Führung hat versagt

30. September: „Bundeswehr-Mängel. SPD attackiert Ursula von der Leyen“

Bezüglich der aktuell diskutierten Ausrüstungs- und Materialprobleme der Bundeswehr muss man sich fragen, was die zuständigen Minister vor Frau von der Leyen gemacht haben: offenbar nur Sprüche geklopft und ihren Job nicht gemacht! Wenn man der Berichterstattung über die Zustände in der Truppe Glauben schenkt, muss wohl von einem eklatanten Versagen der zuständigen politischen Führung in den vergangenen zehn Jahren ausgegangen werden. Und alle diese Leute schwören doch in ihrem Diensteid, Schaden von Deutschland abzuwenden. In diesem Fall haben sie das nicht getan.

Klaus Steffen

Wo ist das Geld?

Hätten wir nicht Waffen und Personal in den Irak fliegen wollen, wäre es gar nicht aufgefallen, dass die Armee nicht einsatzfähig ist. Jetzt muss sich Frau von der Leyen neben der familiengerechten Ausrichtung der Arbeitsplätze auch um die Ausstattung der Armee kümmern. Hatte nicht der Verkehrsminister auch gerade festgestellt, dass man beim Straßen- und Brückenbau ebenfalls zu lange gespart hat? Wo ist denn das Geld geblieben? Wer ist der Nächste, der merkt, dass in seinem Ressort zu viel gespart wurde?

Günther Papendick

Piloten nutzen Macht aus

30. September: „Keine Neiddebatte! Die Streiks der Lufthansa-Piloten und Lokführer differenziert betrachten“

Ihr Autor erwähnt selbst, dass sich die Lufthansa auf Dauer die bisherige Form der Altersversorgung nicht leisten kann. Ich gönne den Piloten ihre guten Gehälter und die Höhe der Altersversorgung. Es geht bei diesem Streik aber nur um einen späteren Beginn der Pensionierung, der sogar stufenweise eingeführt werden soll. Da kann von einer Neiddebatte wohl kaum die Rede sein. Hier nutzt eine spezielle Berufsgruppe ihre Macht, um auf dem Rücken Tausender völlig Unbeteiligter ihre Forderungen durchzusetzen.

Manfred Scholz

Starts sind viel lauter

29. September: „Fluglärmschutzkommission lehnt neue Anflugroute ab. Bürgerinitiative verärgert“

Seit Monaten versucht eine Bürgerinitiative aus den Walddörfern zu suggerieren, allein von Fluglärm in Hamburg belastet zu sein. Mal abgesehen davon, dass es sich um eine privilegierte Gruppe aus einem sonst von städtischen Lärmquellen weitgehend verschonten Stadtgebiet handelt: Hier werden die Proteste allein auf die Landungen bezogen. Die weitaus lauteren Starts, von denen wesentlich mehr Menschen in vielen anderen Stadtteilen zusätzlich belastet sind, werden ausgeblendet. Es entsteht der Eindruck, dass einer Verlagerung des Flughafens nach außerhalb das Wort geredet werden soll, was jedoch nicht weiterhilft. Denn Proteste sind überall zu erwarten.

Friedrich Buchsbaum

Den Namen nicht verdient

Fluglärmschutz bedeutet, Lärm zu vermeiden und möglichst viele Menschen vor selbigem zu schützen. Dies kann erreicht werden durch ein verbindliches Nachtflugverbot, dem vorzugsweisen Überfliegen wenig bewohnter Gebiete, durch die Entwicklung leiserer Flugzeuge sowie einem Eindrehen der Flugzeuge auf den Landestrahl in möglichst großer Höhe, also möglichst weit vom Flughafen entfernt. Die jetzige Entscheidung stellt genau das Gegenteil dar: Das – besonders lärmintensive – Eindrehen über einem dicht besiedelten Gebiet, oftmals deutlich unter 800 Meter soll zur Regel und durch Eintrag ins Luftfahrthandbuch verbindlich werden. Die sogenannte Fluglärmschutzkommission verdient das Wort „Schutz“ im Namen schon lange nicht mehr.

Eva Kuntze

Zu viel Geld für Radfahrer

29. September: „Bürger gegen Umbaupläne. Zorn am Klosterstern“

Endlich hat mal einer der Betroffenen Klartext geredet und gesagt, dass momentan grundsätzlich zu viel für Radfahrer und zu wenig für die restlichen Verkehrsteilnehmer gemacht wird. Und das gilt keineswegs nur für den Klosterstern. Wir haben es seit Längerem mit einem „Radfahrer-Senat“ zu tun, und dass mit einem Verkehrssenator, der aus der Wirtschaft kommt. Ihm sollte klar sein, dass wir mit einer permanent steigenden Behinderung der Autofahrer den Verkehr nicht mehr in den Griff bekommen.

Bernd Glodek

Nur der Sieg zählt

29. September: „Torfluch besiegt, das Leiden geht weiter. HSV schießt sein erstes Saisontor, bleibt aber siegloser Tabellenletzter“

Na endlich: Der HSV kann auch noch Tore schießen. Wer hätte das gedacht. Trotzdem ist die gezeigte Leistung nicht ausreichend; der Verein muss auch mal gewinnen, das allein zählt. Es muss jetzt ein Ruck durch diese Mannschaft gehen und Leistung erbracht werden. Man hat fast den Eindruck, dass die Mannschaft nicht motiviert ist und Leistung verweigert. Anders kann es doch nicht angehen, dass der HSV jetzt schon die dritte Spielzeit hintereinander ums Überleben kämpfen muss und seine letzten noch verbliebenen Fans verprellt. Statt den Trainer infrage zu stellen, sollte man lieber die viel zu hoch bezahlten Spieler nach Leistung bezahlen, das würde sicher motivieren.

Helmut Jung

Posten nur Sprungbrett?

26. September: „Rücktritt in Schleswig-Holstein. Innenminister Breitner wechselt in die Wohnungswirtschaft“

Bereits nach wenigen Jahren dürfte doch jedem Politiker, also auch Herrn Breitner, der hohe zeitliche Aufwand, den ein Ministeramt beansprucht, bekannt sein. Der Rücktritt nach bereits einem Jahr als Innenminister „aus familiären Gründen“ und Wechsel auf den Chefposten des Verbandes Norddeutscher Wohnungsunternehmen lässt mich vermuten, dass Herr Breitner den Ministerposten lediglich als „Sprungbett“ für einen besonders lukrativen Job in der Privatwirtschaft angenommen hat.

Manfred Kietzmann

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