Radfahrstreifen zu gefährlich

13./14. September: „Hamburg lässt alle Radwege überprüfen. Zu schmal und marode. Radler und Autofahrer müssen sich immer öfter die Straße teilen“

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Benutzung der Radfahrstreifen extrem gefährlich ist. Die Fahrbahnen sind ja nicht durch die neu aufgezeichneten Fahrradstreifen entsprechend verbreitert worden, sondern wurden quasi für die Autofahrer verengt. Insbesondere bei Gegenverkehr halten nur wenige Autofahrer den Sicherheitsabstand ein oder bremsen ab und benutzen den Fahrradstreifen mit. Die unter Zeitdruck stehenden Lkw rasen an einem vorbei, sodass man aufpassen muss, dass man nicht vom Sog mitgerissen und vom Außenspiegel gestreift wird. Schwere Unfälle sind hier programmiert. Die Radfahrwege sind ja ursprünglich nicht ohne Grund auf die Bürgersteige gelegt worden. Ich selber fahre lieber rücksichtsvoll auf einem Bürgersteig und weiche falsch geparkten Autos aus, als dass ich mich auf eine Fahrbahn begebe.

Takis Petersen

Autofahrer verständnislos

Neulich, als Radfahrer in Wandsbek, wählte ich erstmals die Straße statt des maroden Radweges, der hier schon jahrelang nicht mehr benutzungspflichtig ist. Obwohl auch bei Gegenverkehr reichlich Platz zum Überholen ist, hupte mich ein Autofahrer an. An der roten Ampel hatte ich Gelegenheit, ihm freundlich zu sagen, dass der Radweg kein blaues Radfahrerschild hat und daher nicht benutzungspflichtig ist. Dummerweise nannte ich ihm auch noch den Grund dafür: miserabler Zustand des Radweges. Nun hatte er aber an der schön ausgebauten Ampelkreuzung nur die 20 Meter kurzen runderneuerten Radweg-Enden vor Augen – und war entsprechend verständnislos. Die neuen Schilder „Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt“ könnten wohl helfen – vorausgesetzt, sie stehen wirklich überall, wo das blaue Radschild abgebaut ist.

Harald Kruse

Respekt für de Maizière

13./14. September: „Bundesregierung verbietet Terrormiliz“

Ich bin positiv überrascht, dass unser Rechtsstaat doch noch sehr schnell reagieren kann! Unser Bundesinnenminister Thomas de Maizière verdient hier meinen absoluten Respekt. Diese Radikalisierungstendenzen müssen einfach im Keim erstickt werden. Jegliche Sympathiebekundungen für den IS hat unsere Demokratie nicht verdient. Warum verweigert Deutschland den rückkehrenden Salafisten nicht die Einreise in unser Land, auch wenn sie deutsche Staatsbürger sind? Ich vermisse ferner bei der Präventionsarbeit der muslimischen Gemeinden vor Ort eine entsprechende Verurteilung des IS.

Dieter Schmidt

Nicht nur an Touristen denken

12. September: „Der Rathausmarkt wird umgestaltet. Stadt investiert sechs Millionen Euro“

Durch die Umgestaltung werden die kleinen, netten und gemütlichen Kioske abgerissen. Die dort arbeitenden Personen werden arbeitslos. Kein Hamburger kann dann mehr, aus dem Bus steigend, einen Kaffee trinken, eine Wurst oder ein Eis essen. Und auch die Lieferanten, als Versorger, haben weniger Umsatz. Warum? Weil diese Umgestaltung für Menschen gemacht wird, die hier weder arbeiten geschweige denn wohnen: für die Touristen! Anscheinend ist für den Senat das Geld, welche diese in die Stadt bringen, wichtiger als die Bedürfnisse der eigenen Bürger. Bitte denken Sie doch einfach mal an die Menschen in dieser Stadt und nicht immer nur an Touristen.

Kirsten Weckel und Bernd Hagemann

Medienboten haben viel Zeit

12. September: „Poetry-Slammer Lars Ruppel liest Demenzkranken vertraute Verse vor und weckt damit Emotionen“

Eine faszinierende Initiative von Poetry-Slammer Lars Ruppel. Welche Wunder das Vorlesen von bekannten Gedichten oder Texten bewirken kann, erleben die 150 Medienboten der Bücherhallen seit Jahren. Die Ehrenamtlichen besuchen seit 2007 alte Menschen regelmäßig zu Hause, bringen Literatur mit, lesen vor und haben viel Zeit für Gespräche und Zuwendung. Vorgelesen wird auch vor Gruppen in Senioreneinrichtungen. Wichtiges Prinzip: Jede betreute Person hat immer dieselbe Bezugsperson, sodass sich Vertrauen aufbauen kann. Diesen Service nehmen mehrere Hundert Menschen in ganz Hamburg in Anspruch. Doch es könnten noch mehr sein: Denn viele weitere Ehrenamtliche warten darauf, als Medienbote tätig werden zu können.

Uta Keite, Bücherhallen Hamburg

Eine Plage für Hausfrauen

12. September: Zwischenruf. „Bitte rufen Sie nie wieder an“

Endlich kommt die Plage zur Sprache, unter der Hausfrauen und Rentner leiden, weil man offenbar glaubt, diese Personen hätten nichts zu tun, sondern seien froh, wenn sie in ihrer Einsamkeit und Langeweile mal angerufen würden. Ich werde bei der nächsten telefonischen Störung, wenn ich nicht gerade beim Marmeladekochen bin, genüsslich den Zwischenruf vorlesen, vielleicht legt der Anrufer dann ja von sich aus auf. Gestern rief doch tatsächlich eine freundliche Dame eines renommierten Hamburger Unternehmens an, um mir mitzuteilen, dass ich in den nächsten Tagen einen Brief von diesem Unternehmen bekäme, den ich doch bitte lesen möge. Da genügte: „Ich lese alle Briefe, die ich kriege.“

Ingrid Horstkotte

Schwimmende Schuhkartons

9. September: „Ein Leuchtturm von morgen. Harburger Unternehmer möchte das Wohnen neu erfinden – in einem futuristischen Lighthouse“

Da die filigrane Seilbahn über die Elbe nicht realisiert wird, sollen nun solche hässlichen „Bauwerke“ dauerhaft das Elbufer verschandeln. Diese Objekte in Toplage sind dann wieder einmal nur für einen privilegierten Personenkreis konzipiert. Man schaue nur einmal auf den Eilbekkanal. Dort schwimmen sogenannte Hausboote, die mit Booten optisch nichts gemein haben und schwimmenden Schuhkartons ähneln. Auch hier wurde nur einer zahlungskräftigen Klientel der Zugang aufs Wasser ermöglicht. Wer einmal in Amsterdam war, weiß, wie bunt und vielfältig das Wohnen auf dem Wasser sein kann.

Karl Pauling

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de. Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg