Sind Mädchen weniger wert?

18. November: „Mann schüttelt Baby – Schädelbruch. 34-Jähriger nach Misshandlung in U-Haft“

Mit Entsetzen lese ich über die Misshandlungen von Kindern und mag gar nicht daran denken, wie viele Fälle es gibt, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Aber was mir auffällt, es sind immer Mädchen gewesen. Zufall? Oder sind auch in Deutschland Mädchen weniger wert?

Gisela Buntin

Zutiefst verletzt

17. November: „Nazi-Fresko soll aus Kirche verschwinden. Stiftung Alsterdorf will Wandbild von 1938 ausbauen“

Als Hamburgerin, die der Evangelischen Stiftung eng verbunden ist, ärgert es mich immer wieder, dass diesem „Kunstwerk“ seit Jahrzehnten so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dieses Altarbild ist menschenverachtend und blasphemisch und verletzt mich als Christin und Mutter einer behinderten Tochter zutiefst. Es gibt unzählige „Objekte“, die zur Verarbeitung dieser schrecklichen Vergangenheit helfen können. Dafür müssen keine 500.000 Euro ausgegeben werden. Die können wunderbar den Bewohnern der Evangelischen Stiftung zugutekommen!

Johanna von der Heyde-Hampel

Fresko falsch interpretiert?

Ich frage mich, was ein Kunsthistoriker zu diesem Thema sagen würde. Zugegeben: Ich bin selbst keiner und ich kenne von diesem Fresko nur den im Abendblatt gezeigten Ausschnitt, aber auf mich wirkt das Bild nicht wie ein typisches Beispiel für Nazi-Kunst. In der Renaissance haben Maler oft ihre Auftraggeber im Gemälde abgebildet. In einer Kreuzigungsszene erscheinen sie dann beispielsweise als betende Figuren am Bildrand – ohne Heiligenschein. Das war natürlich keine Herabwürdigung, ganz im Gegenteil war es als besondere Ehre anzusehen, überhaupt im Kontext der Heilsgeschichte dargestellt zu sein. In diesem Sinne würde ich auch dieses Bild interpretieren. Was für ein Interesse sollten Nazis daran gehabt haben, behinderte Kinder, die sie doch wegsperrten und ermordeten, überhaupt in diesem Bild darzustellen?

Michael J. Hußmann

Der Tod ist persönlich

14. November: „In der Sterbehilfe-Debatte flossen Tränen. Bundestag diskutiert gut vier Stunden lang über das hoch emotionale Thema“

Jeder der Abgeordneten hat in seinem Leben Einsichten gewonnen, durch die er zu seiner Einstellung zur Sterbehilfe gelangt ist. Weil jeder Mensch unterschiedliche Erfahrungen macht und anders mit Ängsten, Leid und Schmerzen umgeht, steht es den Volksvertretern nicht zu, den Menschen in diesem Land ihre nach dem Mehrheitsprinzip entstandene Entscheidung in einer so existenziellen Angelegenheit wie dem Sterben aufzuzwingen. Wir leben nun mal nicht in einer Welt, in der jeder Mensch von einer liebenden und helfenden Familie oder Freunden umgeben ist, wo Palliativstation und Hospiz jedem offenstehen. Vielen Menschen würden große Ängste und Sorgen genommen werden, wenn sie sich darauf verlassen könnten, dass sie, wenn das Leid und die Abhängigkeit zu groß werden, der Schmerz unerträglich und sie in ihrem subjektiven Erleben ihrer Würde beraubt sind, Hilfe vom Arzt ihres Vertrauens bekämen. Ich bin sogar überzeugt davon, dass viele Menschen diese Hilfe letztlich nicht in Anspruch nehmen würden oder den Zeitpunkt weiter hinausschieben würden, wenn sie sich ihrer sicher sein könnten. Niemand wird behaupten, dass es humaner sei, wenn verzweifelte Menschen vor lauter Angst, den „richtigen“ Zeitpunkt zu verpassen, da sie es noch selber machen können, sich vor einen Zug werfen oder sich eine Kugel in den Kopf jagen. Was für ein schrecklicher, einsamer Tod.

Karin Lesser

Gewissen wird belastet

Ein schwieriges Thema und eigentlich doch so einfach. Gewerbliche Sterbehilfe scheidet aus. Auch ärztlich zugelassene Sterbehilfe scheidet aus. Wer weiß schon, welcher Arzt mit welchen Fähigkeiten und Einstellungen ihm zuletzt zur Seite steht? Wenn die GKV und der Gesetzgeber bereits heute die Therapiehoheit des Arztes unterlaufen, ist es nicht weit, zum Lebensende über ein sozialverträgliches Ableben nachzudenken. Fazit: Mit einer Patientenverfügung kann ich eindeutig selbst bestimmen, in welchem Gesundheitszustand lebensverlängernde Maßnahmen nicht mehr durchgeführt werden dürfen. Niemand anders als ich selbst bin für mein Leben – und dazu gehört auch der Tod – verantwortlich. Diejenigen, welche Sterbehilfe leisten wollen oder sollen, können meines Erachtens nach ihrer Hilfe nur mit einem belasteten Gewissen leben.

Gerhard Hein

Messe zeitgemäßer gestalten

13. November: „Hamburg schafft die Messe ‚Du und deine Welt‘ ab"

Mit Befremden habe ich das Aus für „Du und deine Welt“ zur Kenntnis genommen. Schuld sind immer die anderen – so die Meinung der Verantwortlichen, die es sich damit sehr einfach machen. Wenn man merkt, die Besucher bleiben weg, muss man etwas tun, um die Attraktivität wieder herzustellen. Mit ständig veränderten Terminen lockt man jedenfalls weder Besucher noch Aussteller an, die ihre Termine oft langfristig planen müssen. Auch die zeitweise Verlegung des Eingangs weg von der U-Bahn-Station Messehallen hat die Besucher nicht erfreut. Diese Messe gehört einfach zu Hamburg. Wo bleibt die Bereitschaft der Verantwortlichen, die Messe zeitgemäß zu gestalten?

Peter Timm

Gäste müssen sich anpassen

13. November: „CDU-Politiker fordert Burkaverbot“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn hat völlig recht. Ich begrüße jeden, der hier leben möchte. Insbesondere muss Menschen, die aus Kriegsgebieten fliehen, sofort geholfen werden. Aber da diese Menschen freiwillig hierherkommen, haben sie sich unserem Lebensstil und unseren Gesetzen anzupassen und diese zu achten. Es kann nicht sein, dass wir uns den Gepflogenheiten unserer (Dauer-)Gäste anpassen, die sich dann auch noch darüber lustig machen, dass sie in Deutschland tun und lassen können, was sie wollen. Ich plädiere nicht nur für ein Burka-, sondern auch für ein Kopftuchverbot.

Wiebke Hildener

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