Zu jung für das Studium

10. Oktober: „,Wir sind behindert worden‘“ – Volksbegehren zu G9

Die Initiative hat ihr Ziel nicht erreicht, doch war G9 an den Gymnasien keine alleinige Ziel-Idee der Initiative, denn immer mehr Eltern und Schüler erkennen, dass die jungen Menschen mit G8-Abi zu jung sind für ein Studium. Etliche Studenten haben auf den Listen unterschrieben, weil sie sich über die „Kinder“ an den Unis wundern, die nicht reif genug sind, ihren Studenten-Alltag zu organisieren und die hohe Schlagzahl an Wissen zu verarbeiten. Auch Dozenten der Hochschulen haben diese Beobachtung den Sammlern mitgeteilt. Gescheiterte Studenten sind dann Einzelschicksale oder Probleme von deren Familien… sagt sich vermutlich die Schulbehörde, hält aber an G8 fest aus Angst, dass das Experiment Stadtteilschule zu schnell zusammenbrechen könnte.

Kay Bauer

Keine Zeit zum Kindsein

Meine Enkelin hat in der 7. Klasse einer Gesamtschule in Hamburg 36 Wochenstunden und ist an den drei langen Tagen völlig erschöpft – nicht vom Lernumfang, sondern von der Anzahl der Stunden außer Haus, denn dazu kommt noch der Schulweg. Das gleicht einer Vollzeitbeschäftigung! Freizeitgestaltung bleibt komplett auf der Strecke, und das Kindsein damit auch.

Petra von Hacht

Bunker lieber integrieren

10. Oktober: „Die 200.000-Euro-Lösung für einen Bilderbuch-Bunker

Es sind nicht nur die Wandzeichnungen, die den Hochbunker am Eidelstedter Weg historisch wertvoll machen. Es sind auch die erhaltene Technik und der sehr gute Zustand. Hinzu kommt, dass durch bürgerschaftliches Engagement eine sinnvolle Nutzung gefunden wurde. Und dies soll alles verschwinden, um ein paar Quadratmeter Fläche für einen Kinderspielplatz zu gewinnen? Der geplante Spielplatz kann den Bunker durchaus integrieren und z.B. durch eine Kletterwand attraktiv machen.

Helmuth Barth, Verein Freunde der Denkmalpflege

Bilder verlieren Bedeutung

Wie können völlig aus dem Zusammenhang und Umfeld herausgeschnittene Wandmalereien, die in Wilhelmsburg ausgestellt werden sollen, nachfolgende Generationen ansprechen und ihnen die Schrecken des Krieges näherbringen? Es handelt sich dabei eben nicht um erhaltenswerte Malereien, sondern um ihre Bedeutung für die sich im Bunker aufhaltenden Bewohner Hamburgs während der Bombardierungen. Dieses ist nur im Bunker zu erfahren und zu erfühlen.

Karin Schramm

Alibi-Veranstaltung

9. Oktober: „Ihre Frage, bitte! Wo ist Ihre Frage?“ – Bürgeranhörung zum Überschwemmungsgebiet Berner Au

„Sparen Sie sich Beifallsbekundungen – das geht von Ihrer Fragezeit ab!“ So haben die Behörden gleich zu Beginn ihren Kurs deutlich gemacht. Leider entpuppte sich der Abend als Alibi-Veranstaltung. In einer katastrophalen Moderation wurden die Fragen nur selektiv beantwortet oder teils mit großer Arroganz ignoriert. Die anwesenden Bürger wurden als emotional und unwissend abgestempelt, obwohl eine große Anzahl bestens recherchierter Anmerkungen aus dem Auditorium kam. Dagegen zeigten sich die Behörden als wenig vertraut mit lokalen Gegebenheiten. Besonders peinlich war die Tatsache, dass im Falle der Berner Au das Foto eines Straßenbegleitgrabens als Beweismittel für eine Überflutung des Baches herhalten sollte. Alles in allem das i-Tüpfelchen auf die bisherige traurige Vorgehensweise der städtischen Behörden.

S. Müller

Viele Nachteile als Mieter

Es ist erschreckend, wie mit uns Bürgern umgegangen wird. Natürlich ist es nicht unerheblich, wenn ich als Mieterin der Gartenstadt Hamburg eine kostenpflichtige (!) wasserschutzrechtliche Genehmigung beantragen muss, um ein Hügelbeet anzulegen, den Komposthaufen umzusetzen oder meinen Carport ersetzen zu dürfen. Auch bin ich wohl verpflichtet, meiner Hausratversicherung mitzuteilen, dass ich jetzt im Überschwemmungsgebiet lebe. Ob die Prämie wohl höher wird? Als Genossenschaftsmitglied werde ich indirekt enteignet, da die Grundstücke zukünftig um einiges weniger wert und schlechter zu vermieten sind. Ich fühle mich von der Behörde nicht ernst genommen.

Dany Fritz

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