Wunderbare Aktion

1. Dezember: „Helfen Sie mit, Hamburg besser zu machen. Jeden Tag bis Weihnachten gibt es einen Tipp, wie man sich engagieren kann“

Eine wunderbare Aktion vom Abendblatt. So bekommen viele Vereine, die so vielfältig in Hamburg helfen, eine größere Aufmerksamkeit und finden bestimmt die eine oder andere weitere helfende Hand. Auf der anderen Seite regt es bestimmt den einen oder anderen Leser an, sich ehrenamtlich zu engagieren. Danke für diese Aktion!

Dagmar Hirche

Viel zu gut bedient

29./30. November: „HSV-Präsident Carl Jarchow: ‚Ich höre auf‘“

Mit der Bezeichnung „Pleiten, Pech und Pannen“ für seine höchst unerfolgreiche Amtszeit ist Herr Jarchow eigentlich noch viel zu gut bedient. Der HSV ist in den letzten vier Jahren von einer Beinahe-Spitzenmannschaft zur Lachnummer der Liga verkommen, sportlich wie auch finanziell; die Anhäufung von Fehlentscheidungen hätte schon einem ehrenamtlichen Präsidiumsmitglied die Schamesröte ins Gesicht treiben müssen. Aber dafür noch von einem klammen Verein bezahlt zu werden, spottet jeder Beschreibung. Jeder andere Verantwortliche mit Rückgrat wäre spätestens Ende der letzten Saison aufgrund der sportlichen Misere und angehäuften Rekordverschuldung von alleine zurückgetreten. Aber Herr Jarchow, selbst einmal von ahnungslosen Aufsichtsräten in sein Amt gehievt, kostet seinen Vertrag bis zum letzten Tag aus, obwohl jetzt schon lange ein anderer die Geschicke des Vereins leitet.

Klaus D. Köncke

Viele denken wie Grass

28. November: „Grass fordert notfalls Zwangseinquartierung“

So wie Günter Grass denken sicher viele Menschen, und dies nicht nur die ehemaligen Flüchtlinge aus dem Osten. Wenn auch eine Zwangseinquartierung abwegig ist, so könnten meines Erachtens große Städte wie Hamburg durchaus an seine Bürger herantreten und offiziell anfragen, ob nicht eine private Unterbringung möglich ist. Viele große Wohnungen haben nach Auszug der Kinder und dem Verlust der Ehepartner leer stehenden Raum, der sinnvoll wiederbelebt werden könnte. Der Gedanke ist es vielleicht wert, aufgegriffen zu werden. Auch die Kirchen könnten sich anschließen.

Juditha Braemer

„Geniale Idee“ für Politiker

Die „geniale Idee“ von Herrn Grass sollte vorab alle wichtigen Personen – PEN-Club-Mitglieder, Politiker, Ex-Minister und -Kanzler, Bundespräsidenten und selbst ernannte Gutmenschen – inspirieren, in ihren Schlössern, Villen und Häusern eine große Anzahl von Flüchtlingen aufzunehmen. Damit würde sich das Problem mit den Flüchtlingen enorm reduzieren, und die Idee des Herrn Grass könnte ad acta gelegt werden.

Eleonore u. Klaus Hellberg

Firmen zur Kasse bitten

Natürlich ist es erfreulich, wenn Günter Grass Flüchtlinge bei sich zu Hause einquartieren möchte. Effektiver wäre es aber, wenn Amazon, Ebay, Ikea und andere große Firmen, die in Deutschland Riesenumsätze erzielen, dazu gebracht werden könnten, ihre Steuern auch in der Bundesrepublik zu bezahlen. Unser Staat hätte dann einen viel größeren finanziellen Spielraum und könnte damit auch leichter etwas für die Flüchtlinge in unserem Land tun.

Tom Schoeps

Aus für Videotheken

28. November: „Mehr als ein freier Tag. Bundesverwaltungsgericht schränkt Sonntagsarbeit ein“

Videotheken werden ihre Existenzgrundlage verlieren, wenn sie sonntags geschlossen bleiben. Denn der Kunde agiert oft kurzfristig und wetterabhängig und holt sich nicht das Video für den Sonntag bereits am Sonnabend, da er für Sonntag eigentlich andere Pläne hat. Die Folge wäre, dass die Onlinedienste Video-on-Demand noch mehr Marktanteile gewinnen und der Videothek um die Ecke endgültig den Garaus machen. Was ist so schlecht an der Sonntagsarbeit, die durch hohe Zuschläge für den einen oder anderen Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen attraktiv ist? Es wäre zielführender sicherzustellen, dass in jeder Branche der Mindestlohn kommt und Zuschläge für Arbeit an Sonn- und Feiertagen gezahlt werden müssen. Egal in welcher Branche und auch für Minijobber. Dann würde jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden, ob es nottut, am Sonntag geöffnet zu sein. Und an welchem Tag ich geruhe zu ruhen, das ist meine persönliche Entscheidung.

Cerstin Probst

Nur wenige profitieren

27. November: „Per Quote in den Aufsichtsrat. Koalition einigt sich auf Frauenförderung“

Von der übereifrigen Schaffung von Quotenfrauen in Aufsichtsräten werden die vielen in unserem Land hart arbeitenden und dabei unterbezahlten Frauen überhaupt nichts haben. Diese Regelung bringt nur den jetzt schon hoch qualifizierten und entsprechend bezahlten „Damen“ noch weitere Vorteile. Natürlich ist es aus deren Sicht ärgerlich, wenn mehrheitlich männliche aktive oder ehemalige Politiker und Spitzenbeamte mit Aufsichtsratsposten als Nebentätigkeit bedacht werden. Aber es wäre für die Ministerinnen Schwesig und Nahles wichtiger, schnell dafür zu sorgen, dass in unserem Staat mit dem Gleichheitsgebot in der Verfassung die oft diskriminierende Unterbezahlung der Frauen beseitigt wird.

Helmut von Binzer

Vorbild USA

Man kann den USA manches vorwerfen, aber sicher keinesfalls, dass sie von Wirtschaft nichts verstehen. So stehen Frauen als Vorstandsvorsitzende an der Spitze von Weltunternehmen. Bei IBM Ginni Rometty, bei General Motors Mary Barra, bei Hewlett-Packard Meg Whitman. Auch Pepsi-Cola und Rank Xerox werden von Frauen geleitet. Bei unseren großen Unternehmen wäre das zurzeit wohl undenkbar. Auch Frauen als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder sind hier die Ausnahme. Woran mag das wohl liegen? An den Frauen in Deutschland? Oder an den Männern? Oder an Vorurteilen?

Dr. Helmut Kuper

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