Empörend

4. September: „Lukrativer Nebenjob für Saga-Chef. Lutz Basse wird Aufsichtsrat bei privater Immobilienfirma“

Ich bin empört darüber, dass Herr Basse diesen Job bei der Deutschen Annington Immobilien SE annimmt. Oder dient Herr Basse als Türöffner, damit auch Wohnungen von der Saga durch Annington übernommen werden können? Herr Basse hat doch ein üppiges Gehalt. Hat er diesen Zusatzjob und das damit verbundene Einkommen nötig? Ich wundere mich schon darüber, wie skrupellos manche Manager sind.

Walter Bock

Bildung ist kein Allheilmittel

4. September: „Thomas Straubhaar, scheidender Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, bilanziert die ökonomische Entwicklung Deutschlands der letzten 15 Jahre“

Herr Straubhaar findet also den gesetzlichen Mindestlohn falsch. Stattdessen sollen die Menschen durch mehr Bildung in die Lage versetzt werden, höherwertige, besser bezahlte Tätigkeiten auszuüben. Glaubt er wirklich, dass Friseure, Putzfrauen oder Toilettenwärter, die zuvor studiert haben, besser bezahlt werden? Oder brauchen wir dann solche Dienstleister nicht mehr? Sollen dann nur noch illegale Einwanderer solche Tätigkeiten ausüben? Außerdem wird wohl auch der Markt für Akademiker so funktionieren, dass die Bezahlung umso niedriger ist, je mehr von ihnen zur Verfügung stehen. Bildung ist kein Allheilmittel gegen Armut, wie man nicht nur in den Krisenstaaten sieht. Außerdem: Sind für Menschen, deren Intelligenz für eine höhere Bildung nicht ausreicht, Hungerlöhne angemessen? Haben sie kein Recht auf eine würdige Entlohnung?

Renate Ahrens

„Hinweis“ aufnehmen

3. September: „Selbst gemalte Fahrbahnmarkierungen sorgen für Ärger“

Anstatt Strafanzeige zu erstatten, sollte sich das Bezirksamt ernsthaft überlegen, ob dieser „Hinweis“ aus der Bevölkerung nicht aufzunehmen ist. Unfälle passieren wohl in erster Linie durch zu schnelles Fahren, besonders vor Schulen. Braucht es erst wieder einen Toten, um die Behörden umzustimmen?

Christian Enger

Wer denkt an die Älteren?

3. September: „Grüne: Radler sollen Vorrang vor Autos haben“

Diese ganzen Radler-Diskussionen ärgern mich in zunehmendem Maße. Es ärgert mich, wenn ich selbst mit meinem Fahrrad fahre, frisch von der Krankengymnastik, auf einem miserablen Fahrradweg durchgerüttelt werde, dass ich gleich wieder Rückenschmerzen habe. Es ärgert mich in zunehmendem Maße, wenn ich auf einem neu entstandenen Fahrradweg über eine Bushaltestelleneinbuchtung radele, und plötzlich hinter mir bedrohlich nahe den einparkenden Bus spüre. Neulich hielt er plötzlich vor mir. Was für ein Schreck! Es ärgert mich der kurze, neue Fahrradweg in der Mitte der Fahrbahn auf dem Wellingsbüttler Weg/Ecke Rolfinckstraße, wo man gar nicht weiß, wie man auf diesen in der Fahrbahn mittig gelegenen Fahrradweg gelangen soll, und genauso wenig, wie man ihn wieder verlassen kann, denn er endet urplötzlich. Ich frage mich: Wer denkt eigentlich an ältere Leute, so wie mich? Man hat fast den Eindruck, Hamburg bestehe nur noch aus sportlichen jungen Menschen im prallen Sonnenschein, an die zu denken Hamburgs einziges großes Ziel ist.

Angelika Otten

Verbände müssen umdenken

2. September: „Hamburgs Olympia-Insel. Mit einem einzigartigen Konzept will die Hansestadt Berlin schlagen“

Nachhaltige, ökologische Sportgroßveranstaltungen, die keine Milliardengräber für die Veranstalter sind, wird es erst dann geben, wenn die Verbände wie Fifa oder IOC sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren: als Non-Profit-Organisation zwischen Verbänden vermitteln und gelegentlich Veranstaltungen organisieren. Die WM in Brasilien war eine pure Geldmaschine. Geld, mit dem Fifa-Präsident Blatter und Co. Machtpolitik betreiben. Das IOC hat ein Umdenken angekündigt, nur fehlt mir der Glaube an eine Änderung. Zu groß sind die Verlockungen der Macht.

Peter Baasch

Überragende Leistung

1. September: „Handballer gewinnen ihre Fans zurück. HSV verliert 19:20, begeistert aber sein Publikum“

Auch wenn sich das Team noch finden muss, war die am Freitag und auch am Sonntag erbrachte Mannschaftsleistung überragend und wurde von den anwesenden Handball-Fans auch entsprechend gewürdigt. Leider ließ an beiden Tagen die Leistung der Schiedsrichter sehr zu wünschen übrig. Am Freitag hat sie den Hamburgern sogar den Sieg gekostet. Es bleibt zu hoffen, dass sich das in Zukunft wieder ändert und der HSV Handball in der Bundesliga wieder ernst genommen wird. Im Gegensatz zur HSV-Fußball-Mannschaft ist die Handball-Mannschaft voller Tatendrang und Spielfreude. Vielleicht können wir Handball-Fans ja bald einmal einige Fußball-Fans unter den Zuschauern in der Halle begrüßen. Das wär doch mal was!

Susanne Grabler

Gutes importieren

30./31. August: „Die smarte Metropole. Unkonventionell und vor allem sehr innovativ: Kopenhagen wächst und wird dabei immer noch sympathischer“

Ob Badequalität im Hafen, die Umwandlung eines langen Parkplatzes in eine schöne Bummelmeile in Kopenhagen oder begrünte Betonhäuser in Singapur – es ist mir immer rätselhaft geblieben, warum unsere Stadtgestalter und Politiker nicht Gutes importieren, mit dem man anderswo bereits beste Erfahrungen gemacht hat.

Peter Wigandt

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