Den Griechen helfen

20. Februar: „Schäuble erzürnt über Trick der Griechen“

Im Ansatz richtig, in der Wortwahl falsch. Es gibt keinen Trick „der Griechen“, sondern höchstens einen Trick der derzeitigen in der Regierung befindlichen Politiker. Wir sollten den Hilfeschrei der Menschen in Griechenland richtig verstehen. Es ist ein Versuch der Bürger in Griechenland, durch ihre Wahl endlich Veränderungen durchzuführen, z.B. diejenigen zu Steuern und Abgaben zu zwingen, die bisher wenig oder gar nichts an Steuern gezahlt haben. Jetzt nur schulmeisterlich zu reagieren bringt gar nichts. Die Karre ist im Dreck und muss von Europa auch gemeinsam wieder da rausgezogen werden! Keiner von uns Bürgern in Deutschland wäre erfreut, wenn die Milliarden Euro an deutscher Beteiligung weg wären, aber wenn wir jetzt seitens der führenden Regierungen von Europa nicht nochmals positiv eingreifen, ist das der Anfang vom Ende für ein gemeinsames Europa und den Euro.

Hans-Jürgen Vogt

Theater geht weiter

Die griechische Regierung zeigt keinerlei Verantwortungsbewusstsein ihrem Volk, Europa und nicht zuletzt den unentwegt ihretwegen Extrasitzungen veranstaltenden Ministern gegenüber. Selbst wenn in letzter Sekunde eine Notformulierung gefunden würde, ist leider zu erwarten, dass das Theater weitergeht.

Mark Gudow

Gemeinsame Truppe bilden

20. Februar: „Kiew will EU-Friedensmission“

Eine EU-Polizeimission ist absolut ungeeignet, für Frieden in der Ukraine zu sorgen. Schließlich war doch das Assoziierungsabkommen mit der strikten Entscheidung EU oder Eurasische Handelsunion der Auslöser für den Bürgerkrieg in der Ukraine. Jetzt zerreißt es die Ukraine – und nur eine Friedenstruppe mit allen Beteiligten hat die Chance, für Frieden zu sorgen. Da muss auch die EU kräftig abrüsten, denn manche Berichterstattung hört sich schon wie Kriegspropaganda an.

Jürgen Jeschke

Mehr auf die Sättel

20. Februar: „Schlechtes Klima für Radfahrer“

Mein Arbeitsweg führt mich von Schnelsen durch das Niendorfer Gehege, den Kollauwanderweg über die Deelböge und durch den Stadtpark nach Barmbek – wobei ich viel durch Waldwege abseits der Straße fahren kann. Nur bei schlechtem Wetter eignet sich die Strecke nicht. Und die Fahrradwege, die ich benutzen muss, sind in einem teilweise desolaten Zustand. Ich glaube, hier gäbe es mit wenig Aufwand eine Möglichkeit, einen Fahrradschnellweg durch das Gehege zu bauen. Den würden mit Sicherheit mehr Menschen nutzen. Ja, auch ich habe den grünen Gedanken und bin nicht unbedingt für eine Zupflasterung. Aber ist es nicht besser, wenn wir dadurch mehr Radfahrer auf die Sättel bekommen?

Uwe Watteroth

Auch Fußgänger befragen

Vor einiger Zeit bin ich aus Nordrhein-Westfalen nach Hamburg gezogen und kenne fast alle größeren Städte Deutschlands. Ich stelle fest, dass nirgendwo die Radfahrer so aggressiv auf reinen Fußwegen unterwegs sind wie in Hamburg. Von den kombinierten Fußradwegen spreche ich schon gar nicht: Es jagen die Radfahrer die Fußgänger! Wenn der ADFC als Radlobbyverband meint, mit diesen tendenziösen Umfragen Mitleid für die Rad fahrenden Verkehrsrowdys erzeugen zu können, dann kann ich nur fordern, dass eine solche Umfrage mal unter den Fußgängern in den vergleichbaren Städten gemacht werden sollte.

Wolf-E. Merk

„Tatort“ im Dämmerlicht

17. Februar: „Leipzig ist grau und schlecht ausgeleuchtet“

Zu Ihrer originellen „Tatort“-Rezension möchte ich Ihnen ganz besonders gratulieren. Was die „durchgängig bedeutungsschwangere Dämmerstimmung“ betrifft, so scheint es sich um ein europaweites Filmphänomen zu handeln. Ob bei der skandinavischen Krimiserie „Die Brücke“ oder der französischen Serie „Nordkurve“, immer scheint man sich den für sein Zwielicht berühmten Maler zum Vorbild genommen zu haben. Allerdings hat man bei Rembrandts Bildern wenigstens Zeit genug für eine intensive Betrachtung. Im Film bleibt häufig nur die Frage an Mitgucker „Siehst du was?“ und die deprimierende Antwort „Wieso, du etwa?“. Und glauben Sie ja nicht, dass man beim Leipziger (oder Hallenser) „Tatort“ noch einen einzigen echten Sachsen erkennen würde. Es fehlt bei Jägern und Gejagten jegliches lokale Markenzeichen.

Wolf-Rainer Müller-Broders

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