Kein Kontakt zu Muslimen

20. Januar: „Weiße Salbe gegen Terrordrohungen. Das Dresdner Demo-Verbot muss eine Ausnahme bleiben“

Ich wohne in Dresden und habe am vorletzten Montag zum ersten Mal an einer Demo gegen Pegida teilgenommen. Ich mag kein extremistisches Gedankengut – weder von rechts noch von links. Wie der Kommentator meine auch ich, dass viele Menschen sich nicht mehr ernst genommen fühlen von der Politik, sondern nur als Stimmvieh. Und da stehen diese Teilnehmer sicherlich nicht allein mit dieser Meinung. Nur – und das empfinde ich wie der Autor des Kommentars – es ist der falsche Ansatz mit der angeblichen Islamisierung. Fragen Sie mal Dresdner Bürger, ob sie je Kontakt mit Muslimen hatten. In 99 Prozent der Fälle werden Sie ein „Nein“ hören. Höchstens bei Urlaubsreisen haben sie Muslime in deren eigenen Ländern getroffen.

Beate Matthes

Friedensgebet in Langenhorn

19. Januar: „‚Glaube und Gewalt müssen sich ausschließen‘. Streitgespräch nach den Pariser Anschlägen: Die Religionsführer in Hamburg suchen den Dialog“

Hamburg soll die Hauptstadt des interreligiösen Dialogs bleiben. Hierzu trug auch das zweite jüdisch-christlich-muslimische Friedensgebet bei, das in der Broder-Hinrick-Kirche in Langenhorn bei hoher Beteiligung stattfand. Pastorin Bettina Rutz, der Moslem Philip Kay und die Rabbinerin Chana Karman-Lente lasen Texte aus ihren Religionen. Dazwischen wurden Lieder aus allen Bereichen gesungen. Die Teilnehmer konnten eigene Fürbitten vortragen und für jede Bitte eine Kerze entzünden. Eine reiche Stunde!

Manfred Weniger

Sparwut trifft Wehrlose

19. Januar: „Stadt spart bei Betreuern. Vereine, die Ehrenamtliche beraten, erhalten weniger Geld“

Danke, dass das Abendblatt dieses Thema aufgreift. Wieder einmal trifft die Sparwut des Senats letztlich eine Bevölkerungsgruppe, die sich nicht wehren kann, nämlich die Abertausenden Betreuten unserer Stadt. Hoffentlich haben der Senat und die Behörde ein Einsehen und korrigieren ihre Pläne zugunsten der Betreuungsvereine. Deren engagierte Arbeit kann die Behörde gar nicht ersetzen. Fortbildungen, Betreuertreffs und kompetent besetzte Sprechstunden bietet die Behörde zudem auch nicht an.

Uwe Schröder

Kürzungen zurücknehmen

Hamburg, die seniorenfreundliche Stadt, zeigt wieder einmal ihr wahres Gesicht. Allerdings geht es diesmal nicht nur um die älteren Mitbürger, es geht um Menschen aller Altersgruppen, die nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben selbst zu organisieren, und Hilfe benötigen. Es geht hier nicht nur um die Erfüllung rechtlicher Angelegenheiten, hier geht es insbesondere um die menschliche Wärme, das gegenseitige Vertrauen. Die Kürzung der Fördermittel ist ein ungeheurer Vorgang zulasten der zu betreuenden Menschen, ein großer Teil der ehrenamtlichen Betreuer wird ohne Rückhalt der Betreuungsvereine ihre Arbeit einstellen müssen. Die vorhandenen Berufsbetreuer können diese „Ausfälle“ nicht ersetzen, es müssten zusätzliche Betreuer eingestellt werden, will man die zu betreuenden Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen. In diesem hoch sensiblen Bereich, der einem Betreuer sehr viel abverlangt, müssen die vorgesehenen Kürzungen in diesem Umfang zurückgenommen werden.

Klaus Kollien

Betreuervereine beteiligen

Als langjähriger ehrenamtlicher Betreuer weiß ich, welche Unterstützung mir „mein Betreuungsverein“ gibt und gegeben hat. Ob das Vakuum zukünftig durch eine Behörde – und das bei allem unterstellten Engagement der Mitarbeiter – gefüllt werden kann, wage ich zu bezweifeln, dazu sind die Erfahrungen der Vergangenheit zu wenig positiv. Natürlich ist es legitim, über Änderungen nachzudenken. Nur ist es dann aber sinnvoll, sich über die Organisation des gesamtem Systems, im Sinne einer Optimierung, Gedanken zu machen, und das wird nicht ohne die Erfahrungen der Betreuungsvereine möglich sein.

Hans-Heiko Seelmann

Unglaublich

19. Januar: „Wie Draghi Europa in ein Italien verwandelt“

Als Vizepräsident von Goldman Sachs war Herr Draghi für den Betrug der griechischen Regierung verantwortlich, auch wenn er das immer wieder abstreitet. Goldman Sachs hat an dem kriminellen Deal mehrere Milliarden Euro verdient, entsprechend stieg die Verschuldung Griechenlands. Nun ist er Chef der EZB und setzt von dort sein Schandwerk mit der brutalen Knebelung der griechischen Bevölkerung fort. Weder er noch die beteiligten griechischen Politiker, erst recht nicht Goldman Sachs sind je zur Rechenschaft gezogen worden. Und die EU wird von einem Herrn aus Luxemburg geführt, der dort den milliardenschweren Betrug an den Steuerzahlern Europas organisiert hat, jetzt soll der, der uns betrogen hat, die – seine – Steuerschlupflöcher in Europa untersuchen. Unglaublich. Und das alles geschieht mit wohlwollender Unterstützung unserer Kanzlerin.

Eckard Meyer

Psychologische Entscheidung

17./18. Januar: „Hamburgs Verzicht auf Olympia. Vor 25 Jahren zog Bürgermeister Voscherau die Bewerbung zugunsten Berlins zurück“

Na klar war der Verzicht richtig. Unter dem Eindruck der Wende 1989 konnte nur Berlin als Austragungsort für Olympia in Deutschland infrage kommen. Da konnten nur psychologische, keine logisch-rationalen Gründe gelten. Die psychologische Seite spielte auch 2003 bei der Entscheidung für Olympia 2012 die tragende Rolle: In der Endausscheidung zwischen Hamburg und Leipzig stimmten viele Funktionsträger gegen Hamburg, nicht für Leipzig. Insbesondere NRW-Vertreter ärgerten sich zuvor massiv über negative Äußerungen aus Hamburg zur Ruhr-Bewerbung und zahlten es den Hamburgern jetzt heim. Dass die Leipzig-Bewerbung international keine Chance hatte, war vielen bewusst. Auch jetzt dominiert die psychologische Seite die anstehenden Entscheidungen. Die heutigen Macher scheinen diese Seite zu pushen, gut so.

Erhard C. Stadelhofer

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