Der Gemeinschaft verpflichtet

15. Januar: „Bürgermeister zu Islamisten: ‚Haut doch ab!‘“

Ich freue mich sehr, dass ein Politiker, der Rotterdamer Bürgermeister, öffentlich sagt, was er denkt, und nicht, was zurzeit populär ist und was dem Geist der Zeit entspricht. Diejenigen, die Freiheit, Schutz, Geborgenheit, Entwicklungschancen und soziale Sicherheit suchen und erwarten, egal ob Flüchtlinge oder Zuwanderer, müssen nicht nur die gesellschaftlichen Formen akzeptieren, sondern auch die Grundlagen, die diese gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht haben – und dies unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Ansonsten sollten wir diejenigen als vorübergehende Gäste betrachten, welche herzlich willkommen sind. Im Übrigen, als gebürtiger Syrer, halte ich von der doppelten Staatsangehörigkeit nichts. Man darf sich nicht nur, jeweils nach eigenem Vorteil, die Rosinen herauspicken. Man verpflichtet sich gegenüber der Gemeinschaft, und die Gemeinschaft bietet dafür Schutz.

Dr. Ing. Hanno Al Hames

Nichts hat sich geändert

15. Januar: „Lernen fürs Leben oder die Schule? Tweet einer 17-Jährigen löst Bildungsdebatte aus“

Seneca hat den zitierten Satz vor circa 2000 Jahren geschrieben – und nichts hat sich geändert. Ich habe 1971 Abitur gemacht und auf dem sprachlichen Zweig Winkelfunktion, Tangens, Wurzel ziehen und physikalische Berechnungen gelernt, aber war zu dumm, eine Steckdose anzuschließen. Und nach wie vor kommt das für mich wichtigste Thema menschlichen Zusammenlebens in der Schule nicht vor: Kommunikation. Wie soll ich kommunizieren, damit das ankommt, was und wie ich’s meine? Wahrlich: Es gäbe viel zu tun!

Gunther Niemann

Afrika ist weit weg

14. Januar: „Der Terror im Schatten von Paris. In Afrika wütet die Boko Haram – das geht auch uns an“

Endlich! Nun wird doch noch an exponierter Stelle der unschuldigen Opfer in Nigeria durch Boko Haram gedacht. Durch die überwältigende Berichterstattung aufgrund des unbarmherzigen Terroranschlags auf das Satire-Blatt hat man die schrecklichen Ereignisse in Nigeria wohl ganz aus den Augen verloren. Aber Afrika ist ja so weit weg!

Gesa Evers

Billigware aus China?

14. Januar: „Riesenschiff ‚CSCL Globe‘. Weltgrößtes Containerschiff macht erstmals in Hamburg fest“

Kann mir mal jemand sagen, was in den „nur acht Lagen“ Containern an Deck der ‚CSCL Globe‘ transportiert wird? Billigware aus China? Brauchen wir die wirklich? Das ist doch gegen alle Bemühungen um Ökologie und Schonung der Ressourcen. Wir wollen weniger Müll produzieren, und mit den Containern wird neuer Müll herangeschafft. So will man den Hamburgern die Elbvertiefung oktroyieren.

Gerda Moll

Chance verpasst

13. Januar: „‚Der Islam gehört zu Deutschland.‘ Merkel zitiert den früheren Bundespräsidenten Wulff“

Warum vergibt die Kanzlerin die Chance, gerade jetzt in der inzwischen recht aufgeheizten Auseinandersetzung um Religionsfreiheit und Integration eine klare Ansage zu machen, statt die undifferenzierte Aussage: „Der Islam gehört zu Deutschland“ wortwörtlich zu wiederholen? Besser wäre aus meiner Sicht folgender Satz: Alle friedliebenden Bürger dieses Landes, die das hohe Gut des Grundgesetzes anerkennen, gehören zu Deutschland, ganz gleich, ob sie sich zu einer Glaubensrichtung bekennen oder auch nicht.

Horst Mahl

Wir haben die Wahl

13. Januar: „Kandidaten tricksen mit Berufsangaben“

Es ist nicht die „Schwäche des Wahlrechts“, sondern schlicht die Unanständigkeit der Kandidaten, die es hier zu korrigieren gilt. Und das Wahlrecht ist so stark, dass die Wähler die Wahl haben, solche Trickser eben nicht zu wählen. Ginge es wie früher darum, einfach nur die im Hinterzimmer zusammengebastelte Landesliste abzunicken, könnte man den Einzug solcher Bagaluten in die Bürgerschaft kaum verhindern. Aber wir haben ja ein Wahlrecht, das uns die Wahl lässt!

Wiebke Hildener

Am Rande des Erlaubten

Da lässt sich SPD-Mann Hauke Wagner auf dem Stimmzettel als Sanitäter eintragen, nachdem er im Hauruck-Verfahren einen Kurs absolviert hat – will als solcher aber gar nicht tätig werden. Da wird hart am Rande des Erlaubten mit Halbwahrheiten ein Popanz aufgebaut, um Sympathien beim Wählervolk zu gewinnen. Mag solche Schummelei formal rechtens sein, aufrichtig ist das nicht. Mit derart bewusster Wählerverblödung heizt man Politikverdrossenheit an und treibt die Menschen Pegida in die Arme. Danke, Herr Wagner, genau das haben wir dringend gebraucht!

Kay Dohnke

Fehler nicht wiederholen

13. Januar: „Hamburgs größtes Flüchtlingsdorf. Erste Bewohner ziehen heute an der Berzeliusstraße ein“

Was Hamburg sich mit den Flüchtlingsunterkünften in der Berzeliusstraße erlaubt, treibt mir die Schamröte ins Gesicht. Gibt es keine anderen Möglichkeiten? Herr Bürgermeister, wollen wir mal durch Hamburg fahren? Ich zeige Ihnen auch in Blankenese, Sülldorf, Othmarschen, Wellingsbüttel, wo menschenwürdige Unterkünfte entstehen könnten. Die Berzeliusstraße war schon einmal ein Zeugnis hanseatischen Unvermögens. Nun wiederholt sich das. Pfui, Hamburger SPD!

H. Alexander Berthold

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