Leerung verlässlich ausführen

3. Februar: „100.000 neue Biotonnen für Hamburg“

Sollte die Stadtreinigung wirklich Interesse an der Benutzung der Biotonne haben, müsste diese zum einen häufiger geleert werden und zum anderen die Leerung zuverlässiger sein. Wird die Tonne im Sommer regelmäßig benutzt, schimmelt und stinkt der Bioabfall dermaßen, dass man diese nach kurzer Zeit nicht mehr öffnen möchte, zumal sich dort auch diverse Insekten vermehren. Im Winter friert der Abfall, sodass die Tonne mit dem Kommentar, der Müll wäre festgefroren und daher nicht zu entleeren, stehen gelassen wird. So ist es kein Wunder, dass Bioabfall lieber über die schwarze Tonne entsorgt wird.

Franziska Buhtz

Verlockender Inhalt

2. Februar: „Ketchup mit Himbeeren. Die Eppendorferin Nicola Twesten stellt ungewöhnliche Würzsaucen her“

Schon der Titel Ihres Berichtes klingt verlockend, man wird neugierig, wenn man sich fachlich orientieren möchte. Ketchup, in vielen Familien unverzichtbar, besonders mit Kindern. Für sie ist es das i-Tüpfelchen obendrauf, egal was drunter ist. Auch in vielen Urlaubshotels steht die Ketchup-Flasche auf dem Tisch. Aber nun kommt ein völlig neues Ketchup, die Inhaltsstoffe verlockend, ohne künstliche Zusatzstoffe und in Glasflaschen, auf den Markt. Bleibt zu wünschen, dass alle Ketchup-Freunde das gesunde Neue bald entdecken.

Inge Nolting

Kein verbaler Ausrutscher?

31. Januar/1. Februar: „Exklusiv: Merkel über den Islam, Griechenland und Hamburg“

Die seinerzeitige Behauptung von Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, konnte man als dumme und unreflektierte Betrachtung werten und beiseiteschieben. Als Frau Merkel neulich den Satz wieder aufgriff, hatte ein gut meinender Bürger schon so seine Schwierigkeiten, dieser Bemerkung mit einer verunglückten Wortwahl zu entschuldigen. Dass man aber am Sonnabend im Abendblattinterview mit Frau Merkel erneut den Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ lesen musste, legt allmählich die Vermutung nahe, dass solche Aussagen nicht mehr historische und verbale Ausrutscher, sondern politisch-strategische Wegweisungen sind. Anscheinend meint die Bundeskanzlerin und Vorsitzende der CDU tatsächlich das, was sie sagt, ein bei Politikern eher selten auftretendes Phänomen.

Hans-Hartmut Sievers

Wersichs Sprachrohr

Je näher die Hamburger Bürgerschaftswahl kommt, desto mehr drängt sich der Eindruck einseitiger Berichterstattung zugunsten der CDU auf. Anders ist nicht zu verstehen, dass Sie gerade jetzt kurz vor der Wahl ein Interview mit Merkel bringen und bereits in der Unterzeile zu der Hauptschlagzeile die Kritik der Kanzlerin an der Politik des Senats betonen. Es muss schon sehr schlecht um die CDU stehen, wenn anstelle der üblichen Wahlkampfveranstaltung ein Interview in der größten Hamburger Zeitung benötigt wird, um den Bonus der – im Foto auffällig „geschönten“ – Kanzlerin zum Einsatz zu bringen. In dem Interview wird im Übrigen deutlich, dass Merkel – abgesehen von der Frage der Elbvertiefung – sich selbst mit dem Hamburger Politikgeschehen in der Vergangenheit wenig befasst hat und lediglich als Wersichs Sprachrohr dient.

Peer von der Thüsen

Hamburger bezuschussen

31. Januar/1. Februar: „Stadt mietet Neubauwohnungen für Flüchtlinge“

Sinnvoller gewesen wäre, wenn man unverschuldet in Not geratene Hamburger Familien einen Wechsel in diese neuen Wohnungen bezuschusst angeboten und die Flüchtlinge in deren jetzigen Wohnungen untergebracht hätte. Das hätte fraglos vier Vorteile: Die Flüchtlinge wären untergebracht, sie könnten sich besser und schneller einleben, es würde kein „Getto“ entstehen und für in Not geratene Hamburger Familien wäre auch mal etwas Positives erfolgt.

Hans Thomssen, Jane Whittaker-Thomssen

Das Glück ist aufgebraucht

2. Februar: „0:2 gegen den 1. FC Köln. HSV wieder im Tabellenkeller“

Aufbruchstimmung auf der letzten Mitgliederversammlung: Alle Schlüsselpositionen in der Muttergesellschaft HSV e.V. und der Tochtergesellschaft HSV Fußball AG kompetent besetzt, strategische Investoren wie Klaus-Michael Kühne und Alexander Otto ins Boot geholt. Nur die hoch bezahlten sogenannten „Profifußballer“ und ihr Trainerteam enttäuschen maßlos auf der ganzen Linie und eilen von Negativ- zu Negativrekord. Spielverständnis, Torgefährlichkeit, Kampfgeist und Teamgefühl fehlen viel zu oft. Wie lange werden sich das die Mitglieder, Anhänger, Sponsoren, Gönner und Partner noch gefallen lassen? Krankheitsbedingte Ausfälle haben auch die Konkurrenten zu verkraften. Und: Das Glück zum Klassenerhalt ist in der letzten Saison restlos aufgebraucht worden. Positiv: Der Universalsportverein HSV im Zeichen der Raute mit seinen über 30 Abteilungen wird so schnell nicht untergehen. Er gehört zu Hamburg wie Alster, Elbe, Hafen und Michel.

Gerhard Ullric

Bürgerinitiative hingehalten

29. Januar: „Richter bremsen Plan für ‚Pergolenviertel‘ mit 1400 Wohnungen“

Bereits vor dem „Fall Pergolenviertel“ ist deutlich geworden, was die Politiker des gegenwärtigen SPD-Senats und der Bezirke von Bürgerbeteiligung und Bürgerentscheiden wirklich halten: so gut wie nichts. Der zugesicherte Partizipationsgedanke wird einfach ignoriert, Bürgerinitiativen werden ganz offensichtlich hingehalten, oder der Senat versteckt sich hinter dem Bezirk, weil er sich scheut, vor der Bürgerschaftswahl „Farbe zu bekennen“. Die ignorante Missachtung des seit 2009 bestehenden Bürgerentscheids der Initiative „Rettet das Freibad Ohlsdorf“ stellt einen weiteren Beweis dar. Abgeordnete der Bürgerschaft wie des Bezirks hielten es immer wieder für müßig, auf unsere Anfragen zu antworten. Nach zweimonatigem Kontakt zu einer SPD-Bürgerschaftsabgeordneten haben wir immer noch keine verbindliche schriftliche Stellungnahme auf unsere Fragen erhalten.

Jens Möller

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