Russlands Ängste begründet

4. September: Karikatur „Die Nato ist nicht gewillt, die aggressive Ausdehnung des russischen Machtbereiches weiter hinzunehmen“

Die Karikatur zeigt sehr anschaulich, dass nicht Russland, sondern die Nato ihren Machtbereich im Vergleich der Jahre 1990 zu 2014 erheblich ausgedehnt hat. Dieser Umstand sollte mehr bei der verbalen Auseinandersetzung berücksichtigt werden, da dieses möglicherweise die nicht unberechtigten Ängste Russlands begründet.

Horst Löwe

Aus Geschichte nicht gelernt

3. September: „Kritik an Gaucks Angriff auf Putin“

Leider haben Herr Gauck und etliche unserer Politiker offenbar nichts aus unseren eigenen Kriegsgeschichten (1914–1918 und 1939–1945) für unsere Zeit gelernt! Die Situation mit Russland sieht nach Hamburger-Abendblatt-Berichten sehr negativ für uns aus, denn unsere Wirtschaftskraft und unser Einfluss auf die „russisch beeinflussten Länder“ schwinden jetzt, weil wir zu viel westliche Dominanz für uns beanspruchen. Russland hat natürlich auch berechtigte Interessen mit seinen großen russischen Minderheiten in den Ländern (Ukraine, Baltikum etc.), welche wir mehr und mehr an uns binden möchten. Wirtschaft und Einfluss gehen der EU und Amerika so, wie sie dies jetzt machen, verloren. Russland orientiert sich logischerweise nach Fernost, Südasien, Südamerika. Und wir sind schlussendlich die Verlierer – politisch wie wirtschaftlich.

Norbert Kappes

Chance in Eppendorf vertan

4. September: „Luxuswohnungen in Bonbonfabrik“

Schon ziemlich traurig, wenn ein Immobilienentwickler nicht die Geschichte seiner Objekte kennt. Die Gebäude in der Eppendorfer Landstraße 106a wurden seinerzeit von der Firma Knackstedt & Näther erbaut, einer „Licht- und Steindruckerei“, bis heute vor allem durch die dort produzierten Postkarten bekannt. Leider sind diese wundervollen Gebäude nie richtig ins Eppendorfer Bewusstsein gelangt, sodass weder der Verkauf seitens der Stadt noch der Abriss eines Großteils der gut erhaltenen Anlage kaum auffiel. So wurde auch die Chance vertan, hier einen Ort der Kreativität zu etablieren, um Eppendorf wieder mehr Leben einzuhauchen, denn seit dort keine Musik mehr spielt, hat das Herz des Stadtteils doch aufgehört zu schlagen. Jetzt gibt’s nur ein paar schicke teure Lofts für Leute, die glauben, dass ihnen die Welt gehört.

Edith Aufdembrinke

Politiker braucht langen Atem

3. September: „Tag der Vorwürfe in Hamburgs FDP“

Jeder Parteiaustritt tut weh. Falls ich mit Entscheidungen/Entwicklungen nicht einverstanden bin, engagiere ich mich in der Partei, um Veränderungen herbeizuführen – aber ich trete nicht aus. Wer politisch wirken will, braucht einen langen Atem. Frustration ist ein schlechter Ratgeber und sollte nicht dazu führen, unberechtigte Vorwürfe wie fehlende soziale Kompetenz zu erheben. Soziale Kompetenz und Empathie gehören zum Liberalismus und sind keineswegs in der FDP verloren gegangen. Andere Parteien schmücken sich gern mit dem Etikett „liberal“, aber wenn es ernst wird, entscheiden sie gegen die Freiheit. Die FDP ist schon häufig totgesagt worden. Sie wird auch diese Krise erfolgreich überwinden.

Reinhard Soltau

Kompetenz ist fraglich

3. September: „Die Olympia-Macher“/Olympiabewerbung Hamburgs

Mit Blick auf die Bauvorhaben Berliner Flughafen und Elbphilharmonie ist doch weder die Berliner noch die Hamburger Bauverwaltung in der Lage, die zu planenden Olympiaanlagen entsprechend den Anforderungen fach- und zeitgerecht sowie in einem Kostenrahmen ausführen zu lassen.

Rainer Weinmann

Recht auf Freizeitangebot

In Ergänzung zum Leserbrief bezüglich des Widerspruchs der Olympiabewerbung der Stadt Hamburg und gleichzeitiger Schließung des Freibades Rahlstedt sei daran erinnert, dass auch das Freibad Ohlsdorf geschlossen werden soll, obwohl dort ein Bürgerentscheid zum Erhalt des Freibades besteht, der von den Politikern missachtet wird. Auch die Bevölkerung mit geringerem Einkommen hat ein Recht auf Freizeitgestaltung im Sommer, die bezahlbar ist. Die SPD hat bei den Bezirkswahlen in Hamburg-Nord schon eine deftige Niederlage erlitten. Es bleibt zu hoffen, dass den verantwortlichen Politikern auch bei der Bürgerschaftswahl ein Denkzettel verpasst wird.

Heiko Werner

Gretchenfrage Abendmahl

3. September: „Ökumene ist mühseliger geworden“

Nach katholischem Verständnis kann es kein gemeinsames Abendmahl geben. Nur ein röm.-kath. Priester darf die Einsetzung (Wandlung) von Brot und Wein vollziehen. Dann ist Jesus selbst leibhaftig in Brot und Wein anwesend. Nicht ausgeteilte Hostien (Brot-Oblaten) werden gesondert in der Kirche aufbewahrt, denn Jesus ist darin gegenwärtig. Aus evangelischer Sicht segnet ein/e Pastor/in durch die biblischen (Einsetzungs-)Worte von Jesus Brot und Wein. Somit ist auch hier Jesus gegenwärtig. Nach der Feier ist es wieder „normal“ Brot und Wein. Warum erkennen wir Evangelischen nicht diesen Unterschied an und lassen ihn so stehen? Es gibt doch genug andere Aufgaben, wo Christen der verschiedenen Kirchen gemeinsam Verantwortung übernehmen und auch feiern können. Die Gretchenfrage „Wie haltet ihr es mit dem gemeinsamen Abendmahl?“ sollte endlich zu den Akten gelegt werden.

Heiner Grünberg, Diakon i. R.

Nicht im Sinne des Bürgers

1. September: „Polizei bekommt Schulterkameras“

Sie schreiben, Bürger könnten nicht auf die Aufzeichnungen zurückgreifen. Dies ist das Manko. Der Einsatz der Kamera wäre doch auch geeignet zur Dokumentation polizeilichen Fehlverhaltens. Die Interessen des Bürgers werden von vornherein ausgeklammert.

Uwe Theil

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