Hilfe ist Hamburger Anliegen

22. Oktober: „Alster-Anwohner klagen: Zu viel Lärm durch Flüchtlinge“ – Leitartikel: ,Willkommen an der Alster‘“

Ein Bravo an Herrn Stephan Steinlein zu seinem Leitartikel. Er spricht, so glaube ich, damit den vielen Hamburgern, für die Hilfe und Solidarität noch ein Anliegen sind, aus dem Herzen. Wieder kommt es zu der in solchen Fällen typischen Reaktion: „Aber nicht bei mir.“ Diese Menschen sind sicherlich vielfach unter anonymen Spendern für diverse Projekte zu finden. Wenn es aber für sie persönlich um direktes christliches Verhalten geht, sind ihnen keine Mittel zu gering, um mit Anwälten dagegen zu streiten. Nur christlich wählen, in die Kirche gehen und anonym spenden reicht nicht.

Dieter Martens

Unmenschliche Argumente

Drei Anwohner der Sophienterrasse wollen klagen, weil die Flüchtlingsunterkunft durch keinerlei „bodenrechtliche Argumente“ gedeckt ist. Ich halte dagegen, dass die Unterkunft in jedem Fall errichtet werden darf, weil nämlich die menschenrechtlichen Argumente dafür sprechen. Diese stehen weit über den vorgetragenen Argumenten. Wenn die drei Anwohner nun unbedingt ihre unmenschlichen Argumente durchsetzen wollen, na gut. Dann schlage ich vor: ein Wohnschiff am Anleger „Alte Rabenstraße“.

Walter Burmester

Andere Nutzung bringt Geld

Eine ganz tolle Idee, ausgerechnet mitten in einem der teuersten und edelsten Wohnquartiere der Stadt ein Flüchtlingsheim einrichten zu wollen. Weit und breit keine preisgünstigen Einkaufsmöglichkeiten. Und im Sommer wird eines der zentralen Aushängeschilder der Stadt, die gute Stube Alsterwiesen, dann wohl zur entsprechend „dekorierten“ Grillstation, von der ganz heimelig die Rauch- und Geruchsschwaden auf die Terrassen und in die Fenster der gerade erbauten und mit viel Geld erworbenen Millionenobjekte wehen. Die inzwischen leider übliche Geldverschwendung der öffentlichen Hand kommt noch dazu. Denn aus dem großen Bau und Gelände an den Sophienterrassen ließe sich durch andere Nutzung viel Geld zum öffentlichen Wohl generieren.

Manfred W. H. Kuhlmann

Lieber helfen als klagen

Menschen, die auf der Sonnenseite des Lebens sitzen, sollten den Menschen, die aus blanker Not zu uns geflüchtet sind, besser helfen, als sie sich auf dem Klagewege vom Hals zu halten. Oder Projekte, zum Beispiel für die Betreuung der Kinder, organisieren. Das hilft auch, die befürchteten Befindlichkeitsstörungen zu reduzieren.

Helmut Pietschmann

Gas nur gegen Bezahlung

21. Oktober: „Ukraine: Gasstreit mit Russland noch nicht beendet“

Wer würde hier in Hamburg nicht auch gern sein Gas ohne Zahlungen ans Gaswerk beziehen, sich dann in Verhandlungen begeben, um den Gaspreis zu drücken, und am Ende doch wieder nicht zahlen unter Hinweis auf (zahlungs)kräftige Freunde (EU). Das Spiel der Ukraine ist schon sehr dreist. Aber was will man von einem durch Oligarchen, skrupellose Machtpolitiker und Bürgerkrieg abgewirtschafteten Land auch erwarten? Hier jedenfalls hätte man den Gashahn schon längst zugedreht bekommen, und der widerspenstige Gaskunde würde im Kalten sitzen.

Dr. Sigmund L. Blank

Schnelleres Handeln nötig

22. Oktober: „Warum darf die Polizei nicht mit Fotos fahnden?“

Dass die Polizei nicht sofort nach der Tat bei gut verwendbaren Aufnahmen der Täter die Öffentlichkeitsfahndung starten und die Bilder verwenden darf, ist ein Skandal und ein Schildbürgerstreich. Aber das passt zu unseren verkrusteten Strukturen, Stichwort: Beamtenstaat. Es ist alles reglementiert und dauert ewig. Die ohnehin schon überlasteten Richter müssen auch hier ihr Okay geben und halten damit die Festnahme der Täter nur auf. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen ein Einsehen haben und die schwierige Arbeit der Polizei unterstützen. Vielleicht lassen sich mit der künftig hoffentlich möglichen sofortigen Verwendung der Fotos die Täter schneller fassen oder besser noch Straftaten verhindern.

Helmut Jung

Unkonzentriertes Fahren

22. Oktober: „Hohn, Spott und hohe Kosten – der Verkehrsinselirrsinn“

Interessant zu lesen, dass Traditionen in Hamburg noch eine Lobby haben. Denn anders als im Artikel suggeriert wurden die Richtungspfeile der Verkehrsinseln schon immer gern aufs Korn genommen. Anfangs die vor Jahrzehnten noch beleuchteten Glasbehälter, danach die aus Kostengründen seither eingesetzten Blechschilder. Wer im Bereich einer Kreuzung nicht einmal in der Lage ist, einer markierten Fahrspur zu folgen, täte gut daran, über eigene Konsequenzen nachzudenken. Mit Kreuzungsumbauten hat das jedenfalls nichts zu tun, eher mit erhöhter Unaufmerksamkeit, wodurch auch immer.

Friedrich Buchsbaum

Riesenchance für Hamburg

22. Oktober: „Hamburg erhält wieder ein Naturkundemuseum“

Endlich der Startschuss für Hamburgs Naturhistorisches Museum! 71 Jahre nach der Kriegszerstörung nun ein Neuanfang: eine Zusammenführung der Sammlungen, eine Öffnung für alle. Das wird Schülern und Bürgern ebenso nutzen wie Forschern und „dem Standort“. Hoffnungsvoll auch die Ausrichtung auf Biodiversität und Vielfalt. Vielleicht gar ein „Haus der Vielfalt“ als zeitgemäßes Crossover aus Natur und Gesellschaft? Eine Riesenchance für Hamburg.

Rolf Deckena

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