Bock zum Gärtner gemacht

7. November: „Junckers Steuerparadies“

Verdienende Großkonzerne zusammen mit gut verdienenden Helfern in Steuersachen und „verdiente“ Politiker Hand in Hand berauben gemeinsam Land für Land. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, wie und wo die wirklichen Totengräber Europas arbeiten. Und mit dem ehemaligen Luxemburger Premier und Finanzminister und derzeitigen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, haben wir den Bock zum Gärtner der EU gemacht. Haben wir das als gutgläubige Europäer verdient? Merke: „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte“ (Goethe, Faust I).

Helgo Klatt

Alles ganz legal

Jetzt werden unsere führenden Politiker aber völlig überrascht, empört und vor allem sehr entrüstet sein. E.on, die Deutsche Bank und andere deutsche Großkonzerne haben nur ein Prozent Steuerabgaben bezahlt. Unglaublich! Nein, das hätten sie nie für möglich gehalten. Aber für den Notfall hat man ja wohlweislich vorgearbeitet. Nach den Buchstaben von sicherlich zig Gesetzen und Verordnungen ist natürlich alles völlig legal. Danach fragen, wer denn für diese Gesetze gesorgt hat, wollen wir natürlich nicht. Wahlverdrossenheit in Deutschland?

Erhard Huth

Vorbild New York?

7. November: „Schläger stoßen 19-Jährigen auf U-Bahn-Gleise“

Wie lange treibt eigentlich die Justiz noch ungestraft ihr Schindluder mit unseren Polizeibeamten und Kriminalisten? Da werden widerwärtige Schläger bei einem brutalen Verbrechen gegen einen Menschen gefilmt, sie nehmen den Tod dieses Menschen dabei billigend in Kauf, und es dauert geschlagene sechs Monate, bis sich ein Richter findet, der eine Fotofahndung genehmigt. Monatelang werden kostbare Personalressourcen vergeudet, und ein Opfer wartet genauso lange auf die Aufklärung des Verbrechens. Kaum wird das Foto veröffentlicht, schon meldet sich ein Täter. Warum verfährt die Justiz nicht so wie in New York? Dort werden am Morgen im Fernsehen Fotos von Personen gezeigt, die im Zusammenhang mit einer Straftat in der vergangenen Nacht befragt werden sollen. Was wäre dagegen einzuwenden? Habe ich eine Straftat begangen, sucht man zu Recht nach mir, habe ich sie nicht begangen, bin ich gern Zeuge und helfe bei der Aufklärung mit.

Rolf Meyer

Dankeskarte an die Justiz

Ist das Verhalten der Hamburger Richter bei der (Nicht-)Veröffentlichung von Fotos bereits Unterstützung Krimineller? Bezeichnend ist doch, dass zum wiederholten Mal offensichtliche Täter nach Veröffentlichung bei der Polizei erscheinen. Ach, was ist übrigens aus den Uhrendieben vom Neuen Wall geworden? Haben die schon eine Dankesansichtskarte an die Hamburger Justiz geschickt?

Hans Noe

Einfach als Geschenk

7. November: „Wie aus Problemkindern plötzlich Musterschüler werden“

Da hörten es die Jugendlichen wieder: „Es ist gutes Geld, das wir investiert haben. Denn ihr seid unsere Zukunft.“ „Denn“ und „unsere“! Wenn ein aufbauendes Sommercamp mit schönen anschließenden Erfolgen für 15- bis 16-Jährige in der Arbeitsagentur mit diesem Hinweis endet, bedeutet dies, den saloppen Spruch (Urheber unbekannt) in die Tat umzusetzen: „Mit dem Hintern zum Einsturz bringen, was zuvor mühevoll mit den Händen aufgebaut wurde.“ Warum können nicht gerade diese Jugendlichen einfach einmal um ihrer selbst willen ganz zweckfrei etwas geschenkt bekommen? Nur unter dieser erlebten Voraussetzung kann doch Selbstvertrauen in Ruhe gedeihen als eine Basis, auf der allmählich gesellschaftliche Verantwortungsbereitschaft hoffentlich wachsen wird. Ihrem Bericht ist zu entnehmen, dass mit diesem Langzeitziel und nicht anderem das Sommercamp vom beteiligten Fachpersonal konzipiert war.

Sigrid Witzig

Ideale Verbindung

7. November: „Plan für neue Fähre schlägt Wellen“

Für eine Stadt am Wasser fast peinlich: Es gibt keine Fähranbindung von der HafenCity bis Blankenese bzw. Wedel. Und das, obwohl Fähranleger in bestem Zustand vorhanden sind. So eine Streckenanbindung ist auch für Pendler interessant, Fahrradfahrer würden die Fähre in die Stadt nutzen, die Radelstrecke Elbufer würde entlastet. Bewohner und Berufstätige im Westen Hamburgs würden es der Hadag danken! Und ferner auch die Touristen. Die S-Bahn ist da keine Alternative!

Undine Schaper

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