Küche zu klein für Tonne

3. Februar: „100.000 neue Biotonnen für Hamburg. Stadtreinigung beklagt Desinteresse vieler Eigentümer, Biotonnen aufzustellen und startet Offensive“

Von Wohnungen mit sehr kleinen Küchen wird so gut wie nie geredet. Meine Küche hat eine Grundfläche von 4,9 Quadratmetern. Ziehe ich davon die Stellfläche für die Einbauküche sowie den Platzbedarf des Heizkörpers und den Schwenkraum der Küchentür ab, verbleiben 2,1 Quadratmeter, auf denen ich mich beim Kochen und Backen bewegen kann. In diese 2,1 Quadratmeter führen die Türenschwenkräume des Spülschranks, des Geschirrspülers, des Backofens, des Kühlschranks und der Unterschränke. Unter der Spüle befindet sich der Abfalleimer für Restmüll. In einer knapp einen Quadratmeter großen Abstellkammer sammle ich in einem Korb Altpapier und in einer Wanne Verpackungsmaterial für die gelbe Wertstofftonne sowie Glas und Pfandflaschen. Für die grüne Tonne gibt es einfach keinen Platz mehr. Ich werde mit Sicherheit die grüne Tonne so gut wie nie benutzen. Ich kann mit meinen 77 Jahren nicht jedes Salatblatt einzeln zur grünen Tonne tragen.

Manfred Lahmann

Reiche besteuern

3. Februar: „Junckers Irrtum. Der EU-Kommissionspräsident knickt ein vor dem Griechen Tsipras“

Solange in Griechenland Reeder und Reiche keine Steuern zahlen, fehlt es dem Staat an wesentlichen Einnahmen. Stattdessen wurden – wie so oft – bislang nur die Kleinen zur Kasse gebeten. Dass das nicht funktioniert, haben die Wahlen in Griechenland gezeigt. Warum die Verträge mit Griechenland die Einführung einer Besteuerung der Reichen nicht vorsehen, bleibt unverständlich. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.

Annelie Kirchner

Studie ist überflüssig

3. Februar: „Studie: Werden Privatpatienten bevorzugt?“

Um diese Frage zu beantworten, bedarf es wirklich keiner Studie. Machen Sie doch einfach einmal selbst den Test, Anruf und Bitte um einen Termin bei einem Facharzt. Nach Terminvergabe durch die Praxis „outen“ Sie sich als Privatpatient. Und schwups, haben Sie einen deutlich früheren Termin, oft schon am nächsten Tag. Wozu dann eine aufwendige Studie?

Gerhard Maack

Kein Shoppen im Allgäu

2. Februar: „Händler in der Lübecker Bucht klagen über Bäderregelung“

Ich kann kaum glauben, dass aufgrund der neuen Bäderregelung tatsächlich die Gäste – besonders Tagesgäste – wegbleiben. Die Leute fahren doch nicht zum Shoppen an die Ostsee. Und wenn doch: Was macht es aus, wenn die Läden am Sonntag statt acht nur noch sechs Stunden öffnen können? Wir haben einen Wohnwagen an der Ostsee: Klar ist es schön, dass man am Sonntag „shoppen“ gehen kann, aber man kauft keine lebensnotwendigen Dinge ein. Und es schmälert überhaupt nicht die Urlaubsfreude, wenn man gar nicht am Sonntag einkaufen kann. Ich habe eher ein schlechtes Gewissen, weil die Angestellten an einem Sonntag arbeiten müssen. Wir verbringen unseren Sommerurlaub immer im Allgäu. Dort sind Brot oder Brötchen das Einzige, was man am Sonntag kaufen kann. Und obwohl es dort keine Bäderregelung gibt, gibt es dort Massen von Touristen. Vielleicht sollten sich die Händler und Restaurantbetreiber an der Ostsee mal überlegen, ob der „Touristenschwund“ nicht vielmehr darin begründet ist, dass es einfach viel zu teuer ist, dort oben Urlaub zu machen.

Kerstin Pilk

Demokratie in Gefahr?

2. Februar: „Schreien statt streiten. Die politische Kultur im Lande verroht. Es wird demonstriert statt debattiert, es wird gepöbelt statt argumentiert“

Völlig zu Recht hinterfragt der Autor das Auftreten von Pegida & Co., den sogenannten Autonomen und ihrer Unterstützer. Die gezielte Störung öffentlicher Diskussionsveranstaltungen ist kein Einzelfall mehr. Sollte das laute Geschrei gut organisierter Gruppen mehr Gewicht haben als die Meinung von Bürgern, die sich an einer intelligenten Streitkultur orientieren, ist die Demokratie in Gefahr.

Markus Erich-Delattre

Lob kostet nichts

31. Januar/1. Februar: „Ein guter Chef ist auch ein Trainer“

Sollte ich es nicht überlesen haben, fehlt zum Beitrag das Wort mit nur drei Buchstaben: Lob. Angebrachtes Lob für den Mitarbeiter kostet nicht nur nichts, sondern ist auch Balsam, Motivation und Kraftspender für die Seele. Dieser Mitarbeiter freut sich auf den nächsten Arbeitstag.

Gerhard Wessel

Ausnahmen zulassen

29. Januar: „Postbank verlangt 99 Cent Gebühr für Überweisungen per Beleg“

Zur Einführung einer Gebührenerhebung für Zahlungsaufträge per Beleg besteht kein Anlass. Die Kunden der Postbank erwarten im Gegenzug für die unverzinste Verwendung ihrer Einlagen, die von der Postbank zu hochverzinslichen Darlehen an Kunden, die Dispo- oder Überziehungskredite in Anspruch nehmen, verwendet werden, zu Recht eine kostenfreie Abwicklung ihrer Kontobewegungen per Beleg. Viele Kunden sind alt, gehandikapt oder/und haben kein Internet. Es ist schwer einsehbar, dass diese Menschen auf dem Wege einer Gebührenerhebung gezwungen werden sollen, sich kostenaufwendige, unsichere Technik zuzulegen, ausschließlich um beispielsweise ihre Miete zu bezahlen. Wenn die Postbank meint, nicht auf die Gebühren verzichten zu können, sollte sie Ausnahmeregelungen einführen.

Jürgen Schaper

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