Pegida aushalten

14. Januar: „Unwort des Jahres 2014: Lügenpresse“

Lügenpresse – zugegeben, ein böses Wort, das sicher nicht auf unsere Medien zutrifft. Aber man muss doch zugeben, dass Menschen, die sich jenseits vom Mainstream mit vielleicht provokanten Thesen zu Wort melden, Gefahr laufen, gnadenlos aus der Öffentlichkeit gemobbt zu werden. Wenn es schon so weit ist, dass Bürger es ablehnen, mit Medienvertretern zu sprechen, weil sie befürchten, dass ihnen das Wort im Munde umgedreht wird, muss uns das doch zu denken geben. Ja, wir müssen „Charlie Hebdo“ aushalten, wir sollten aber auch Pegida aushalten können. Sonst wird der Druck zu groß, und der Pegidakessel fliegt uns um die Ohren.

Dörte Lauerbach

Lage ist nicht hoffnungslos

13. Januar: „‚Der Islam gehört zu Deutschland‘. Merkel zitiert den früheren Bundespräsidenten Wulff“

Vieles gehört und gehörte zu Deutschland: Krieg und Kaiser, Hitler und Holocaust, Wiederaufbau und Wiedervereinigung, Willy Brandt und Willi Stoph, NSDAP und SED. Und jetzt Pegida und Islam. Alles hat Veränderungen, manches auch tiefe Wunden hinterlassen, aber Deutschland hat es überlebt. Hoffnungslos ist die aktuelle Lage also nicht.

Holger Schütt

Ein ausgewogener Beitrag

12. Januar: „Wider die Gleichgültigkeit. Der Islamismus bedroht die Demokratie. Es wird Zeit, sich den Extremisten entgegenzustellen“

Dieser Beitrag ist im besten Sinne des Wortes kritisch, realistisch und dabei sogar „ausgewogen“ – frei von blauäugigem Gutmenschen-Denken. In den letzten Wochen habe ich in bundesdeutschen Medien kaum einen vergleichbaren Beitrag gelesen, der so überzeugend versucht, wirklich drängende Fragen von Freiheit, Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz aufzuwerfen – Probleme, die leider häufig viel mit Islamismus zu tun haben. Interessanterweise hat der „Spiegel“ vor Jahren schon in einer Titelgeschichte von „stiller Islamisierung“ im „Mekka Deutschland“ gesprochen. Und erstaunlicherweise berichtete sogar die „Süddeutsche Zeitung“ davon, dass eine vom damaligen Innenminister Schäuble in Auftrag gegebene Studie besagt, dass ein Viertel der muslimischen Menschen hierzulande mit islamistischen Gewalttätern sympathisiere. Derzeit würde es solche Aussagen von linksliberalen „Leitmedien“ wohl nicht mehr geben, sie würden nicht mehr zur Political Correctness passen. Aber: Die Probleme verschwinden heute nicht dadurch, dass man sie verschweigt. Und genau das merken auch viele Bürger in diesem Land – zumindest instinktiv.

Dr. Manfred Schwarz

Unsinnige Forderung

13. Januar: „Kandidaten tricksen mit Berufsangaben“

Die Forderung, als „Berufsangabe“ nur die aktuelle Tätigkeit zuzulassen, halte ich für unsinnig: Charakterisiert diese eine Person mehr – auch wenn sie beispielsweise erst seit zwei Wochen ausgeübt wird – als etwa ein jahrelang vorher ausgeübter erlernter Beruf? Ich meine, die Kandidaten sollten selbst entscheiden, welcher Beruf, welche Tätigkeit oder Ausbildung sie am meisten prägte. Showbusiness dabei gehört leider zur Politik, sollte von den Parteien und dem Wähler durch gezielte Fragen offengelegt werden. Der 48-Stunden-Sanitäter ist eine Persiflage. Wäre diese „Berufsbezeichnung“ ernst gemeint, wäre sie unseriös.

Dr. Ursula Augener

Es reicht!

Es reicht nun wirklich! Diese bewusste Wähler-Täuschung durch einen Bürgerschaftskandidaten, welcher sich durch Angabe eines tatsächlich nicht ausgeübten Sanitäterberufes persönliche Vorteile bei der Wahl verschaffen will, kann nur zwei Folgen haben. Im Kleinen: diesen „Sanitäter“ auf gar keinen Fall wählen. Im Großen: Jenseits aller Immunität muss über die Einführung eines Straftatbestandes der bewussten Täuschung durch Abgeordnete nachgedacht werden.

Holger Dohnt

Gebetsteppich vorrätig

12. Januar: „Heute um 18 Uhr setzt Hamburg ein Zeichen“

Im Raum der Stille am Südsteg des Hauptbahnhofes, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, setzen wir schon seit über zehn Jahren ein Zeichen: Dort finden sich viele Muslime zum Beten ein, wir haben dort einen Gebetsteppich vorrätig und auch einen Koran. Wir sind auf viele Religionen eingestellt, halten dementsprechend den Raum neutral. Die Muslime bestätigen uns, dass wir die Dankbarkeit Allahs erfahren werden, weil wir ihnen diese Möglichkeit zum Beten geben. Das ist ein kleines Zeichen. Viele kleine Zeichen bereiten den Boden für ein festes Fundament des friedlichen Zusammenlebens.

Herbert Jochen

Für Kinder immer gefährlicher

12. Januar: „Zahl der tödlichen Fahrradunfälle steigt dramatisch“

Meiner Meinung nach wird das Radfahren in Hamburg von Jahr zu Jahr gefährlicher, besonders für Kinder und Ältere. Dazu trägt leider auch das neue Fahrradwegenetz bei. Schön gedacht, aber in der Praxis eine Überforderung für alle Verkehrsteilnehmer. Das System ist auf Konkurrenz zwischen den Verkehrsteilnehmern angelegt. Rad- und Autofahrer teilen sich den Platz auf der Straße, und das in Zeiten zunehmender Verkehrsdichte sowie unter Stress und Zeitdruck. Da wird schnell mal ein Radfahrer übersehen – auch auf den neuen Radwegen! Außerdem sind die Radwege permanent zugeparkt. Beim Überholen wird man dann gerne gleichzeitig von einem Pkw überholt und „in die Zange genommen“. Mich wundert, dass nicht noch mehr passiert.

Annegret Gärtner

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