Unverzichtbares Korrektiv

14. November: „Viele Hamburger wünschen sich mehr Macht für Umweltverbände“ – Pro & Kontra: „Haben die Umweltverbände zu viel Macht?“

Die Umweltverbände sind es gerade, die ein unverzichtbares Korrektiv zum von kommerziellen Interessen geprägten Primat der Politik bilden. Den Bürgern geht ein Licht auf, dass die Ökologie zusehends unter das Joch der Ökonomie gerät und die Politik immer mehr den Einflüsterungen der Wirtschaftslobby erliegt. Eine intakte Umwelt ist unverzichtbar und elementar für die Zukunftsfähigkeit nicht nur des Hamburger Stadtstaates.

Thomas Prohn

Nicht noch mehr Naturschutz

Deutschland hat die zweithöchste Bevölkerungsdichte in der EU und hat es dennoch geschafft, dass über 30 Prozent seiner Landfläche mit Wald bedeckt sind. Die nicht bebauten oder bepflasterten Bereiche sind größtenteils Agrarflächen, die einen hohen Nahrungsertrag erbringen. Dank der Vermeidung großer zusammenhängender Getreidefelder und einer Bewirtschaftung mit kleineren, durch Hecken und Baumgruppen aufgelockerten Feldern wurde eine schöne Kulturlandschaft geschaffen. Andererseits ist Deutschland auch ein Einwanderungsland geworden, was zur Erhöhung der Bevölkerungsdichte führt und Geld kostet, was aus Steuern bezahlt werden muss. Dazu trägt die Industrie einen großen Anteil bei. Aus den vorgenannten Gründen kann abgeleitet werden, dass ein weiterer Naturschutz kontraproduktiv wirken und das bestehende Gleichgewicht stören würde. Die in Pro & Kontra angeführten Negativbeispiele machen deutlich, dass jetzt die Bedürfnisse der Menschen Vorrang haben müssen.

Gerd Zelck

Selbst entscheiden

14. November: „In der Sterbehilfe- Debatte flossen Tränen“

Vor Kurzem ist meine Freundin mit 50 Jahren an Krebs gestorben. Ihr Zustand hat mich wieder darin bestärkt, dass ichallein darüber bestimme, wann ich in solcher Situation aus dem Leben scheide. Niemand anderes hat dieses Recht.Natürlich darf die Sterbehilfe nicht grundsätzlich freigegeben werden, aber wer den Willen äußert, hat sich lange damit befasst. Die Würde des Menschen ist laut Grundgesetz unantastbar. Lasst endlich die Medikamente in Deutschland zu, damit sie im passenden Moment zu erhalten sind. Und lasst die Ärzte ihre Arbeit tun, ohne dass ihr hippokratischer Eid verletzt wird: Er besagt auch, dem Kranken nicht zu schaden. Umkehrschluss: Er schadet dem Kranken und Leidenden, wenn er ihn in solchen Situationen am Leben erhält.

Anke Petersen

Hinter die Fassade schauen

12. November: „CDU will dritten Förderweg für mehr Wohnungsbau“

Die CDU liegt richtig mit ihrer Forderung nach bezahlbarem Wohnraum für Normalverdiener. Dazu müssen aber jährlich 6000 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau, von guten Architekten begleitet, errichtet werden. Nur dieses hat Einfluss auf die Miethöhe von Neubauten, die einfach zu teuer sind. Diesen Zustand verursachte aber die CDU in zehn Jahren Regierung mit Steigbügelhalter, damit Miethaie und Spekulanten die Situation zu ihrem Vorteil ausnutzen können. Hinter der schönen Neubaufassade sind oft nur verteuerte stinknormale Wände und Einbauten.

Rolf Steinke

Was lief da falsch?

14. November: „Mutter verprügelt Kleinkind im Bus“

Da wird ein Kind vor den Augen anderer Menschen, die tatenlos zusehen, misshandelt. Immerhin schießt eine junge Frau ein Handyfoto, das später für die Ermittler hilfreich ist. Aber was ist falsch gelaufen? Ganz einfach, die junge Frau hätte auch andere Fahrgäste auf die Situation aufmerksam machen sollen – in dem Sinne: „Sehen Sie das auch? Da müssen wir doch einschreiten.“ Das nennt man „Öffentlichkeit herstellen“, denn gemeinsam ist man stärker.

Klaus Bastian

Mehr Effizienz möglich

14. November: „Dieser HSV stürzt nicht in den Abgrund“

Sofern der Trainer Spieler wie Diekmeier, Westermann, Arslan, Jansen oder van der Vaart, die leistungsmäßig nicht ausreichend geeignet sind, immer wieder aufstellt, wird es beim HSV keine Besserung geben und der Trainer steht berechtigt „schon wieder“ in der Kritik. Dabei ist es doch so einfach, die Mannschaft durch entsprechende Personalveränderungen zu verbessern, der Trainer muss dies nur wollen. Alternativen gibt es genug im Kader. Die bisherigen Mannschaften waren von ihm allesamt ineffizient zusammengestellt.

Alfred Wodtke

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