Unbezahlbares Projekt

26. November: „Neue U 5 soll MetroBus-Linie 5 ersetzen. Kritik an U-Bahn-Plänen des Senats“

Nun also auch Herr Scholz! Vollmundige U-Bahn-Versprechen vor der Wahl. Warum fängt man nicht sofort an zu bauen, Pläne gibt es doch genug? Zurück zur Realität: Der Verkehrsinfarkt ist heute vorhanden, nicht 2040. So ein Riesenprojekt ist unbezahlbar und auch bautechnisch nicht „unsichtbar”. Im Gegenteil, jede Haltestelle muss in offener Baugrube errichtet werden. Dagegen wäre der Bau einer Stadtbahn bis zu zehnmal preiswerter und geradezu lächerlich einfach, vergleichbar mit dem Aufwand aktueller Straßensanierungen. Im Übrigen ist die Hamburger U-Bahn historisch bedingt eine Kleinprofilbahn, das heißt, Breite und Höhe sind identisch mit modernen Stadtbahnen. Allein die Folgekosten für alle U-Bahn-Stationen – Energie, Wartung und Reinigung – sind extrem hoch.

Jens Ode

Strommix ist für alle gleich

26. November: „Hamburg bekommt Öko-Ampeln. Die Laternen und Verkehrsanlagen sollen auf regenerative Energie umgestellt werden“

Ampeln mit LEDs auszustatten ist ein guter Beitrag zur Reduzierung des Stromverbrauchs. Zu erklären, sie ausschließlich mit Ökostrom betreiben zu können, ist Verdummung. Strom ist der Fluss von Elektronen im Draht, die weder nach Herkunft sortiert noch nach Abnehmer gelenkt werden können. Alle beziehen die gleichen Elektronen aus dem gleichen allgemeinen Netz. Verträge mit sogenannten Ökostromanbietern verändern den Mix der Herstellung zugunsten der erneuerbaren Energien, von dem dann aber alle profitieren. Der Strom ist aber immer noch derselbe, auch der für die Hamburger Ampeln.

Dr. Ing. Friedrich Weinhold

Mietenspiegel wird steigen

25. November: „Nicht ausruhen, bitte. Bündnis für das Wohnen ist ein Erfolg“

Infolge der Neubauten wird mit Sicherheit der Mietenspiegel steigen. Denn in den Mietenspiegel fließen nur diejenigen Wohnungen ein, die in den letzten Jahren neu vermietet wurden – und dies sind vorwiegend die neu errichteten. Nicht berücksichtigt werden bei der Gestaltung des Mietenspiegels die Sozialwohnungen und die älteren Mietwohnungen. Durch den Anstieg des Mietenspiegels bekommen die Vermieter die Möglichkeit, die bisherigen Mieten zu erhöhen. Mit anderen Worten: Das Neubauprogramm des SPD-Senats birgt die Gefahr, dass en gros die Mieten in Hamburg nicht sinken, sondern steigen werden.

Prof. Dr. Thomas Cirsovius

Besucher übertragen Keime

25. November: „Lauterbach: Ärzte beschönigen Hygienemängel. SPD-Gesundheitsexperte fordert Gesetz für Schutz vor Infektionen in Kliniken“

Eine wesentliche Gruppe von Keimträgern fehlt meines Erachtens, nämlich die Besucher in Krankenhäusern. Solange es möglich ist, dass jeder Besucher völlig unkontrolliert das Krankenhaus betreten und sich in diesem ungestört bewegen kann, solange es gestattet ist, dass ein Besucherschwarm mit zum Teil verdreckter Kleidung und ohne Sterilisierung der Hände ein Krankenzimmer mit einem frisch operierten Patienten betreten darf, wird sich die tägliche Infektionsgefahr nicht beseitigen lassen.

Gerd Friedrich

Höhere CO2-Belastung

25. November: „Lange Reihe – Angst vor Dauerbaustelle“

Die schmale Straße ist für diese unsinnige Maßnahme völlig ungeeignet. Die Sprunginseln werden im Winter in der Dunkelheit noch zu gefährlichen Stolperfallen. Der größte Unsinn aber ist der Rückbau vorhandener Haltebuchten. Die sich so in Stoßzeiten hinter den Bussen stauenden Pkw werden eine weitere CO2-Belastung zur Folge haben. Statt kostenintensiver Umbaumaßnahmen wäre es insgesamt sinnvoller gewesen, hätte man das Busbeschleunigungsprogramm lediglich auf Vorrangschaltungen an den Ampeln und zusätzlicher Busse während der Stoßzeiten reduziert.

Stefan Bick

Überholen ist nicht möglich

Heute Morgen konnte ich die „Busbeschleunigung“ in der Langen Reihe an der Bushaltestelle Gurlittstraße gut beobachten. An der Stelle sind auf beiden Seiten die Haltebuchten für die Busse beseitigt worden. Das hat zur Folge, dass der gesamte Verkehr einschließlich Radfahrer so lange warten muss, bis der Bus sich wieder in Bewegung setzt. Das kann dauern, da viele Busnutzer ihre Busfahrkarte erst bezahlen müssen, bevor eine Weiterfahrt möglich ist. Früher konnte der übrige Verkehr an dem haltenden Bus vorbeifahren, bis dieser mit seiner Winkeranzeige bevorrechtigt in die Fahrbahn zurückgeschwenkt ist. Ein Überholen ist nicht möglich, weil zwischen den Einmündungen Gurlittstraße und Danziger Straße auf der Langen Reihe auch noch ein erhobener unüberfahrbarer Mittelstreifen gebaut worden ist. Für die Verschwendung der öffentlichen Mittel für diese geradezu widersinnige Busbeschleunigungsmaßnahme müssen Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden.

Christian Humboldt

Staus an den Ampeln

24. November: „SMS und E-Mail – die neue Gefahr im Straßenverkehr“

Die zahlreichen Kommunikationsmöglichkeiten im Auto haben in den Städten noch einen anderen Effekt: Mehr und mehr Autofahrer nehmen das Grün der Ampel gar nicht oder nur mit Verspätung wahr. Das verkürzt die Grünphase für die anderen, die dann vermehrt bei Rot in die Kreuzung einfahren. Also mehr Staus und Rotlicht-Verstöße, weil das Autofahren mittlerweile nur noch Nebensache ist.

Herbert Hengstenberg

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