Schaden schneller beheben

27. November: „Warum war hier keine Schranke? Das Bahnunglück von Rümpel wirft viele Fragen auf“

Es macht betroffen, dass wieder so ein schrecklicher Unfall passieren musste und ein Mensch sein Leben verlor. Vor Jahren gab es einen ähnlichen Fall an einem Bahnübergang in Dauenhof. Warum gibt es keine beschleunigten Verfahren, um so eine Gefahrenstelle schnellstmöglich abzustellen? Am Ende heißt es dann mal wieder: menschliches Versagen. Was bleibt, sind trauernde Angehörige und ein traumatisiertes Bahnpersonal.

Steve Schadel

Entlastung durch viele Ebenen

26. November: „Neue U 5 soll MetroBus-Linie 5 ersetzen. U-Bahn soll über 28 Kilometer von Bramfeld durch die Innenstadt zum Osdorfer Born führen“

Es hat lange gedauert, bis der Senat sich zur U-Bahn-Erweiterung durchgerungen hat, hoffentlich ist damit die fixe Idee von der Stadtbahn vom Tisch. Nur zusätzliche Verkehrsebenen können den Verkehr entlasten, sei es unter der Erde oder auf Stelzen. Nun muss es darum gehen, dass noch mehr Parteien mit ins Boot geholt werden, damit nach der nächsten Wahl nicht alles wieder zerredet wird. Mit etwas mehr gutem Willen ließe sich die Erweiterung auch noch beschleunigen, denn äußerst dringlich ist sie allemal.

Siegfried Meyn

Keine Alternativen

In einer Millionenmetropole wie Hamburg gibt es zum Neubau von Schnellbahnstrecken keine Alternative zu U- und S-Bahn. Diese Verkehrsmittel sind witterungsunabhängig, von den offenen Trassen mal abgesehen. Der Bau einer Stadtbahn wird auf Jahre hinaus die Hauptverkehrsstraßen stilllegen, von der Verschandelung durch das Oberleitungssystem mal ganz abgesehen. Die schöngerechneten Baukosten werden während der Bauphase ähnliche Dimensionen annehmen wie die von der CDU-Regierung in Angriff genommene Elbphilharmonie.

Bruno Mattern

Bewusste Täuschung

24. November: Hamburger KRITiken: „Gebt den Kindern das Wahlrecht“

Da kleine Kinder mangels Einsicht und Verstand selbst gar nicht zur politischen Willensbildung fähig sind, ist das „Wahlrecht für Kinder“ natürlich eine bewusste Täuschung. Tatsächlich geht es darum, dass einige Vertreter der jungen Generation angesichts der wachsenden Übermacht der Alten ihren politischen Einfluss vergrößern möchten. Sicherlich reklamiert jede Wählergruppe für sich, dass ihr Wahlverhalten besonders wichtig und gut für die Gesellschaft ist, und so wird es nicht lange dauern, bis andere Gruppen auf die Idee kommen, ein höheres Stimmgewicht zu verlangen. Erschütternd ist die Argumentation, die ein sehr fragwürdiges Demokratieverständnis zeigt: Wenn eine politische Frage – nämlich die von Olympia in Hamburg – von einer Mehrheit nicht im eigenen Sinne und deshalb falsch beantwortet wird, muss also die Mehrheit durch Wahlrechtsänderungen zur Minderheit gemacht werden. Bleiben wir doch bitte bei einem wesentlichen Grundsatz der Demokratie: der Gleichheit der Wahl und der Unveräußerlichkeit der Stimme. Im Übrigen glaube ich nicht, dass die Eltern ihre Stimme mehr im Sinne der Kinder abgeben als die Großeltern.

Tim van Goos

Nahles gegen Nahles

Guter Vorschlag! Kind Nahles könnte dann gegen Mutter Nahles stimmen. Und auf Antrag des Kinderschutzbundes könnte Mutter Nahles das Stimmrecht für Kind Nahles entzogen werden, wenn diese die Interessen der Partei oder der eigenen Karriere über die Interessen von Kind Nahles stellt.

G. Schumacher

Zweidrittelmehrheit fehlt

„Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder mit privaten Gütern – Lebensmittel, Kleidung, etc. – zu versorgen, dies geschieht über das Verfahren des Marktes. Das Verfahren für öffentliche Güter – zum Beispiel innere und äußere Sicherheit – ist dasjenige der demokratischen Wahl. Hier haben die Eltern zurzeit nicht die Möglichkeit, ihre Kinder zu vertreten. Dies sollte geändert werden. Allerdings: Sie können es noch nicht denken.“ Dies war die Antwort eines Bundestagsabgeordneten, die ich in meiner nicht repräsentativen Umfrage im Rahmen meiner Dissertation zum Kinderwahlrecht erhalten habe. Aber nicht nur für Bundestagsabgeordnete ist die Idee, die auch von dem ehemaligen Bundespräsidenten Herzog oder von der ehemaligen Bundesfamilienministerin Schmidt seit Jahren vertreten wird, leider sehr fern. Verfassungsrechtlich ist ihre Umsetzung machbar, aber es wird dazu eine Zweidrittelmehrheit benötigt. Wo soll die herkommen bei dem jetzt schon vorhandenen Übergewicht der Alten? Der Ausbeutung der Jungen durch die Alten steht nichts mehr im Wege. Ich rate meinen Studierenden mittlerweile: Lernt Englisch und geht ins Ausland!

Dr. Udo Hermann

Reinigung unter Zeitdruck

25. November: „Lauterbach: Ärzte beschönigen Hygienemängel. SPD-Gesundheitsexperte fordert Gesetz für Schutz vor Infektionen in Kliniken“

Herrn Lauterbach kann man nur zustimmen. Beruflich hatte ich in und mit industriellen Reinräumen zu tun. Da bekommt man einen Blick für Mängel bei der Sauberkeit. Wenn man in Krankenhäusern staubbedeckte Wände, Flusen in den Ecken der Krankenzimmer oder staubbedeckte Streben an Krankenhausbetten findet, dann sind das echte Hygienemängel. Dem Reinigungspersonal kann man meist keinen Vorwurf machen. Aus Kostengründen wird teilweise nur zweimal in der Woche unter Zeitdruck gereinigt. Da bleibt die Hygienevorsorge zwangsläufig auf der Strecke.

Peter Thöl

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