Rücksichtslose Piloten

29. Oktober: „Unsinniger Vorstoß. Arbeitsministerin Andrea Nahles will die Tariffreiheit einschränken“

Während Piloten an einer erfolgskritischen Stelle im Unternehmen arbeiten und dies zu wirkungsvollen Streiks nutzen, um ihre sehr hohen Besitzstände zu wahren und weiter auszubauen, werden bei anderen Mitarbeitergruppen der Lufthansa fortlaufend Arbeitsplätze abgebaut, und die Gehaltszuwächse sind gering. Dieses rücksichtslose, egoistische und erbarmungslose Verhalten hat bereits zu innerbetrieblichen Demonstrationen gegen die Vereinigung Cockpit geführt. Wer einen besseren Vorschlag als die Bundesarbeitsministerin hat, kann den gerne äußern.

Erik Sell

Wandel einer Arbeiterpartei

Wie kann es sein, dass eine Partei, die früher mal für den Arbeiter stand, sich so gewandelt hat. Sollen die kleinen Gewerkschaften ruhig streiken. In Frankreich werden die Streiks der Bahn in den Fahrplan mit aufgenommen. Ich werde nie wieder SPD wählen.

Hendrik Külß

Abscheulicher Gestank

29. Oktober: „Jetzt brennen sie wieder. Kamin- und Kachelöfen heizen in der Übergangszeit ordentlich ein“

Dem Autor dieses Artikels empfehle ich einmal einen Spaziergang bei drückender Witterung in einer Wohnsiedlung. Dort, wo wir wohnen, ist permanent ein ekelerregender Brandgestank wie bei einem Großbrand zu verzeichnen. Fenster und Türen zu öffnen ist nicht möglich, da der Gestank pestilenzartig im ganzen Haus hängt. Verbrannt wird alles, was irgendwie Feuer fängt. Nasses Holz, Paletten, Bauholz, Möbelholz, Braunkohlenbriketts und andere Dinge, von denen man eigentlich gar nicht wissen mag, woraus sie bestehen, finden ihren Weg in die „gemütlichen“ Brennkammern. Den Betreibern ist es völlig egal. Hauptsache sie meinen, Heizkosten reduzieren und eine Art gehobener Wohnkultur praktizieren zu können. Die Nachbarn und die Umwelt danken!

Wolfgang Kessler

Freibäder verkommen

25./26. Oktober: „Volle Obstkörbe, leere Freibäder. Rekordernte im Alten Land, für Bäderland ein schlechtes Jahr“

Ist ein Besucherrückgang in den Freibädern vielleicht gewollt? Sucht Bäderland vielleicht krampfhaft nach Argumenten, die „kostenintensiven Freibäder“ loszuwerden? Das bisherige Argument „schlechtes Wetter“ könnte es ja aufgrund der Klimaveränderung bald nicht mehr geben. Als regelmäßiger Schwimmbadnutzer kann ich sagen, dass alle Freibäder in Hamburg, mit Ausnahme des Kaifu-Bades und des Freibades Neugraben, seit Jahren vernachlässigt werden und entsprechend heruntergekommen sind. Obendrein sind sie meist abgelegen, die Eintrittspreise hoch und die Öffnungszeiten ungünstig. Als Schildbürgerstreich sehe ich es, dass das einzige gut erreichbare, direkt am U- und S-Bahn-Haltestelle gelegene Freibad Ohlsdorf jetzt sogar der Wohnbebauung geopfert werden soll, obwohl ein erfolgreicher Bürgerentscheid sich für den Erhalt ausgesprochen hat. Auch beim Freibad Rahlstedt spricht man inzwischen von Schließung. Unsere Politiker scheint das nicht zu stören, sie können es sich ja leisten, in einen der vielen privaten Fitness-Clubs zu gehen.

Klaus Struck

Gründliches Missverständnis

28. Oktober: „Kampf der Märtyrer. Der Kabarettist Kerim Pamuk zur Diskussion um Dieter Nuhr“

Dieser Beitrag zeigt, wie man etwas gründlich missverstehen kann, wenn man einseitig geprägt ist. Herr Nuhr hat lediglich die schlimmen Auswüchse aufs Korn genommen. Der Islam als solcher wurde nicht kritisiert. Immer wieder werden Gräueltaten unter dem Deckmantel des Islam begangen. Diese schlimmen, auch islamfeindlichen Machenschaften sind gemeint und werden auch von Moslems mit Abscheu zurückgewiesen. Das entspricht in keiner Weise dem Koran. Herr Pamuk, können Sie sich dem anschließen?

Bernd Lucht

Tafeln sind verschwunden

24. Oktober: „Hamburger Geheimnisse: Das älteste Einkaufszentrum der Stadt“

Die abgebildeten gläsernen Jugendstil-Werbetafeln für „Mellin’s Food“ sind leider wieder verschwunden, und dieses Mal sind sie nicht nur übermalt worden – an den nackten Wänden sind nur noch die Aufhängevorrichtungen zu sehen. Um so mehr fallen die vier Deckengemälde ins Auge, auf denen Frauen in vier verschiedenen Altersstufen gezeigt werden, die sich in einer Tasse das von dem englischen Pharmazeuten Gustav Mellin 1870 entwickelte Pulver angerührt haben und damit den auch auf Hamburg-Postkarten abgedruckten Werbespruch „Mellin’s Nahrung, wunderbar heilkräftig für Kinder, Kranke und Genesende“ zugkräftig verdeutlichen.

Jörg Beleites

Monströse Spaßcontainer

24. Oktober: „‚Quantum of the Seas‘. Ein Riese dockt ein“

Wer sich nie mit Schiffshistorie befasst hat, kann gar nicht ermessen, wie schön frühere Ozeandampfer ausgesehen haben. Sie waren in ihrem Erscheinungsbild eine Augenweide! „Quantum of the Seas“ und Co. sind nur noch monströse Bespaßungscontainer für Tausende Passagiere, die lediglich rund um die Uhr unterhalten werden wollen. In dieser Hinsicht erfüllen sie ihren Zweck. Dabei bleiben die Urgewalt und Erhabenheit der Ozeane vermutlich außen vor. Dass die Auftragsbücher der Meyer Werft gut gefüllt sind, sei ihr gegönnt. Diese gewaltigen Meeressaurier aber lassen jede optische Ästhetik vermissen. So wird die „Queen Mary 2“, das Lieblingsschiff vieler Menschen, leider das Letzte ihrer Art bleiben.

Wolf Hachtmann

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