Grandiose Idee

24.–26. Dezember: Weihnachtsausgabe. Bischöfin Kirsten Fehrs und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke als Chefredakteure

Was für eine grandiose Idee, die Weihnachtsgeschichte auf der Titelseite abzudrucken, versehen mit Quervermerken zu aktuellen politischen Ereignissen. Einzigartig! Überhaupt ist die gesamte Weihnachtsausgabe überaus gelungen und lesenswert. Vielen Dank!

Martin von der Mühlen

Pegida ist unchristlich

23. Dezember: „Pegida singt Weihnachtslieder gegen die Islamisierung“

Wenn Pegida Weihnachtslieder singt, ist das etwa so, als wenn auf der Wall Street die Internationale angestimmt würde. Die Weihnachtslieder besingen die Geburt Jesu, der später gesagt hat: „Was ihr den Geringsten angetan habt, das habt ihr mir getan.“ Es widerspricht zutiefst der christlichen Botschaft und der Kultur des christlichen Abendlandes, gegen eine – gerade in Dresden – nicht vorhandene Gefahr einer Islamisierung zu demonstrieren und damit Menschen anderen Glaubens zum Sündenbock zu machen. Offensichtlich ist leider der christliche Glaube so weit in Vergessenheit geraten bei den Pegida-Demonstranten, dass sie nicht verstehen, dass uns heute ebendieser Jesus, dessen Geburt wir Weihnachten feiern, auch in dem Flüchtling begegnet.

Reiner Klick

Kommunikation gleich null

23. Dezember: „Abschalten! Smartphones sollten einfach mal ausbleiben“

Meinen Dank für Ihren Leitartikel, dem ich nur in einem Detail widerspreche: Diese Zeitgenossen ziehen ihr Mobilphone auf dem U-Bahnsteig oder an der Kasse nicht aus der Tasche – weil sie es nämlich schon die ganze Zeit in der Hand halten. Diese „Schlau“-Phones sind eine Seuche! Man wird nicht nur auf der Straße fast von anderen umgerannt, die nur noch darauf schauen, sondern es bringt nahezu jegliche persönliche Kommunikation zum Erliegen. Wie oft habe ich schon bei privaten Treffen gesessen, bei denen sich bis zu zwei Drittel den ganzen Abend nur mit dem Herumwischen auf einem kleinen Bildschirm beschäftigen. Ich hoffe inbrünstig, dass Matthias Horx recht behält, bevor wir endgültig eine Gesellschaft von Autisten geworden sind.

Wolfgang Brocks

Aprilscherz im Dezember?

22. Dezember: „Anlieger müssen für umstrittene Straße zahlen“

Warum darf die Straße baulich verändert werden, wenn wir Anwohner noch nicht mal einen Baum in unserem Garten pflanzen und keine Art von Veränderung am Haus vornehmen dürfen? Dass uns Bürger dieser „Spaß“ aber auch noch zwischen 8000 und 15.000 Euro kosten wird, lässt uns mitten im Dezember auf einen Aprilscherz hoffen. Statt der im Sommer 2015 stattfindenden Anhörung zur Klärung, wie Einfahrten, Parkräume und Fußwege voneinander abgegrenzt werden sollen, sind wir mehr an der versprochenen Anhörung der BSU interessiert und hoffen, dass sich Herr Dr. Dressel an sein Versprechen erinnert, den Straßenausbau ruhen zu lassen, bis es bei unserem Überschwemmungsgebiet zur einer endgültigen Lösung gekommen ist.

Lina Sonntag

Tor zur Welt vor der Haustür

20./21. Dezember: „Anwohner fordern Verlegung des Flughafens“

Ich wohne seit 35 Jahren in Poppenbüttel direkt im An- und Abflugweg der Flugzeuge. Es stimmt nicht, dass es vor 25 Jahren noch „eine sehr ruhige Gegend“ war. Es mögen einige Flugbewegungen weniger gewesen sein, aber dafür waren viele Maschinen deutlich lauter als heute. Ich habe mir vor 35 Jahren genau überlegt, ob man hier wohnen kann. Natürlich wäre es schöner ganz ohne Flugzeuge, aber dafür leben wir nun mal am Tor zur Welt und können unseren internationalen Airport so gut erreichen wie in kaum einer anderen Metropole.

Ernst Tennstedt

Verkehr belastet alle

Verkehrslärm und Luftverschmutzung betreffen, egal ob Flug- oder Autoverkehr, jeden anderen Hamburger ebenfalls. Vermutlich sind genau die Menschen, die sich jetzt massiv über den Flugverkehr beschweren, diejenigen, die selbst mit zwei SUVs pro Familie jeden Tag in die Stadt pendeln. Die Scheinheiligkeit zeigt sich auch in dem Wunsch, der Flughafen solle endlich nach Kaltenkirchen verlegt werden: Übersehen? Auch hier leben Menschen!

Kathrin Thiesen

Autobahn um Hamburg legen

22. Dezember: „Gift in Luft: Stadt wehrt sich gegen EU“

Hamburg hat selber schuld. Ich kenne keine westliche Millionenstadt, die nicht wenigstens einen Autobahn-Loop um die Stadt gelegt hat, um den Durchgangsverkehr aus der Stadt herauszuhalten. Als schlimme Beispiele könnten neben dem Parade-Nadelöhr Stresemannstraße viele weitere Dauerstau-Fallen genannt werden. Das so stolze Hamburger Tor zur Welt ist in der Verkehrsplanung eine echte Niete.

Bernhard D. Steinmann

Pflückaktionen organisieren

20./21. Dezember: „Im Alten Land verfaulen die Äpfel. Ursache ist Preisverfall nach der Superernte“

Warum sind unsere Bauern so einfallslos? In der umliegenden Region gibt es reichlich Kindergärten und Schulen, diese könnte man zu Pflückaktionen einladen. Wieso werden die übrigen Äpfel nicht an Selbstpflücker verkauft? Außerdem gibt es genug bedürftige Familien und Flüchtlinge, die sich über Obst freuen würden. Aber nein, das Obst bleibt am Baum oder unterm Baum und verfault. Der erzielte Gewinn wäre noch immer besser als gar keiner. Damit durch das faulende Obst kein Ungeziefer rangezogen wird, müssen die Obstbauern ihre Anlagen von faulen Äpfeln frei halten. Dafür benötigt man wiederum Personal, welches Geld kostet. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Ich freue mich natürlich für die Obstbauern, dass sich der Preis bald normalisiert. Verstehen kann ich das System aber nicht. So ist es eben in einer sogenannten Wegwerfgesellschaft. Wie soll man den Kindern noch Werte und Normen beibringen?

Sabine Graaf

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