Phobie gegen Stadtbahn?

6. März: Stadtbahn spaltet Rot-Grün: Krisengipfel im Rathaus. Bürgermeister Scholz und die SPD beharren auf Ausbau des U-Bahn-Netzes

Die Phobie des Bürgermeister Scholz gegen die Stadtbahn wirkt zunehmend tragisch und führt dazu, dieses in anderen Metropolen bewährte Verkehrsmittel in Hamburg zu dämonisieren. Eine Stadtbahn dient dem Bürger, dem Fahrgast und bietet diesem im Vergleich zum Bus einen verbesserten Komfort bei weniger Personaleinsatz und geringeren Baukosten gegenüber einer U-Bahn. Aber eine sachliche und faire Information über die Vor- und Nachteile der Stadtbahn liegt anscheinend nicht im Interesse von Scholz, der SPD und anderer Parteien in der Bürgerschaft. Wäre die gewährleistet, fiele mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit eine Umfrage anders aus. Ein Versuch wäre es wert.

Lutz Achilles

Nur Theaterdonner

Der erste „große Streit“ ist doch nur Theaterdonner. Die Grünen werden alle ihre Prinzipien über den Haufen werfen, wenn es darum geht, möglichst viele einträgliche Posten zu ergattern. Zunächst gibt man sich konsequent, um die Wählerschaft nicht zu verärgern, um wenig später Ausreden und Begründungen dafür zu finden, warum man sich der Sache wegen kompromissbereit zeigen musste. Man macht eben keine Politik der Überzeugung, sondern der eigenen Existenz wegen.

Horst Ruppert

Sinnig für geringe Einkommen

6. März: Ver.di streikt für 5,5 Prozent mehr Gehalt. 700 städtische Mitarbeiter beteiligen sich am Warnstreik

Ich habe durchaus Verständnis für die Wünsche nach Lohnerhöhungen. In Anbetracht der angespannten Finanzsituation der Kommunen sollten hiervon bevorzugt die unteren Einkommensschichten profitieren. Das gilt auch für die unteren Beamtenstufen. Eine Einmalzahlung ist für diese Menschen sehr sinnvoll. Für eine Anwendung auf hohe Einkommen und Pensionäre fehlt mir allerdings jedes Verständnis.

Dr. Jürgen Koch

Kaianlage wurde abgelehnt

6. März: Weltgrößtes Containerschiff fährt an Hamburg vorbei

Maersk Line hat in Hamburg eine private Kaianlage gefordert, das wurde seinerzeit durch Hamburg abgelehnt. Bremerhaven bot diesen Service für Maersk und MSC. Wenn nun die großen Containerschiffe dieser beiden Carrier nach Wilhelmshaven abwandern, schaden sie Bremerhaven viel mehr. Die treuen Reedereien aus Fernost kommen mit ihren größten Schiffen weiter nach Hamburg.

Gunnar Scholtz

Anzeige ist überzogen

6. März: Kein Handschlag – Eklat beim Kinderarzt

Ich habe Verständnis für die Reaktion des Kinderarztes. Frau Khan-Nawaz lebt bereits länger als 30 Jahre in unserem Land. In dieser Zeit sollte sie mitbekommen haben, dass die Verweigerung eines Handschlages in unseren Breiten ein Zeichen der Nichtachtung und somit eine grobe Unhöflichkeit ist.

Vielleicht hat der Mediziner ein wenig überreagiert, indem er zunächst die Behandlung verweigerte, aber auch ein Arzt ist nur ein Mensch, in diesem Falle einer, der unter besonderem Stress steht. Die Behandlung hätte stattfinden können, das Kind hätte auch ohne Mutter nicht allein sein müssen, da auch der Vater den Sohn begleitete. Eine Anzeige gegen Herrn von Bredow ist in meinen Augen vollkommen überzogen. Solche Konflikte sollte man unter erwachsenen Menschen anders klären können.

Lutz Weiser

Randnotiz hätte gereicht

Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht! Wenn mir als Deutsche Ähnliches passiert wäre, würde man es sicher nicht einmal als Randnotiz in der Zeitung finden. Wir haben die Freiheit, jederzeit den Arzt zu wechseln, wenn uns etwas nicht gefällt.

Ingrid Kallbach

Soli muss weg

5. März: Koalition und Länder streiten um den Soli

Das Vertrauen der Bürger darin, dass von Politikern „ordentlich regiert“ wird, schwindet bei deren Tricksereien immer mehr. Neben vorsätzlich immer mit zu gering bemessenen Geldmitteln geplanten Großprojekten – und den so sicher wie das Amen in der Kirche folgenden Nachfinanzierungen – ärgern sich die Steuerzahler auch über die Weitererhebung von ganz eindeutig zweckgebunden eingeführten Zusatzabgaben zu deren Sonderfinanzierungen. Der Ost/Westausgleich ist geschafft, und die Sondersteuer „Soli“ muss weg. Da können wir uns nachträglich noch darüber freuen, dass die FDP durch Androhung der Koalitionsfrage die Abschaffung der Praxisgebühr nach deren eindeutigen Fehlschlag erreicht hat.

Helmut von Binzer

Probleme als Hausmann

27. Februar: Was ist mit den Vätern? Wir brauchen neue Vorbilder, damit Kinder nicht länger Grund für einen Karriereknick sind

Als Freiberufler hatte ich die Möglichkeit, trotz der nur für Hausfrauen sinnvollen Zeiten regelmäßig mit meinen Kindern am Babyschwimmen teilzunehmen. Ergebnis: Da beide Umkleiden von Frauen besetzt waren, musste ich mich umziehen, wenn die Frauen fertig waren – trotz der Beteuerung, dass keine von den Frauen irgendwas an sich hat, was ich nicht schon gesehen hätte. Das eigentliche Problem war aber das Bild, das die teilnehmenden Frauen von mir hatten. Bis zum Hinweis, dass ich sehr wohl Vollzeit arbeite, war ich bei den anwesenden Müttern einer von den Männern, die ihre Frauen zum Arbeiten schicken, um sich selbst als Hausmann „einen Ruhigen“ zu machen. Abgesehen davon, dass die Frauen sich und ihre Aufgabe damit selbst abwerten, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Männer lieber dankend ablehnen, als dass sie sich dem aussetzen.

Ralf Wenzel