Mutwillige Provokationen?

19. November: „Neue Dimension des Hasses. Angriff auf Synagoge verschärft Nahost-Konflikt“

Wem drängt sich nicht der Verdacht auf, dass es Kalkül der israelischen Staatsführung ist, den Konflikt mit den Palästinensern am Brennen zu halten? So, im Windschatten der ausufernden Gewalttaten, lässt sich ein Stück palästinensischen Landes nach dem anderen aneignen, um eines Gottes uralte Verheißung zu verwirklichen. Wer in religiösen Kategorien denkt, dem geht es, wie so oft in der Geschichte, nicht um einzelne Menschenleben, sondern immer nur um „Höheres“. Leider fallen die hitzköpfigen Araber immer wieder auf die Provokationen herein.

Robert Schomacker

Gefahr für afghanische Helfer

19. November: „850 Soldaten bleiben in Afghanistan. Bundeswehrangehörige sollen nur noch ausbilden und beraten“

Nun wird also der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan wieder verlängert. Entsetzt bin ich in diesem Zusammenhang darüber, wie mit den Menschen umgegangen wird, die in Afghanistan für die Deutschen gearbeitet haben. Als Mutter eines Soldaten, der sechs Monate in Afghanistan gedient hat, weiß ich, wie unentbehrlich diese Menschen für die Erfüllung des Mandats der Bundeswehr vor Ort waren und sind. Nach dem weitgehenden Abzug der internationalen Truppen wird nun die Gefahr für Leib und Leben dieser Helfer und ihrer Familien immer größer. Sie werden häufig mit dem Tode bedroht. Dennoch tun sich die zuständigen Stellen bei uns schwer, ihnen die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Haben wir nicht zumindest eine moralische und christliche Verpflichtung Menschen gegenüber, die sich trotz Gefahr für ihr eigenes Leben für deutsche Interessen eingesetzt haben?

Susanne Blankenburg

Enttäuschender Entwurf

19. November: „Aufbruchstimmung mit leiser Kritik. In der Neuen Mitte Altona entstehen 1600 Wohnungen“

Nachdem so viel über die architektonische Gestaltung der Neuen Mitte Altona in den Medien diskutiert wurde, ist der Anblick des Siegerentwurfs höchst enttäuschend. Es gab eine aufwendige Bürgerbeteiligung in Form von Workshops bei den Planungen. Dort wurde eine schönere Architektur als die abgebildete eingefordert. Es gab durchaus interessantere, sich auch an gründerzeitliche Architektur orientierende Vorschläge im Wettbewerb, die aber abgelehnt wurden, da sich die Lobby um den Oberbaudirektor für die gesichtslose Kastenarchitektur entschied, die vom Bürger eher abgelehnt wird. Man will wohl nicht dazulernen, der Bürgerwille zählt letztlich doch nicht.

Dorothea Ehlers

Immer die Stofftasche dabei

19. November: „EU will Verbrauch von Plastiktüten deutlich senken“

Warum ist es so schwer, immer seine Stofftaschen oder als Autofahrer seinen Korb dabeizuhaben? Man kann doch die Stofftasche nach dem Auspacken an die Eingangstür hängen und sie dann beim nächsten Verlassen des Hauses gleich wieder mitnehmen. Vor allem kann man Kleinteile ohne Plastiktüte in seine Handtasche legen, die bei den meisten Frauen doch eh sehr groß sind. Selbst Männer haben doch sehr häufig auch eine Umhängetasche dabei. Von mir aus könnte eine Plastiktüte zwei Euro kosten. Dann würden sich das viele Leute überlegen, eine Plastiktüte zu kaufen.

Danica Hubrich

Mehr Freiheit für Lehrer

18. November: „Die geraubte Kindheit. Erziehung droht in ein neues Extrem zu rutschen, warnen Experten“

Und mittendrin der Lehrer, der den Ansprüchen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gerecht zu werden hat und letztlich in ein Korsett gepresst wird, das ihm immer weniger Spielraum für eigenständiges Handeln lässt. Regelmäßig kommen doch bei allen möglichen gesellschaftlichen Verwerfungen die Schule, die Lehrer ins Gespräch. Diese sollten es richten. Und sie könnten es vielleicht sogar, wenn denn nicht eine Fülle von leidigen zeitraubenden Pflichtaufgaben – man denke nur an die zunehmende „Testeritis“ – eine Hinwendung verhinderten. Wie könnte Schule aufleben, wenn dem einzelnen Lehrer wieder ein wenig mehr Freiraum, Freigeist, ja Freiheit zugestanden würden. Gerade auch im Hinblick auf die Inklusion braucht es doch den Lehrer, den Pädagogen, der seine Stärken, seine Talente entwickeln und ausleben darf, auch um Freude zu erleben.

Klaus Holsten

Bild in der Kirche lassen

17. November: „Nazi-Fresko soll aus Kirche verschwinden. Stiftung Alsterdorf will Wandbild von 1938 ausbauen“

Das Altarbild befindet sich seit 76 Jahren in der Kirche, erst jetzt fällt auf, dass nicht alle Menschen unter Jesu Kreuz einen Heiligenschein tragen. Die Aufarbeitung der Aktivitäten der Kirche im Dritten Reich ist damit sicherlich nicht erledigt und durch eine Versetzung des Bildes auch nicht zu erreichen. Man sollte auf das Bild und seine Bedeutung in der Kirche selbst hinweisen, denn „in der Kirche“ ist Unrecht geschehen. Sollte die Stiftung Alsterdorf die für die Umsetzung des Bildes erforderlichen 500.000 Euro bezahlen, werden sie von mir niemals wieder auch nur einen Euro an Spenden erhalten, sie haben offensichtlich so viel, dass sie nicht wissen, wohin damit.

Berndt Baumann

Der Verantwortung stellen

Will sich die Kirche der eigenen Verantwortung aus der Nazizeit entziehen? Gerade dort an diesem Ort muss man sich der Diskussion stellen. Manchmal frage ich mich, ob ein „Heiligenschein“ nicht eher herabwürdigend ist.

Dieter Worch

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