Trainer wird zu früh entlassen

16. September: „Entlassen! HSV trennt sich von Trainer Mirko Slomka“

Die Trainerentlassung halte ich für völlig falsch. Den Trainer schon vor Beginn der Saison öffentlich zu schwächen war an Idiotie kaum zu überbieten. Der Zeitpunkt der Entlassung passt aber dazu. Mit den Spielern aus der letzten Saison hätte kein Trainer etwas erreicht. Nun gab es neue Spieler, die zum Teil verletzt und sehr spät hinzugekommen sind. Zeit zur Eingewöhnung und zum Einspielen gab es nicht. Dies hat der Trainer nicht zu verantworten. Mirko Slomka hatte überhaupt keine Chance, eine eigene Handschrift zu entwickeln. Die deutlich überbezahlten Profis kommen mal wieder davon. Als HSV-Fan wende ich mich mehr und mehr von der Mannschaft und den Handlangern des Herrn Kühne ab.

Mike Bubolz

Kleine Initiativen fördern

16. September: „Musik hat in Hamburg eine große Zukunft. Handelskammer fordert die Musikstadt Hamburg“

Leider wird immer nur von den Großereignissen der Musikszene berichtet. Dabei gibt es eine beträchtliche Zahl von kleineren Initiativen, bei denen Veranstalter mit hohem persönlichen Einsatz ein abwechslungsreiches Programm bieten. Von den öffentlichen Mitteln bekommen die jedoch so gut wie nichts ab. Es steht zu befürchten, dass wegen der zu erwartenden Folgekosten für die Elbphilharmonie die Breitenförderung noch weiter eingeschränkt wird. Und das Konzept der Handelskammer zielt in erster Linie auf kommerzielle Interessen, der künstlerische Aspekt ist da eher zweitrangig. Die Stadt wird für die Touristenmassen hübsch gemacht.

Peter Westendorf

Keine Betriebspraktika mehr?

15. September: „Wo der meiste Unterricht ausfällt. Sozial benachteiligte Stadtteile besonders betroffen“

1,2 Prozent Unterrichtsausfall ist keine hohe Quote, auch nicht die Tatsache, dass nur 86,4 Prozent aller Stunden regulär erteilt werden. Projektarbeit, Lernen am außerschulischen Lernort, Klassenfahrten, Berufsorientierung und die Betriebspraktika zählen bei dieser Erhebung nicht als regulärer Unterricht, sondern als Ausfall. Und gerade diese Formen des Unterrichts sind nicht nur außerordentlich wertvoll, sondern auch fester Bestandteil der Pläne und der Curricula, also verpflichtend. Wird denn dabei nichts gelernt? Wollen wir also nach dem Willen der CDU auf Betriebspraktika und auf Berufsorientierung gänzlich verzichten? Oder sollen die Schüler von heute keine Klassenfahrten mehr machen? Massive Kritik sollte an die unwissenden Politiker gerichtet werden und nicht an Schulen oder Senat. An den meisten Schulen wird hier sehr gute Arbeit geleistet, auch in der Organisation des Vertretungsunterrichts.

Christian Stolzenburg

Lösungen anbieten

15. September: „‚AfD-Wähler sehnen sich nach heiler Welt‘. Innenminister de Maizière über die neue Kraft. ‚Alternative‘ wird Gefahr für CDU und FDP“

Einen größeren Blödsinn habe ich lange nicht gehört. Auch die AfD-Wähler wissen, dass es die heile Welt nicht gibt. Was die AfD-Wähler allerdings wollen und wonach sie sich sehnen, sind Politiker, die die Probleme beim Namen nennen und Lösungen anbieten. Wenn die etablierten Parteien weiterhin die reichlich vorhandenen Probleme schönreden oder einfach verschweigen, werden sie weiterhin Stimmen an die AfD verlieren. Vielleicht machen sich unsere Volksvertreter einmal Gedanken darüber, weshalb so viele Bürger Probleme mit dem Euro und der heutigen Zusammensetzung der EU haben. Genau aus diesem Grund wird die AfD aus dem Stand mit über zehn Prozent gewählt.

Hartmut Arnaszus

Europa-Kritik ist angebracht

Erst nachdem ich vor den vergangenen Wahlen in Hamburg gesehen habe, wie AfD-Wahlplakate verschmiert und auch zerrissen wurden, und gelesen habe, wie brutal Veranstaltungen dieser Partei gestört wurden, habe ich mich intensiver mit ihr beschäftigt. Und dabei wurde mir sehr bewusst, wie „groß“ bei vielen linken Gruppierungen das Demokratieverständnis ist. Meine Reaktion? Ganz demokratisch und überhaupt nicht rechtsradikal habe ich dieser AfD meine Stimme gegeben. Und das werde ich, wenn sie auf ihrem Kurs bleibt, auch künftig tun. Europa-Feindlichkeit sehe ich nicht – Europa-Kritik ist jedoch in höchstem Maße angebracht.

Hans-Peter Diepold

Musical eine Meisterleistung

15. September: „Pop-Oratorium in St. Michaelis. ‚Die Zehn Gebote‘ als bemühte Unterhaltungsshow“

Heute Morgen habe ich das Hamburger Abendblatt geöffnet in Erwartung eines schönen Artikels über die Inszenierung des Musicals „Die Zehn Gebote“. Das Zusammenspiel aus Profis und Amateuren finde ich ein absolut positiv zu bewertendes Projekt und sollte nach der gebotenen Meisterleistung unbedingt in Hamburg zum festen Bestandteil der Kulturszene implementiert werden. Leider gab es im Abendblatt nur einen Verriss – und die Leistungen der Künstler unter Leitung von Doris Vetter und die der vielen Amateurchöre, die monatelang für dieses Ereignis im Hamburger Michel geprobt hatten, bleiben auf der Strecke. Ich habe das Musical einfach nur genossen und hoffe inständig, dass Frau Vetter mit ihrer künstlerischen Expertise weiterhin den Mut und die Kraft hat, solche Angebote fortzusetzen.

Juliane Niemeyer

Anerkennung für Initiatoren

12. September: „Hamburger Aktionswoche zum Thema Demenz“

Den Initiatoren und Akteuren der Informationswoche „Leben mit Demenz in Hamburg“ gebührt hohe Anerkennung: Sie tragen eines der wichtigsten Themen unserer alternden Gesellschaft auf vielschichtige Art und Weise in die Öffentlichkeit. Sowohl Betroffene als auch deren pflegende Angehörige, Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer haben dadurch eine großartige Möglichkeit, aktuelle Informationen zu erhalten sowie Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Ein Beispiel, das Schule machen sollte und hoffentlich auf große Resonanz stößt.

Thomas Bartel

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