Aussagen bleiben unvereinbar

30. Oktober: „Die zwei Gesichter des Koran“

Der Artikel ist gut, informativ und passt genau in diese Zeit. Die Frage allerdings bleibt für alle Nicht-Muslime, ob man eine Religion friedlich nennen kann, die nach Thomas Frankenfeld diesen Frieden nur nach innen, also für Muslime, propagiert, nach außen aber, also für alle Nicht-Muslime, Mord und Totschlag bis zum totalen Sieg des Islam fordert. Wenn moderne Muslime diese Suren ignorieren, dann ist das erfreulich. Aber die Lösung ist das leider nicht.

Thomas Jobst

Wähler der Linken

30. Oktober: „30 Prozent ihrer Bürger waren Anhänger der DDR“

Dies stimmt mit den geheimen Meinungsumfragen des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR überein. Die verdeckt durchgeführten und geheim gehaltenen Meinungsumfragen ermittelten zu keiner Zeit eine Zustimmungsrate zum SED-Regime, die über 30 Prozent lag. Aus diesem Kreis der ehemaligen DDR-Bürger dürfte sich heute das Wählerpotenzial der SED-Nachfolgepartei Die Linke rekrutieren. Dies erklärt auch mit die hohen Wahlergebnisse der Linken in einigen Regionen in den neuen Bundesländern. Dieses Wählerpotenzial ist jedoch mehrheitlich im Rentenalter. Die Partei Die Linke wird deshalb innerhalb der nächsten zehn Jahre dramatisch an Zustimmung in den neuen Bundesländern verlieren und unter die Fünfprozenthürde fallen.

Dr. Hans Krech, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler

Olympia so nicht erwünscht

29. Oktober: Leitartikel „Olympia lohnt sich“

Für wen lohnt sich Olympia denn? Der Einzelhandel hat, wie in London, hohe Einbußen zu erwarten. Firmen, die mit ihren Produkten in Konkurrenz zu den Sponsoren der Spiele stehen, dürfen nicht einmal mehr Werbung treiben während der Veranstaltung. Allein für die Bewerbung werden Kosten in Höhe von 50 Millionen Euro veranschlagt. Hat Hamburg das Geld? Dazu kommt, dass es sich nicht mehr um einen sportlichen Wettbewerb handelt bei Olympia. Laut internationalen Experten sind mindestens 60 Prozent aller Athleten gedopt. Es tritt also die IG Chemie gegen die Pharma AG an. Und da muss man sich ja auch als Zuschauer fragen, welches Signal man aussendet. Das Signal ist doch: Ihr könnt eurem Körper zuführen, was ihr wollt, solange ihr mir immer wieder den Kick liefert, eine 1000stel Sekunde schneller zu sein als die anderen. Hauptsache, ich werde unterhalten. Nein, das alles brauchen wir nicht und es lohnt sich ganz und gar nicht, dafür zu kämpfen.

Wiebke Hildener

Ein aussterbendes Genre?

29. Oktober: „,Ich werde Sigi sehr vermissen‘ und „Siegfried Lenz – ,Ombudsmann des menschlichen Anstands‘“

Der Beleuchtung des Traueraktes für Siegfried Lenz ein großes Lob! Sie zeichnen ein minutiöses Bild von einer würdevollen und nachdenklich stimmenden Feier. Helmut Schmidt mit seiner Rede war zweifellos der Höhepunkt. Bei ihm zeigte sich wieder einmal die Kunst der Rhetorik, gepaart mit Überzeugungskraft, die Jahrzehnte das Maß einer politischen Klasse in Bonn bestimmte und die man heute so schmerzlich vermisst. Schmidt zeigte auch das Profil eines gebildeten Politikers, der unter der rauen Schale eine tiefe Zuneigung zur Kultur offenbart und dabei auf einen Literaten traf, der politisch interessiert war und politische Wirkung erzeugte. Helmut Schmidts sehr persönlichen Worte an seinen Freund „Sigi“ wiesen über die Beschreibung einer privaten Angelegenheit hinaus und legten Wertmaßstäbe für Schriftsteller fest. Politiker und Schriftsteller mit diesem Profil ein aussterbendes Genre? Hoffentlich nicht! Für unsere Hamburger Autorenvereinigung sicher auch eine Zäsur. Wir verlieren mit unserem Mitglied Siegfried Lenz nach Walter Kempowski einen weiteren Stern am Himmel deutscher Nachkriegsliteratur, der nicht zu ersetzen ist.

Peter Schmidt, Sprecher der Hamburger Autorenvereinigung

Anlieferung verkürzen

29. Oktober: „Umgestaltung der Osterstraße stößt auf positives Echo“

Man kann das auch gut im Schulterblatt beobachten – nachdem die Bürgersteige vergrößert wurden, steht der Lieferverkehr in zweiter Reihe und mittags gibt es immer ein lustiges Hupkonzert. Kurzum, es muss begrenzte Anlieferzeiten geben, zum Beispiel nur bis 10 Uhr.

Norbert Wagner

Weg bringt mehr Sicherheit

24. Oktober: „Erste Alster-Fahrradstraße im Dezember fertig. Am Montag ist Baubeginn am Harvestehuder Weg“

Über mehrere Jahre habe ich den Weg entlang des Harvestehuder Weges zu meinem Arbeitsplatz in der Hamburger City genutzt. Dort waren mit der Zeit immer mehr Radfahrer unterwegs, auch im Herbst und Winter. Jetzt, nach meiner Pensionierung, nutze ich den Weg häufig auch zur sportlichen Bewegung. Am Harvestehuder Weg ist dies teilweise recht gefährlich. Es gibt nur einen zugelassenen zweispurigen Fahrradweg mit Gegenverkehr. Da nun Radfahrer mit unterschiedlichsten Geschwindigkeiten unterwegs sind, kommt es immer wieder zu gefährlichen Überholvorgängen. Besonders problematisch ist es im südlichen Teil im Bereich der dort befindlichen Ruderclubs, wo Fußgänger bei dem schmalen Fußweg den Radweg mitbenutzen und Abbiegevorgänge in verschiedene Richtungen vorkommen. Ich halte daher einen Ausbau des Fahrradweges aus Sicherheitsgründen für erforderlich.

Axel Brückner

Nicht zu verhindern

28. Oktober: „Tödlicher Tor-Unfall: Geldstrafe für Betreuer“

So tragisch dieser Unglücksfall ist, so verständlich es auch sein mag, dass die Eltern einen „Schuldigen“ brauchen, dieser Prozess gaukelt vor, dass solche Unglücke zukünftig zu verhindern seien. Sie sind es nicht. Dieser Realität werden sich alle stellen müssen. Ob die Bereitschaft zu einer Übernahme von Ehrenämtern als Sporttrainer oder Ähnlichem hierdurch signifikant sinkt, wird nicht vorhersehbar sein. Zu befürchten ist es dennoch.

Thomas Nahr

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