Keine Chance für Talente

1. September: „Ein Schrecken ohne Ende. Nach dem 0:3 gegen Paderborn: HSV-Trainer unter Druck“

Am Sonnabend beim Bundesligaspiel HSV gegen Paderborn hat auch ein waschechter Hamburger gespielt. Nur auf der Seite der Ostwestfalen. Es handelt sich um Daniel Brückner, der bereits im Alter von sieben Jahren beim Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club (HEBC) eingetreten ist und diesem Verein bis zum 23. Lebensjahr die Treue hielt. Erst dann bekam er die Chance bei der zweiten Mannschaft von Werder Bremen, trainiert vom ehemaligen HEBC-Spieler Thomas Wolter, sein Können unter Beweis zu stellen. Jetzt ist er erfolgreicher Bundesligaprofi. Am letzten Sonnabend hat er hervorragend gespielt und das 3:0 vorbereitet. Daniel Brückner ist auch so ein Hamburger Talent, das nie eine „Profi“-Chance in seiner Heimatstadt bekommen hat.

Henning Butenschön

Erschütterndes Ergebnis

Der HSV ist so früh wie nie zuvor in die Saisonvorbereitung gestartet und hat das längste Trainingslager aller Zeiten hinter sich. Das Ergebnis dieser Arbeit ist erschütternd: Nur ein Punkt aus den Auftaktspielen gegen beide Aufsteiger! Dietmar Beiersdorfer kann noch so viele Spieler kaufen: Solange der Trainer nicht in der Lage ist, der Mannschaft taktische Disziplin beizubringen und so etwas wie ein Spielkonzept zu entwickeln, wird es in dieser Saison wieder gegen den Abstieg gehen.

Martin Wucherpfennig

Mit Separatisten verhandeln

30./31. August: „EU will neue Sanktionen gegen Russland. Präsident Putin vergleicht ukrainische Regierungstruppen mit der Wehrmacht“

Auch wenn es einerseits für die Regierung der Ukraine sowie für einen großen Teil der Ukrainer eine äußerst unangenehme Sache sein mag und andererseits ein peinliches Zugeständnis an den schlitzohrigen Putin wäre, müssten doch nun wirklich Verhandlungen mit den ostukrainischen Separatisten und ihren russischen Handlangern aufgenommen werden, was ja bisher immer kategorisch abgelehnt wurde. Wenn man die ganzen Vorgänge der letzten Monate betrachtet – wie soll sonst die gefürchtete und wahrscheinliche Ausweitung des Krieges verhindert und eine Lösung gefunden werden?

Detlef Oeding

Ohne Rücksicht auf Nachbarn

30./31. August: „Blankeneser gegen ‚Hochhauspläne‘. Anwohner am Sülldorfer Mühlenweg wehren sich gegen ein ‚skandalöses‘ Neubauprojekt“

Wer die Auswirkungen eines vom Bauherrn restlos ausgenutzten Bauplanes besichtigen will, kann dies in der Straße Marienhöhe in naher Nachbarschaft der Kläger tun, wo ein derartiges „Hochhaus“ gebaut wurde. Hier ist ohne Rücksicht auf die direkten Nachbarn geplant und von der Behörde genehmigt worden. Das ist aber in dieser Gegend nicht neu. Auch die Kläger wohnen zum Teil in kürzlich fertiggestellten Mehrfamilienhäusern, die in ihren Ausmaßen nicht gerade von Feinfühligkeit und Rücksichtnahme gegenüber den Interessen der unmittelbaren Nachbarn zeugen. Aber das ist der Lauf der Dinge, und der wäre nur durch Änderung der Bebauungsvorgaben aufzuhalten. Das aber liegt wohl nicht im Interesse der Behörden. Wo früher Einfamilienhäuser die Regel waren, darf man heute fünf Geschosse errichten. Da hilft leider kein Klagen!

Edmund Heine

Dampflok fast eingeholt

30./31. August: „Schneller nach Sylt: Bahn will Fahrtzeit deutlich verkürzen“

Gratulation! Mit der Beschleunigung der Hamburg-Sylt-Züge auf 2:35 Stunden werden ab 2017 fast wieder die Fahrzeiten der Dampflokomotiven erreicht: Im Winterfahrplan 1971 fuhr der D822 in 2:32 Stunden von Hamburg-Altona nach Westerland, mit Zwischenhalten in Husum und Niebüll. 1977 schaffte ein Intercity – allerdings ohne Zwischenhalte – dieselbe Strecke planmäßig in 2:10 Stunden. Man fragt sich, ob die DB und die LVS der Strecke wirklich die angemessene Aufmerksamkeit zuteil werden lassen.

Dr. Matthias Hünsch

So schnell wie vor 30 Jahren

Ich habe noch ein altes Kursbuch der Deutschen Bundesbahn von 1984 aufgehoben, und siehe da, vor 30 Jahren benötigte der IC von Hamburg-Altona nach Westerland mit Halt in Heide, Husum und Niebüll genau zwei Stunden und 24 Minuten. Das war immer noch schneller als die geplanten Sprinterzüge, die erst in drei Jahren fahren sollen. Warum eigentlich?

Götz Gerhardt

Exzellenter Beitrag

30./31. August: „25 Jahre Mauerfall. Eine Liebe in Zeiten der Stasi“

Eine ungewöhnliche und spannende Geschichte aus dem wahren Leben. Der Essay beschreibt nicht nur eindrucksvoll das Schicksal zweier sich liebender Menschen, sondern auch wichtige Aspekte deutsch-deutscher Geschichte, bis hin zur Rolle des unsäglichen Staatssicherheitsdienstes der damaligen DDR. Das ist ein Artikel, illustriert mit vielsagenden Schreib-Dokumenten, der weit mehr als die meisten historischen Darstellungen klassischer Art die Leser zu fesseln vermag. Solche exzellenten journalistischen Beiträge sollten Zeitungen und Zeitschriften öfter präsentieren, ob im Print oder im Internet.

Dr. Manfred Schwarz

Gefährliches Urteil

27. August: „Urteil: Polizei darf bei Fahrerwechsel keine Geldbuße verhängen“

Wo führt uns die Judikative noch hin? Welcher Kraftfahrzeugführer muss sich nun überhaupt noch Verkehrszeichen merken, wenn sie nach einer kurzen Pause vergessen werden dürfen? Und wieso nur nach einem Fahrerwechsel? Angenommen, ich sehe kurz vor einem Parkplatz ein Verbotsschild. Mache 30 Minuten Pause, fahre wieder los und missachte das Verbotszeichen. Jetzt kann mich keiner zwingen, 30 Minuten Verkehrszeichen im Kopf zu behalten. Was für eine Freude! Verbotszeichen stehen grundsätzlich an gefährlichen Abschnitten und sollen Unfälle verhindern. So geht langsam eine ganze Verordnung unter, die zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer erlassen wurde.

Karl-Heinz Müller

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de. Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg