Ende der Sparpolitik

11. September: „Juncker schwächt Deutschland“

Die Ernennung von Pierre Moscovici zum Währungskommissar läutet das Ende der Sparpolitik in Europa ein. Eine Zügelung der Finanzmärkte wird es mit dem Briten Jonathan Hill auch nicht geben. Und welche Überraschungen für Deutschland die dänische Wettbewerbskommissarin und die schwedische Handelskommissarin liefern werden, bleibt abzuwarten. Unter diesen Voraussetzungen wird unsere Kanzlerin in die Rolle von David Cameron schlüpfen müssen und alles blockieren, was den Interessen Deutschlands zuwiderläuft. Es kann nicht sein, dass wir nur der Zahlmeister Europas sind. Andernfalls wird die AfD erheblichen Zulauf an Wählern erhalten.

Reinhard von Kamptz

Aktionismus ist keine Lösung

11. September: „Flüchtlinge auf Festplätzen?“

Die Hansestadt und umliegende Gemeinden verfallen in panischen Aktionismus und kaufen selbst Einfamilienhäuser für Flüchtlinge. Kein Bürgermeister stellt sich die Frage, ob diese riesigen Investitionssummen überhaupt gerechtfertigt sind. Italien unterläuft alle Vereinbarungen, Deutschland nimmt mit Abstand die meisten Flüchtlinge auf. Wobei davon schon über 100.000 abgelehnt sind, aber immer noch in Deutschland weilen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Norbert Wagner

Unrealistischer Standort

9. September: „Ein Leuchtturm von morgen“/Architekt Arne Weber plant Wohnen in futuristischem Lighthouse

Die auf der Titelseite dargestellte Visualisierung von HC Hagemann zeigt einen futuristischen Wohn-Leuchtturm mit Blick über die Elbe hin zur dekorativ beleuchteten Werft Blohm + Voss. Der vom Illustrator ausgesuchte Standort des Wohnturms am Elbhang im Bereich Stintfang und dem alten Elbpark ist zwar attraktiv und bestimmt werbewirksam, dürfte jedoch unrealistisch sein. Sollte nicht gerade dort die Seilbahnstation gebaut werden, die Hamburgs Stadtansicht so verändert hätte? Bismarck-Denkmal und Bürgerbegehren lassen grüßen!

Jürgen Sibbert

Fliegende Untertassen

Nun hat sich – nach dem Seilbahnprojekt – ein neues Werkzeug gefunden, das schöne Hamburger Stadtbild zu verschandeln. Wer braucht denn zwischen Häusern und Grünem diese fliegenden Untertassen? Will Oberbaudirektor Walter der Verspargelung der Landschaft mit der Vertellerung der Stadt ein Pendant liefern, damit ein paar Lifestileheinis einen feinen Partyblick haben?

Cord Garben

Der Bürger entscheidet

8. September: „Industrie: Scholz muss weiter allein regieren“

Industriechef Michael Westhagemann wünscht sich bei der Bürgerschaftswahl erneut eine absolute Mehrheit der SPD. Dieser Wunsch mag meinetwegen in Erfüllung gehen, jedoch bestimmt das immer noch der Wähler. Aus den Aussagen von Herrn Westhagemann geht allerdings hervor, dass er mit den Ergebnissen demokratischer Vorgänge, wie Volksbegehren, nicht einverstanden ist, und wettert gegen solche „Ungeheuerlichkeiten“ wie: dass sich der Bürger für den Rückkauf der Netze entschieden hat, die Klage des BUND gegen die Elbvertiefung und das geplante Volksbegehren des Vereins Mehr Demokratie zur Stärkung der Bezirke. Die Aussage, hierdurch würde die positive ökonomische Entwicklung der Hansestadt verhindert, ist eine rein politische Behauptung.

Niels Hanßen, Vorstandsmitglied Mehr Demokratie/Landesverband Hamburg

Pläne überdenken

8. September: „Das hat Altona nicht verdient“

„Hundehütten-Komplex“ ist noch freundlich tituliert. Geisterbahnhof mit schmuddeligem Fußgängertunnel wäre realistischer. Ein Bahnhof im Nirgendwo, ohne attraktives Umfeld und Infrastruktur. Wer will dort ankommen, wer will dort abfahren? Natürlich die Pendler, sie haben keine Wahl. Alle anderen Reisenden belasten künftig die restlichen Fernbahnhöfe. Das ganze Projekt sollte neu überdacht werden. Die geplante Verlagerung der Holsten-Brauerei bietet den besonderen Anlass zur Überprüfung der Projektpläne. Der Bahnhof Altona sollte erhalten bleiben als funktionierender Knotenpunkt. Einige Ferngleise könnten unterirdisch verlaufen. Die Brauerei könnte auf frei gewordenen Gleisflächen als Gewerberiegel angesiedelt werden. Endlich könnte auch eine geschlossene Wohnbebauung von der Holstenstraße, Haubachstraße bis zum Lessingtunnel geplant werden. Letztlich hätten sogar die Reisenden Vorteile. Lästiges Umsteigen im Nirgendwo-Bahnhof könnte entfallen. Die Reisenden würden es danken.

Rainer Post

Elbvertiefung nicht wichtig

6./7. September: Leitartikel: „Aufwachen, Europa!“

Europäisch gedacht ist es egal, ob es eine Elbvertiefung für Superschiffe gibt. Hamburg ist nun mal kein Seehafen. Solche Schiffe könnten besser Rotterdam anlaufen, europäisch gedacht. Und für mich als „Südlicht“ ist es egal, ob der zu- und abfließende Güterverkehr von/zu den Nordseehäfen auf dem Weg von/nach Italien die A 5 von Hamburg oder Rotterdam aus verstopft und sich regelmäßig kilometerlang vor der Schweizer Grenze staut. Da sind die Staus gegen 7.45 Uhr zwischen Uetersen auf der A23 oder zwischen Quickborn auf der A7 und dem Nordwestkreuz Hamburg (in beiden Richtungen) oder auch vor den Elbbrücken geradezu eine Erholung. Der Blanke Hans wird sich über eine Elbvertiefung freuen. Sie lässt mehr Wasser schneller fließen. Es würden auch höher gelegene Stadtteile Hamburgs volllaufen. Dadurch entstünde quasi eine Stadtreinigung, kostenlos. Und: In Hamburg ist der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ich bin immer gerne nach Hamburg gekommen. Das werde ich mir aber in Zukunft überlegen. Denn ich möchte um 6 Uhr in einem Hotel in Stellingen nicht wegen Fluglärms aus dem Bett fallen, weil im Fünf-Minuten-Takt Flugzeuge in Sicht vorbeifliegen.

Norbert Kreuter

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de. Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg