Erdogan – Wolf im Schafspelz

8. Oktober: „Erdogan muss eingreifen. Die Türkei darf dem IS-Vormarsch nicht länger zusehen“

Ein islamistisch geprägtes Staatswesen in der direkten Nachbarschaft gibt Präsident Erdogan die Möglichkeit, sich als der Moderateste der Moderaten zu präsentieren und die Türkei konsequent zum islamischen Staat zu entwickeln. Ein weiterer Vorteil: Die Kurden werden nicht zu stark. Aus diesem Präsidenten und der AKP durch politische Argumentation ein Bollwerk gegen den Islamismus und IS machen zu wollen ist naiv.

Berend Beilken

Phantom Wachtelkönig

7. Oktober: „Der Wachtelkönig – Albtraum aller Bauplaner“

Ist es nicht immer wieder auffallend, dass seltene, vom Aussterben bedrohte Vögel ausgerechnet dort zu finden sind, wo bauliche Maßnahmen geplant sind? Wie der höchst seltene und scheue Wachtelkönig, der dort brütete, wo die Airbus-Startbahn in Finkenwerder verlängert werden sollte, und der jetzt von aufmerksamen Mitbürgern in Schnelsen wieder neu entdeckt wurde – ausgerechnet dort, wo ein Gewerbegebiet geplant ist. Genauso wie der höchst seltene Eisvogel, der seinerzeit in der Wakenitz-Niederung bei Lübeck dem Lückenschluss der A 20 im Wege war. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Thorsten Thiel

Geld an die Reeder verteilen

7. Oktober: „Warten auf Elbvertiefung alarmiert Wirtschaft“

Sind unsere Politiker mit Blindheit geschlagen? Im ersten Halbjahr 2014 hat sich mit der nicht vertieften Elbe der Umschlag des Hamburger Hafens um sieben Prozent erhöht, alle anderen Häfen haben dieses Ergebnis nicht erreicht. Kann man das Geld für die Elbvertiefung nicht den Reedern „direkt“ geben, damit ihre Kosten beim Umladen der für Hamburg bestimmten Container in Wilhelmshaven gedeckt werden, die Elbe dann von Feederschiffen befahren wird, die keine Elbvertiefung brauchen? Oder ist der Umschlag von Transitcontainern, die per Schiff wieder die Elbe abwärts befördert werden müssen, so lukrativ, dass dafür die Elbvertiefung mit den Umweltschäden in Kauf genommen werden muss? Nur dafür müsste der Tiefseehafen Wilhelmshaven von den norddeutschen Politikern angenommen werden, um nicht weitere Steuer-Milliarden unnütz in der Elbe zu versenken. Dafür muss man miteinander reden und die egoistischen Einzelbundeslandinteressen miteinander abstimmen. Das würde ich eine nachhaltige Investition nennen.

Dr. Peter Calais

Universität soll Lösung finden

Die geplanten Maßnahmen zur Elbvertiefung werden mit der Entwicklung immer größer werdender Containerschiffe niemals Schritt halten können. Um die Bedeutung des Hamburger Hafens als gewaltigen Umschlagplatzes für weite Teile Europas zu erhalten, bedarf es eines modernen und effizienten Umlade- und Shuttlesystems an der Elbmündung. Es müsste schienen- und wassergestützt sein und auch Wilhelmshaven mit einbeziehen. Wäre die Entwicklung eines einzigartigen Logistikprojekts nicht eine großartige Herausforderung für die Technische Universität in Hamburg-Harburg? Außer dem Ausbaggern muss es doch noch was Intelligenteres für Hamburgs Zukunft geben!

Horst Mahl

Nur nachlässiges Personal?

7. Oktober: „Gutachten beweist: Bundeswehr ist ein Sanierungsfall“

Fassungslos habe ich die Berichte über die vielen Versäumnisse im Verteidigungsministerium und bei der Bundeswehr gelesen. Arbeiten dort so viele ungeeignete und verantwortungslose Beamte und Offiziere? Wie ist es möglich, dass in den ganzen letzten Jahren nicht einer der Beteiligten diese Mängel angezeigt hat, damit sie umgehend abgestellt werden konnten? Wenn die betreffenden Mitarbeiter dies nicht auf dem Dienstweg machen konnten oder wollten, hätten sie sich doch an Personalräte und Gewerkschaften wenden können. Und es gibt doch auch einen Wehrbeauftragten des Bundestages. Wenn diese Instanzen alle versagen, warum schaltet sich dann der Bundesrechnungshof nicht ein?

Hartmut Mühlhausen

Wichtiger Standortfaktor

7. Oktober: „Stadt zahlt viele Rechnungen zu spät. CDU kritisiert schlechte Zahlungsmoral“

Als Vorsitzender der „Jungen Unternehmer“ und als Familienunternehmer hat mir Ihr Kommentar zur mangelhaften Zahlungsmoral der Stadt Hamburg aus der Seele gesprochen. Gerade für die Stadt des Ehrbaren Kaufmanns sollte es selbstverständlich sein, Rechnungen pünktlich zu bezahlen und ein fairer Geschäftspartner zu sein. Als Hamburger Wirtschaftsverband möchten wir betonen, dass eine verlässliche Zahlungsmoral der öffentlichen Hand nicht nur eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Sie ist auch ein wichtiger Standortfaktor für Unternehmer und Selbstständige. Im Zweifelsfall wichtiger, als noch ein Förderprogramm aufzulegen.

Fabian Gewald, „Die Jungen Unternehmer“

Skonti-Vorteile verfallen

Der Bericht über die offensichtlich schlechte Zahlungsmoral der Stadt überrascht nicht unbedingt, ist aber dennoch erschreckend genug. Nicht nur, dass gerade kleinere Dienstleister und Lieferanten durch Zahlungsverzögerungen durchaus in finanzielle Schieflagen geraten können; auf der anderen Seite entgehen der Stadt auch finanzielle Vorteile durch nicht in Anspruch genommene Skonti. Wie hoch mag die Summe wohl bei den angenommenen 116.000 Rechnungen im Jahr 2013 gewesen sein?

Susanne Grabler

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