Überholte Ansichten

9. Dezember: „Die U 5 soll in der City Nord am Überseering halten“

Hoffentlich kann der Wahnsinn einer so langen U-Bahn noch durch die nächste Wahl gestoppt werden. Da wird das Geld zum Fenster rausgeworfen. Warum nicht eine Stadtbahn, die knapp 20 Prozent der U-Bahn kostet und nur geringe Nachteile, aber viele Vorteile hat? Wenn Herr Scholz sagt, dass die Stadtbahn die Stadt zerschneiden würde, frage ich mich, was die von seiner Partei gebauten sechsstreifigen Straßen tun? Wenn Hochbahnchef Elste sagt, die Stadtbahn würde die Straßen verstopfen, was tut dann der überbordende Autoverkehr? Die Herren sind mit ihren Ansichten in den 60er-Jahren stehen geblieben, und das wird Hamburg viel, viel Geld kosten.

Matthias Christen

Praktischer Vorschlag

9. Dezember: „Deutsch in der Familie: CSU rudert zurück“

Leider wird in Deutschland jedes Thema sofort geradezu zwanghaft einer moralisierenden, politischen Betrachtung zugeführt. Einen Vorschlag auch mal unter rein praktischen Aspekten zu betrachten ist nicht mehr möglich. Jeder, der Sprachen lernt, weiß, dass Übung den Meister macht. Käme der Vorschlag nicht von der CSU, wäre er möglicherweise neutraler diskutiert worden. Nur ist kaum eine andere Partei und auch keine andere Institution, die mediale Aufmerksamkeit erreicht, geneigt, solche praktischen Vorschläge zu machen.

Jürgen Schmidt

Auf Schnäppchen verzichten

8. Dezember: „Ladensterben in Blankenese. Immer mehr Geschäftsleute geben auf. Ein Grund: zu hohe Mieten“

Derartige Probleme sind durchaus typisch für viele Stadtteilzentren. Sicher ist der Strukturwandel im Einzelhandel eine Ursache, und natürlich hat das EEZ viel mehr Parkplätze. Die beiden wesentlichen Stellschrauben sind jedoch folgende: Einerseits sind es die Kunden, die zum Erhalt des Geschäftsbesatzes eben auch vor Ort kaufen müssen – jenseits der Schnäppchen bei den „Großen“ und des Onlinehandels. Und andererseits müssen die Eigentümer beim Quartiersmanagement mit an den Tisch, da diese durch Mietverträge und Mieterhöhungen entscheidend den Geschäftsbesatz beeinflussen. Insofern ist der Vorschlag eines Mietenfonds von Bernard Gretemeier konsequent, wenngleich es bis dahin noch ein längerer Weg sein dürfte. Der könnte sich jedoch für alle lohnen.

Klaus Mensing

Parkhaus wird nicht benutzt

Das Ladensterben in der Blankeneser Einkaufsstraße erscheint mir hausgemacht. Der Plan, eine Tiefgarage unter dem Marktplatz zu bauen, wurde verworfen, obwohl während der Bauphase der Wochenmarkt gut auf dem Erik-Blumenfeld-Platz am Bahnhof hätte stattfinden können. Das Parkhaus am Bahnhof wurde nicht angenommen. Es hat ausreichend Plätze – aber den Fehler, dass der Betreiber im Zentrum nicht mit seinen freien Plätzen wirbt. So bleibt den potenziellen Kunden und den Patienten nur das Parken in den umliegenden Straßen oder die Konsequenz, auf andere Einkaufsmöglichkeiten auszuweichen.

Antje Schmidt-Kloth

Immer höflich und hilfsbereit

6./7. Dezember: „In den USA wächst die Wut über Polizeigewalt. Demonstrationen gegen Rassismus“

Man gewinnt durch die geschilderten Vorfälle zunehmend den Eindruck, dass die Polizei in den USA schlechthin gewalttätig ist. Dass es sich hierbei lediglich um Einzelfälle handelt, sollte nicht vergessen werden. Wenn unabhängige Jurys, die auch mit farbigen Mitgliedern besetzt sind, kein Fehlverhalten der Polizisten feststellen, so muss man dieses zunächst einmal akzeptieren und nicht gleich das ganze Rechtssystem der USA infrage stellen. Man sollte auch sehen, dass in dem Riesenland USA mehr als 300 Millionen Menschen mit unterschiedlicher Herkunft leben und es eine große Zahl von Polizisten gibt, die ihren Job trotz schlechter Bezahlung und Ausbildung und hoher Kriminalität gut machen. Hinzu kommt bei Konfrontationen, dass der Polizist aufgrund der sehr liberalen Waffengesetze immer damit rechnen muss, dass sein Gegenüber bewaffnet ist. Ich selbst habe durch mehrfache Besuche in den USA die Polizei immer als höflich und hilfsbereit erlebt.

Heinz-Günter Miesch

Immissionen gibt es überall

6./7. Dezember: „Umstrittene Funktechnik. Schadet WLAN der Gesundheit ?“

Natürlich liegen die Immissionen von WLAN-Anlagen in Heim- und Büroumgebungen meist deutlich unterhalb des Grenzwertes, sonst dürften sie nicht betrieben werden. Allerdings sind mittlerweile so viele verschiedene Funktechnologien permanent um uns, dass wir in allen städtischen Bereichen und auch im häuslichen Umfeld diesen ständig ausgesetzt sind. Sogar in der Nacht, wenn unser Körper sich regenerieren soll. Dies widerspricht dem natürlichen Umfeld, aus dem wir eigentlich kommen, von Grund auf. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät aus Vorsorgegründen, auf WLAN zu verzichten und wenn immer möglich auf kabelgebundene Lösungen zurückzugreifen. Das sollte doch dann gerade in einer Schule die naheliegende Lösung sein.

Georg Hergenhan

Regeln sind komplizierter

6./7. Dezember: „Das Ende vieler nervtötender Ampeln naht. Statt aufwendiger Kreuzungen bauen immer mehr deutsche Städte Kreisel“

„Für Verwirrung sorgen Kreiselregeln an sich, obwohl sie recht einfach sind: Vorfahrt hat der Verkehr auf der Kreisfahrbahn, rechts vor links gilt hier nicht. In der Regel ist ein Kreisverkehr hierzu auch mit den Verkehrszeichen ‚Kreisverkehr‘ und ‚Vorfahrt beachten‘ beschildert.“ Die Regeln sind aber nichtso einfach, wie der Autor sie sich macht. Der „echte“ Kreisverkehr ist durch eine Kombination der Verkehrszeichen „Kreisverkehr“ und „Vorfahrt beachten“ beschildert. Fehlt das Verkehrszeichen „Vorfahrt beachten“, handelt es sich lediglich um einen kreisförmigen Knotenpunkt mit Rechts-vor-links-Regelung. Da dieser Unterschied einigen Autofahrern wohl nicht bewusst ist, führt das immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Henrich Grasedyck

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