Das Wichtigste: Blickkontakt

12. Januar: „Zahl der tödlichen Fahrradunfälle steigt dramatisch. Eine Ursache: Abbiegefehler der Autofahrer“

Es ist nur zu begrüßen, dass immer mehr Fahrradstreifen auf die Straße verlegt werden. Auch fühle ich mich als Radfahrer auf der Straße einfach sicherer. Unverständlich finde ich nur diejenigen Radfahrer, die mit zunehmender Arroganz Straßen überqueren und die abbiegenden Autofahrer schlicht ignorieren. Das Auto – gleich welcher Art – ist einfach stärker! Und das Wichtigste an der ganzen Sache ist einfach der Blickkontakt, der grundsätzlich da sein sollte. Warum bestehen so viele Menschen – Autofahrer wie Radfahrer – auf ihr sogenanntes Recht? Ich bin sicher, dass durch gegenseitige Vernunft die Zahl der fatalen Unfälle drastisch sinken würde.

Jobst Thurmann

Autofahrer müssen umdenken

Wir brauchen zwar weiter verkehrsregelnde Markierungmaßnahmen und Platz für Fahrradfahrer. Was ich in der ganzen Diskussion bislang aber nirgends gelesen habe, ist die Tatsache, dass wir in den Köpfen der Autofahrer ein Umdenken hervorrufen müssen. Mehr Rücksicht, mehr Übersicht und vor allem mehr Ruhe im Straßenverkehr. Wenn ich im Auto mit 50 km/h auf der Straße fahre, werde ich bedrängt und im schlimmsten Fall sogar überholt. Ohne Umdenken wird die Zahl der toten Fahrradfahrer weiter steigen.

Andy Wenk

Helm tragen

Aus eigener Erfahrung kann ich nur jedem Radfahrer empfehlen, vor dem Besteigen eines Rades den Helm nicht zu vergessen. Das allein jedoch ist noch nicht der Garant für unfallfreies und körperlich unversehrtes Fahren. Als Autofahrer mache ich ständig die schlechte Erfahrung, dass einige Radfahrer durch ihr rücksichtsloses Fahren die Vorfahrtsberechtigung gegenüber Abbiegern schamlos ausnutzen und dadurch auch Unfälle provozieren, bei denen der Radfahrer immer den kürzeren zieht.

Thomas Fetzberger

Gemeinsamen Nenner finden

10./11. Januar: „‚Wehren wir uns: Presse- und Meinungsfreiheit sind unteilbar‘“

Bei der Diskussion gerät aus dem Blick, dass hier nicht abstrakte Rechtsgüter angegriffen, sondern Menschen getötet wurden. Eine Idee als solche kann nicht sterben. Konsens muss sein, dass man Menschen nicht töten darf, für welche Idee auch immer. Staatliche Grundprinzipien werden weltweit höchst unterschiedlich umgesetzt und unterliegen dem Wandel, das Recht auf Leben jedoch ist ein gemeinsamer Nenner, auf den sich die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften in ihren Stellungnahmen als Reaktion auf die Anschläge in Frankreich verständigen konnten. Wer sich zu sehr auf Rechtsgüterdebatten einlässt, adelt damit ungewollt die durch nichts zu rechtfertigenden Aktionen derjenigen, die lediglich Angst und Schrecken verbreiten wollen.

Dr. Tim Schurig

Satire darf nicht verletzen

Natürlich bin ich für Pressefreiheit, wie ist dafür in der Welt gekämpft worden. Und die Ereignisse in Frankreich erschüttern uns genauso wie alle Attentate. Mit Satire sollte man aber verantwortungsvoll umgehen und nicht verletzend. Es sollte jeder Glauben respektiert werden, ob christlich, buddhistisch oder islamisch oder was immer. Mir würde es auch nicht gefallen, Christus verunglimpft dargestellt zu sehen. Es müsste unter der Würde eines jeden Kritikers stehen, andere wissentlich zu verletzen. Aber das rechtfertigt natürlich nicht die grausamen hinterhältigen Attentate.

Anke Homann

Auf den Punkt gebracht

10./11. Januar: „Wenn mein Auto ohne mich fährt“

Ihre Glosse bringt es auf den Punkt: Wer will das denn, diese Totalautomatisierung? Da hat die Werbung immer von „Fahrspaß“, „Sportlichkeit“ und „freie Fahrt für freie Bürger“ schwadroniert, und jetzt soll man sich brav in einen Roboter setzen und die Finger vom Lenkrad und die Füße vom Gas lassen? Bevor Hurra geschrien wird, sollten sich die Herren mal mit den Versicherungen zusammensetzen, wie denn künftig Schäden reguliert werden sollen; da schlägt ja dann voll die Produkthaftung durch, da es ja keinen Fahrer mehr gibt, dem man die Schuld geben kann. Wie es dann den Gerichten gelingen soll, bei der komplexen Technik Fehler nachzuweisen oder gar Fremdeinwirkung, ist die Frage, da werden die Prozesse aufwendiger als der eigentliche Schaden.

Claus Linhart

Brillante Reden reichen nicht

7. Januar: „Dreikönigstreffen: FDP mit neuer Farbe und alten Problemen“

Herr Lindner ist ein brillanter Redner, aber es mangelt an der Umsetzung seiner Reden im politischen Geschäft. Er hat alle unpopulären Beschlüsse der FDP in der letzten Regierung mitgetragen. Als die Niederlage der FDP absehbar wurde, hat er schnell das „sinkende Schiff FDP“ Richtung Heimat-Wahlkreis verlassen. Für mich ist die FDP erst wieder wählbar, wenn sich standfeste Führungspersonen zu Wort und Tat melden.

Klaus Noetzel

Neuer Schandfleck

6. Januar: „Sechs Bauten der Stadt teurer als geplant. Senat legt seinen Bericht über kostenstabiles Bauen vor“

Die Hochwasserschutzanlage besuche ich fast täglich und kann den Baufortschritt unmittelbar verfolgen. Die architektonisch aufwendige Gestaltung mit zahlreichen Treppenstufen, von denen wohl die meisten aufgrund ihrer Form Einzelanfertigungen sind, ist bestimmt eine Ursache für die Teuerung. Diese Treppen sehen seit Silvester durch rötlich-braune Feuerwerksreste unsauber aus, und der jetzt fertiggestellte Teil ist bereits ziemlich vermüllt, obwohl Abfallbehälter aufgestellt wurden. Wenn im Sommer viele Menschen dort sitzen, essen und trinken, wird das schnell zu einem neuen Schandfleck werden. Hochwasserschutz ist wichtig, ebenso wie ein attraktiver Hafenrand, aber es hätte mit einer weniger aufwendigen Lösung bestimmt kostengünstiger werden können.

Ulrich Hornig

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