Busbeschleunigung muss sein

15. Oktober: „Bürger starten Volksinitiative gegen die Busbeschleunigung. Bis Dezember müssen 10.000 Hamburger die Petition unterschreiben“

Das Wort Busbeschleunigung ist vielleicht nicht ganz richtig, man sollte es „Busoptimierung“ nennen. Warum? Weil es den Busverkehr optimiert, und zwar insofern, dass sich die Busse in ihrer Linienführung nach den Umbauten besser in den Verkehr einordnen können und es auch bei Staus nicht mehr dazu kommt, dass voll besetzte Busse im Feierabendverkehr von leeren Bussen überholt werden, die eigentlich nachrangig fahren sollten. Das Ganze soll auch dazu führen, dass die Busse ihre Fahrzeiten an den einzelnen Haltestellen besser einhalten können. Schließlich wollen die Leute schneller zur Arbeit kommen. In Hamburg sind die Straßen für eine Stadtbahn zu eng, der Verkehr ist viel zu hoch. Ein Bus kann ausweichen, eine Stadtbahn nicht, wenn es zu Staus kommt. Also müssen die Busspuren optimiert werden. Es gibt keine Alternative.

Gisela Seib

Patriot-Systeme abziehen

15. Oktober: „Türkei bombardiert Kurden – Sorge vor neuem Bürgerkrieg“

Als es darum ging, die türkische Grenze gegen Übergriffe der syrischen Luftwaffe des Assad-Regimes zu verteidigen, war die Nato – auch durch die Bundeswehr vertreten – zur Stelle und half mit mehreren hochmodernen Patriot-Flugabwehrbatterien nebst deutschem Bedienpersonal aus. Nun erwarten die Kurden und die von den USA geführte Koalition Unterstützung durch die Türkei im Kampf gegen die Kämpfer des IS und erhalten noch nicht einmal die Genehmigung, türkische Stützpunkte als Basen für ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen zu nutzen, von aktiver türkischer Unterstützung ganz zu schweigen. Sollte die Türkei sich nicht umgehend als verlässlicher Nato-Partner erweisen, wäre ein konsequenter erster Schritt der Bundesregierung, die Patriot-Systeme von der türkisch-syrischen Grenze abzuziehen.

Wolfgang Massow

Stadtbild verkommt

14. Oktober: „Lack und Teer: Anschlagsserie auf die Hamburger S-Bahn“

Worüber aufregen? Das ganze Stadtbild ist von Graffiti überzogen und verkommt zunehmend, da die Politik permanent bei Reinigung und Stadtbild- oder Parkpflege spart. Die Verantwortlichen, die jetzt die Züge „dekorierten“, haben von der Hamburger Justiz eh nichts zu erwarten und kommen üblicherweise mit einer Verwarnung davon. Die Reinigungskosten übernimmt der Steuerzahler in Form von Fahrpreiserhöhungen.

Stefan Bick

Anti-Haft-Lack gegen Graffiti

Die Berichterstattung auf Seite eins nützt allein dem Ego der Täter! Ihre maximale Strafe wäre totale Nichtbeachtung, da sie ohnehin nicht zu fassen sind. Beim nächsten Anschlag könnte das Abendblatt nur mit einer kurzen Notiz seiner Informationspflicht gerecht werden. Die Bahn sollte erwägen, sukzessive ihre Waggons mit Anti-Haft-Spezialfarben zu lackieren. Mit Hochdruckreinigern lassen sich fast alle Farben schnell und preiswert entfernen.

Kia-H. Long

Uns fehlen Kulturdenkmäler

14. Oktober: „‚Gemütlich, grün und gastfreundlich reicht nicht‘. Hamburgs Tourismusbranche will sich zukünftig internationaler präsentieren“

Was Hamburg fehlt, kann man weder wieder herbeizaubern, noch lässt es sich durch Maßnahmen wie die Errichtung eines Willkommensplatzes (Welcome Center) oder dergleichen ersetzen: Es ist die sicht- und fassbare Geschichte Hamburgs, die für die meisten Städtereisenden von Interesse wäre. Leider aber sind viele Bau- und Kulturdenkmäler in der Vergangenheit immer wieder der Abrissbirne zum Opfer gefallen, was bedauerlicherweise der typischen Politik Hamburgs entspricht. Andere Städte dagegen gehen mit ihrer Historie bedeutend liebe- und respektvoller um. Genau das macht sie entscheidend beliebter bei Touristen.

Myrna Leopold

Hafen muss kooperieren

11./12. Oktober: „Letzter Ausweg Wilhelmshaven? Die Elbvertiefung verzögert sich. Nun stellt sich die Frage nach einer neuen Hafenallianz im Norden“

Wer auf die Europakarte schaut und sieht, wie nah Rotterdam zum rheinisch-westfälischen Industriegebiet liegt, muss sich wundern, dass überhaupt noch derartig viele Schiffstransporte den Weg zu den deutschen Häfen auf sich nehmen. Die deutschen Häfen werden irgendwann alle nur überleben, wenn sie miteinander kooperieren. Das gilt besonders auch für Hamburg, denn sollte doch noch eine Elbvertiefung kommen, wird das die letzte sein. Die Entwicklung neuer Containerfrachter mit immer größerem Tiefgang geht aber weiter.

Bernd Wenzel

Mehr Kontrollen gegen Ebola

11./12. Oktober: „‚Eine Epidemie wird es bei uns nicht geben‘. Experte hält Ausbruch von Ebola in Deutschland für unwahrscheinlich“

Es ist erstaunlich, mit welchem Optimismus die mögliche Ausbreitung von Ebola in Deutschland seitens offizieller Stellen hierzulande eingeschätzt wird. Abgerechnet wird allerdings bekanntlich zum Schluss: Die verantwortlichen Behörden werden sich an ihren heutigen Aussagen messen lassen müssen, sollte die Seuchengefahr denn einmal vorbei sein. Kein Aufwand kann groß genug sein, um diese Gefahr fernzuhalten. Was spricht denn eigentlich gegen Kontrollen, zum Beispiel an Flughäfen? Anscheinend erinnert sich niemand mehr an die rasend schnelle Ausbreitung von Ehec im Jahr 2011 und dessen mühevolle Eindämmung.

Marion Schlichting-Erb

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