Erfreuliche Müll-Initiative

1. Oktober: „Hamburgs Müllwächter – Jetzt drohen Strafen bis zu 8000 Euro. Senat stellt Waste Watchers vor“

In unserem Stadtteil wird Müll offenbar einfach auf der Straße entsorgt. Weggeworfene Plastiktüten, Taschentücher, Zigarettenschachteln, Würstchenpappteller und mehr. Neben den Mülltonnen liegt vom kaputten Sofa bis zu ekligem, nicht definierbarem Müll alles, was man nicht mehr haben will. Es ist offenbar zu mühselig, den Müll richtig zu entsorgen. Dazu Hundekot, wo man geht und steht. Seit Langem warten wir darauf, dass die Stadt dieses Thema aufgreift. Singapur macht es vor. Wir freuen uns über diese Initiative.

Peter Wigandt

Auf Deutsch, bitte

Die Idee ist gut, aber zehn Müllwächter sind ein Tropfen auf dem heißen Stein in so einer großen Stadt. Und warum werden alle Wörter verdenglischt? Ist Müllwächter ein unverständliches Wort? Selbst ich, die der englischen Sprache mächtig ist, musste erst überlegen, was Waste Watcher heißen soll.

Anne-Marie Engel

Schnell wieder abschaffen

Die Müllwächter haben keinerlei hoheitliche Befugnisse. Ich werfe in der Stadt neben einem Müllwächter eine leere Zigarettenschachtel weg und gehe dann – trotz seines Redeschwalls – weiter. Was muss der Müllwächter tun? Die Schachtel aufheben und entsorgen? Oder mir auf meinem weiteren Weg folgen, ein Handy in der Hand, um über 110 der Polizei mitzuteilen, wo ich mich gerade aufhalte, damit ein Peterwagen kommt, um meine Personalien festzustellen? Denn nur die Polizei darf das.Man kann bei der Einführung der Müllwächter nicht einmal mehr schmunzeln, sondern einfach nur noch den Kopf schütteln. Und der Unsinn kostet auch noch unser Geld. Tipp: heimlich, klamm und leise die Müllwächter abschaffen und alles schnell vergessen.

Klaus-Dieter Billerbeck

Beltquerung – ein Wahnsinn

1. September: „Fehmarnbeltquerung: ‚Riesenchance für Hamburg‘“

Herr Albig und Herr Scholz sollten weniger jubeln und mehr erklären, welche neuen und für Norddeutschland wichtigeren Verkehrsprojekte dadurch nicht mehr realisiert werden. Und welcher Bestand weiter mangels Finanzierung verfällt. Die Fehmarnbeltquerung verbindet zwei Rapsfelder für offiziell prognostizierte 10.000 Fahrzeuge. Dafür baut man andernorts noch nicht mal eine Umgehungsstraße. Trotzdem tut die Politik wider besseres Wissen so, als sei im Himmel Jahrmarkt. Als Steuerzahler fragt man sich doch, wann dieser Wahnsinn endlich aufhört.

Malte Siegert

Hässliche Glühweinflecken

30. September: „Neugestaltung: Der Gänsemarkt wird hellgelb“

Ein durch hellgelbe Granitplatten neu und warm gestalteter Gänsemarkt mag an den ersten Tagen licht und warm wirken. Aber wie wird der Platz nach wenigen Monaten aussehen, nach den ersten Kaugummiplacken, nach ausgelaufenem Bier und verschüttetem roten Weihnachtsmarkt-Glühwein? Hoffentlich wählen die Planer der Neugestaltung des Platzes in erster Linie einen Stein, der sich schnell, einfach und kostengünstig reinigen lässt. An anderen Stellen dieser Stadt ist dies leider bisher nicht gut gelungen, und ein anfangs schöner heller Stein wirkte schon nach kurzer Zeit schmuddelig grau.

Tina Stark

Einwanderer untersuchen

30. September: „Hamburg stoppt wegen Ebola-Epidemie Abschiebung von Flüchtlingen nach Westafrika“

Eine Rückkehr von Flüchtlingen in ein vom Ebola-Virus betroffenes Heimatland ist natürlich unzumutbar. Es bleibt allerdings im umgekehrten Fall zu hoffen, dass alle Einwanderer aus Afrika, deren Herkunftsland nicht einwandfrei ermittelt werden kann, inzwischen gründlichst medizinisch untersucht werden, denn sonst wird sich diese Seuche früher oder später auch in Europa ausbreiten.

Martin Wucherpfennig

Toleranz auf beiden Seiten

29. September: „Jeder dritte Hamburger sieht Moslems negativ. Scholz bei Junger Islam Konferenz im Rathaus“

Zu viele Muslime isolieren sich und ignorieren die deutschen Gepflogenheiten, und dann soll man als christlich gesinnter Mensch dieser Minderheit noch Respekt entgegenbringen. Christliche Werte werden in Deutschland infrage gestellt, und die muslimische Minderheit wird in den siebten Himmel gehoben. Man kann tolerieren und akzeptieren – aber nicht auf einseitiger Basis. Diese Umfrageergebnisse erscheinen mir zu einseitig.

Wolfgang Pieper

Mehr Geld für Kita-Küchen

26. September: „Hamburgs Kita-Erzieher drohen mit Streik. Nach der Beitragsfreiheit für Eltern werden nun Verbesserungen für Mitarbeiter gefordert“

Auf den schlechten Personalschlüssel in den Kitas – insbesondere im Krippenbereich – ist der Hamburger Senat in der letzten Zeit schon mehrfach hingewiesen worden. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Hamburg ist in den alten Bundesländern auf dem letzten Platz. Aktionen der Erzieherinnen und Eltern können deshalb nur befürwortet werden. Es muss jedoch auch auf die ungenügende finanzielle Ausstattung im Küchenbereich hingewiesen werden. Einerseits wird ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen erwartet, andererseits ist die Finanzierung ebenfalls auf Discountniveau. Gut, wenn es zu einer großen Demonstration kommt, um der Hamburger Regierung „Beine zu machen“.

Ulrich Burghardt-Wöckner

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