Demokratiegegner ausweisen

8. Januar: „Terroranschlag auf Satirezeitschrift ,Charlie Hebdo‘ in Paris. Zwölf Tote, Täter können fliehen. Rache für Mohammed-Karikaturen?“

Wir können es uns nicht bieten lassen, uns unsere Meinungsfreiheit durch diese Anschläge nehmen zu lassen. Hier sind auch die Muslime gefragt, die mit uns friedlich in unseren demokratischen Ländern leben. Ich erwarte auch von ihnen ein sichtbares Aufbegehren gegen diesen Terror. Dies mag ein Weg sein, um den Radikalen keine Plattform zu bieten, die versuchen, Hass gegen den muslimischen Glauben zu schüren. Wer jedoch die Demokratie und die damit einhergehende Meinungsfreiheit ablehnt und diese ganz offensichtlich nicht wünscht, hat in unseren westlichen Ländern nichts zu suchen. Auch diese Meinung darf in einer Demokratie vertreten werden, ohne gleich in die rechte Ecke gedrängt zu werden.

Susanne Lüders

Angst ernst nehmen

Dieser Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ mit zwölf Toten ist abscheulich, barbarisch und feige! Die Opfer hatten keine Chance! Einheitliche Meinung der Franzosen im gestrigen Fernsehen war, dass eine Demokratie auch Satire gegenüber allen Religionen aushalten muss. Übertragen auf unsere deutsche Demokratie – muss auch Pegida auszuhalten sein! Presse- und Meinungsfreiheit wird hier in Deutschland gepriesen, doch die Realität sieht anders aus. Die Meinung wird oft von Politik und Presse vorgegeben! Bei anderer Auffassung wird man sofort in die rechte Ecke gedrückt, ohne zu hinterfragen. Es muss der Dialog angestrebt werden und nicht die Schmähung und Ausgrenzung. Angst muss ernst genommen werden. In Anbetracht der schrecklichen Ereignisse in Paris muss jeder überlegen, ob man nicht mit seinem Leben spielt, wenn man sich kritisch gegenüber fanatischen Muslimen äußert. Wie wollen unsere Politiker uns vor Terroranschlägen schützen?

Ingrid Kallbach

Wo hört Pressefreiheit auf?

Selbstverständlich ist der Anschlag in Paris ein durch nichts zu rechtfertigendes barbarisches Verbrechen. Die Frage muss aber erlaubt sein, warum müssen westliche Medien, mit der absoluten Pressefreiheit im Rücken, Karikaturen von Mohammed bringen? Darf sich Pressefreiheit wirklich über die Befindlichkeit aller Menschen hinwegsetzen? Ein archaisch erzogener Moslem, das sind Milliarden auf diesem Planeten, kann diese Darstellung seiner höchsten Institutionen nicht verstehen. Warum tun wir das? Wer Toleranz einfordert, muss zunächst einmal eine Grundlage dafür schaffen, dass diese auch gewährt werden kann.

Arno Meyer

Langer Weg für Aufklärung

8. Januar: „Feinde der Freiheit. Islamisten bedrohen die aufgeklärte Gesellschaft. Die muss sich endlich wehren“

Es ist, wie Sie schreiben. Dem Islam fehlt die Aufklärung. Und eben genau deshalb halte ich die Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ für falsch. Der Islam ist zwar in Deutschland. Aber er wird erst dazugehören, wenn sich seine Anhänger ohne Wenn und Aber zu den Werten der Aufklärung bekennen und diese verinnerlicht haben. Das wird jedoch nicht von heute auf morgen geschehen. Die katholische Kirche übt immer noch an dieser Herkules-Aufgabe. Und auch unsere Gesellschaft hat noch längere Wege zu gehen, solange sie nicht in der Lage ist, sich mit abweichenden Meinungen argumentativ auseinanderzusetzen.

Andreas Kaluzny

Wo bleibt die Empörung?

Ich kann dem Artikel voll und ganz zustimmen. Wo bleibt die Empörung der Muslime? Nur, wenn sie sich klar gegen die Gewalt stellen, wird man sie anerkennen.

Anja Brunswieg

Konstruktive Analyse

Sobald es um eigene Belange geht, die Pressefreiheit, können die Medien sachlich und unaufgeregt analysieren und die Diskussion Islam/Islamismus angenehm versachlichen und unsere demokratischen Werte in den Vordergrund stellen. Dieser Beitrag von Matthias Iken ist seit Langem endlich eine konstruktive Analyse und wird wahrscheinlich von den meisten Pegida-Demonstranten unterschrieben werden können, weil er ihre Bedenken und Nöte in angemessener Form ausdrückt. Die Politiker gehören jetzt nur noch an die Seite der Medien, um zum Pragmatismus zu gelangen und sich endlich eindeutig zu unserem christlichen Wertekanon bekennen. Kein einziger praktizierender Muslim würde je nur in die Versuchung kommen, Rituale und Feiertage seines Glaubens infrage zu stellen.

Joern O.F. Jacob

Unsensibel

8. Januar: „Lesermeinungen zur heutigen Titelseite“

Ihr heutiges Titelblatt ist unsensibel und unpassend. Die Olympia-Bewerbung mit spaßigen Politikern über die Schlagzeile mit den brutalen Morden in Paris zu setzen, ist mehr als geschmacklos. Es wäre gerade für eine Zeitung angemessen gewesen, den Angriff auf Meinungs- und Pressefreiheit, der für zwölf Menschen tödlich endete, an die erste Stelle zu setzen und auch mehr Solidarität mit den toten Journalisten zu zeigen.

Martina Nowak

Beschämend

Ihr Neujahrsempfang in allen Ehren, aber nach dem Anschlag von Paris eine solche Seite eins zu machen, ist beschämend. Dieser Ausgabe des Abendblatts fehlt komplett das Gespür für das, was wirklich wichtig ist für die Menschen in dieser Stadt.

Maren Trautmann

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