Immenser Schaden

20. Oktober: „Lokführerstreik beendet – heute streiken die Piloten“

Wer kann das noch hören, es ist der gefühlt 100. Streik in diesem Jahr. Mein Verständnis für unterbezahlte Arbeitnehmer und schlechte Arbeitsbedingungen ist und war meinerseits immer sehr groß. Aber jetzt reicht es! Urlaubszeit, Eltern-Kind-Zeit, die wertvollsten Tage des Jahres – und wieder wird der öffentliche Verkehr lahmgelegt. Tausende Kinderseelen sind mitbetroffen und werden unschuldig Opfer dieser ad absurdum geführten Form der Durchsetzung von Partikularinteressen. Man kann nur hoffen, dass es den Herren bewusst ist, was sie da anrichten. Der Schaden ist immens.

Melanie Leffmann

Machtspielchen

Pilotenstreik, Lokführerstreik, wieder Lokführerstreik, Pilotenstreik! Wie lange wollen wir – Bevölkerung, Wirtschaft und Politiker – uns dieses Kasperletheater mit schwerwiegenden Folgen für uns alle noch gefallen lassen? Ob Cockpit oder GDL, die Führer dieser „Gewerkschaften“ haben wohl jeden Sinn für Realität verloren. Wo bleibt Herr Gabriel, der die entscheidenden Herren mal an einen Tisch bringt oder getrennt mit ihnen verhandelt? Wo bleibt ein weitsichtiger Rechtsanwalt, der diesen Herren mal die Grenzen aufzeigt, auch per richterlichen Beschluss? Was hier veranstaltet wird, geht weit über Tarifautonomie hinaus. Wegen lächerlicher und verhandelbarer Ergebnisse werden Bevölkerung und Wirtschaft in Geiselhaft genommen und schwer beschädigt. Kein Verständnis mehr für Privilegien und Machtspielchen kleiner Gruppen!

Peter Endert

Lego-Baustein-Kultur

20. Oktober: „Modern oder klassisch: Wie wollen wir bauen? Oberbaudirektor setzt auf neue Architektur. Viele Bürger und einige Planer bevorzugen dagegen ältere Stilelemente. Eine Debatte“

Mit kalter Wut betrachte ich seit Jahren die Entwicklung des Baustils in Hamburg. Die von unserem Oberbaudirektor favorisierte Bauweise nenne ich schlicht Lego-Baustein-Kultur. Alles ist quadratisch, eckig, hässlich. Die Bauweise ist nicht modern, sie ist inhuman. Das sieht nur im Modell für die Investoren gut aus. Das menschliche Auge will reich strukturierte Fassaden und Details sehen. Die „modernen“ Stadtteile sind abends menschenleer, weil sich da niemand aufhalten möchte. Wann hört dieser Städtebau-Unsinn endlich auf?

Florian Hoffmann

Beschwichtigung ist Praxis

18. Oktober: Leitartikel, „Wehret den Anfängen – Hochschule HAW handelt im vorauseilenden Gehorsam gegenüber religiösen Fanatikern“

Gerade in Hamburg ist Appeasement, „Beschwichtigung“, schon längst gängige Praxis; denn wer traut sich noch, über die linke Gewalt, die im Winter in diesem Jahr einmal mehr in Straßenschlachten mit verletzten Polizisten ausartete, zu diskutieren?

Jutta Starke

Volltreffer gelandet

Dieser Artikel ist ein „Volltreffer“. Da kann man nur hoffen, dass den alle Politiker, Bürger, Schulleiter, Vereinsvorsitzende und sonstige Personen in öffentlichen und nicht öffentlichen Einrichtungen lesen!

Peter Weidener

Fußgänger gefährdet

18./19. Oktober: „Wenn Grippeviren U-Bahn fahren. Hamburger Forscher entwickeln Computermodell, das die Verteilung der Erreger über den HVV simuliert. Ziel ist, eine Ausbreitung einzudämmen“

Ich warte schon seit Langem darauf, dass erforscht wird, wie sich alle Arten von Erregern über die Schaltanlagen von Ampeln ausbreiten. Ich als Fußgänger bin doch heute gezwungen, diese Anlagen zu berühren, um eine Straße zu überqueren. Nun lese ich, dass Viren auf hartem Material neun Stunden überleben können. Wenn das keine Gefahr der flächendeckenden Ausbreitung von Krankheitskeimen ist!

Monika Leven

Geld von Touristen einfordern

18./19. Oktober: „Deutsche Geiseln sind in Sicherheit. Philippinische Polizei bestätigt Freilassung der beiden Segler. Floss Lösegeld an die Terroristen?“

So sehr es zu begrüßen ist, dass es dem Krisenstab des Auswärtigen Amtes wieder einmal gelungen ist, deutsche Touristen, die sich in Krisengebiete begeben hatten, aus der Hand der Terrorgruppe zu befreien, so sollte bedacht werden, dass die freigelassenen Geiseln nur aufgrund von Lösegeld in Millionenhöhe – davon ist auszugehen – ihre Freiheit wiedererlangten. Wenn Touristen trotz eindringlicher Warnung des Auswärtigen Amtes, bestimmte Krisengebiete zu meiden, sich gleichwohl der Gefahr einer Gefangennahme durch Terroristen aussetzen, so sollten sie damit rechnen, dass die Steuergelder in Millionenhöhe, die als Lösegeldzahlung dafür verwendet werden, von ihnen zurückgefordert werden. Diese Forderung sollte aufgestellt und vom Auswärtigen Amt in aller Deutlichkeit öffentlich gemacht werden. Mit Sicherheit würde eine derartige Forderung eine abschreckende Wirkung entfalten und abenteuerlustige Touristen von ihren unverantwortlichen Reiseplänen abhalten.

Dr. Claus Rabe

Im Prinzip begrüßenswert

18./19. Oktober: „Feldstraßen-Bunker wird zum Park. Dach wird begrünt, auf fast 6000 Quadratmetern entstehen unter anderem Gemeinschaftsgärten. Auch Gästehäuser für Musiker sind geplant“

Wenn ein privater Investor ein Bauvorhaben plant, das einen positiven Effekt auf das städtische Umfeld hat, ist dies zu begrüßen, wenn nicht sogar zu fördern. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass sich die öffentliche Hand dadurch nicht aus der Verantwortung stehlen kann – frei nach dem Motto: „Wieso sollen wir für Grünflächen sorgen, das macht ja schon der Mann vom Hochbunker.“ Auch ist zu befürchten, dass die Finanzierung doch nicht ganz ohne Eintrittsgeld stattfinden kann. Das wäre in den umliegenden Stadtteilen vor dem Hintergrund des sozialen Gefüges ein bedenkliches Signal.

Joachim Wackernagel

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