Warum eigentlich keine Maut?

25. August: „Irrsinn aus Bayern. Die Pkw-Maut muss verhindert werden“

Pkw-Maut wird neben der Schweiz in den EU-Ländern Frankreich, Italien und Österreich erhoben. In dem Diskussionsgeplänkel um die Berechtigung der Maut habe ich noch keine plausible Antwort auf die Frage gefunden, warum in Deutschland eigentlich keine Pkw-Maut erhoben werden darf oder soll, zumal die gute Autobahn-Infrastruktur in unserem Land recht günstige Verbindungen für die Anrainerstaaten und damit auch wirtschaftlich Vorteile für deren Fahrzeughalter schafft.

Theo Bosbach

Keine Überzeugungsarbeit

25. August: „Hamburg ist eine durch und durch grüne Stadt. Im Gespräch verteidigt Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau ihre Umweltpolitik“

Die Senatorin weist Wohngebiete als Überschwemmungsgebiete aus, was einer Enteignung entspricht. Aus Bauland wird langfristig Wiesenland, weil nicht mehr gebaut werden darf und sogar das Pflanzen von Sträuchern und Bäumen nicht erlaubt ist. Sie hält es nicht für nötig, die betroffenen Bürger zu informieren, geschweige sie vorher anzuhören. Sie führt das Verfahren während der Sommerferienzeit durch und hat das Ende der Frist für Eingaben auf Mitte August gelegt. Wohl in der Hoffnung, dass keiner etwas merkt und Stellung dazu nehmen kann. Sieht so die Überzeugungsarbeit der Senatorin aus? Es scheint, dass die Aussagen und das Verhalten der Senatorin Blankau in krassem Widerspruch stehen.

Eberhard Fiedler

Äußerungen ohne Substanz

Die grüne Infrastruktur einer Stadt besteht zwar auch, aber keinesfalls nur aus Straßenbäumen, sondern eben auch aus flächenhaftem Grünvolumen und grünen ökologischen Funktionsflächen. Dass diese u. a. und gerade für Anpassungsstrategien von Ballungsräumen an Klimawandelvorgänge eine zentrale Rolle spielen, wurde nicht nur von Wissenschaftlern deutlich dargestellt, sondern auch von der BSU beauftragten Studie „Stadtklimatische Bestandsaufnahme für das Landschaftsprogramm Hamburg“ detailliert herausgearbeitet. Dass der darin enthaltene Teil mit Empfehlungen für Planer dauernd von Senat, Politik und Verwaltung über den Haufen geworfen wird, ist mehr als kritikwürdig und vor dem Hintergrund der Kosten für diese Studie nur als absurd zu bezeichnen: Wozu erstellt man solche Studien, wenn sie in Planungen nicht berücksichtigt werden? Die kurzen Äußerungen von Frau Blankau dazu sind ohne Substanz und gehen völlig an der Sache vorbei: Es sind Phrasen, die dazu dienen sollen, Zerstörungen von Stadtnatur und grüner Infrastruktur, die viele Bürger eben nicht wollen, der Öffentlichkeit zu verkaufen.

Rudolf J. Sergel

Überschrift ging voll daneben

25. August: „Der Dalai Lama hat ein Frauen-Problem. Oberhaupt spricht sich für Nonnenordination aus“

Als langjährige Leser waren wir heute enttäuscht, als wir nach der ausführlichen und hervorragend gemachten Vorberichterstattung am vergangenen Freitag und der Livestream-Übertragung aus dem CCH am Sonnabend (ein toller Service für Abendblatt-Abonnenten!) heute Morgen nur eine mehr als spärliche Nachberichterstattung am unteren Ende der ersten Lokalseite fanden. Nicht nur, dass die höchst aktuelle Kernforderung des Dalai Lama in Hamburg, nämlich nach einer von Konfessionen und Religionen abgekoppelten weltweit gemeinsamen Werte- und Erziehungsgemeinschaft, hier völlig auf der Strecke blieb – die Überschrift „Der Dalai Lama hat ein Frauen-Problem“ sollte reißerisch das Interesse des Lesers wecken, ging aber völlig daneben. Der Dalai Lama setzt sich ausdrücklich für die Ordination von Frauen im Buddhismus ein, und der Beiklang der Zeile „Frauen-Probleme“ ist eine frei erfundene Anspielung auf die private Person des Dalai Lama.

Susanne und Oliver Berten

Eine ethische Frage

28. August: „Erster Ebola-Patient isoliert im UKE. Sondermaschine fliegt erkrankten Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation aus Sierra Leone ein“

Angeblich erfolgt eine Übertragung von Ebola-Viren ausschließlich über direkten Kontakt, nicht jedoch über die Luft. Warum wurde dann der Aufwand betrieben, die Atemluft aus dem Infektionsrettungswagen abzusaugen, zu sammeln und auf 160 Grad zu erhitzen? Warum werden, wenn von Ebola-Erkrankten angeblich keine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht, nicht wesentlich mehr Infizierte in geeigneten Krankenhäusern aufgenommen? Warum werden sie in Westafrika unter Quarantäne gestellt, obwohl sie dort weit weniger effizient behandelt werden können? Wie viel mehr wert ist offenbar das Leben dieses an Ebola Erkrankten im Vergleich zu den mehr als 2600 in Isolation befindlichen Infizierten in Westafrika? Und das ist in erster Linie keine Kostenfrage, sondern vor allem eine ethische.

Ingrid Schroers

Preiserhöhung ist eine Last

28. August: „Tickets für Bus und Bahn werden wieder teurer. HVV will Preise um 2,6 Prozent erhöhen“

Der Service ist für mich nicht besser geworden. In den neuen Zügen bei der U3 sind weniger Sitzplätze vorhanden. Busse sollen im Winterfahrplan ausgedünnt werden! Die S1 ist überfüllt mit Koffern in den Sitzabteilen. Die regelmäßige Preiserhöhung ist für uns Rentner eine große Last. Denn die Renten steigen nicht in diesem Verhältnis.

Giesela Mumm

Förderung des ÖPNV wichtig

Die Preiserhöhung liegt über der allgemeinen Inflationsrate. Dass das nichts mit Kostensteigerungen zu tun hat, erkennt man an der Kostendeckungsrate des HVV: Lag sie früher einmal bei gut 60 Prozent, hat sie mittlerweile einen für ein öffentliches Verkehrsunternehmen ungewöhnlich hohen Wert von 72 Prozent. Der HVV erhöht die Preise, damit sich die Stadt immer weiter aus der Mitfinanzierung des ÖPNV zurückziehen kann, und daher wird die SPD-Mehrheit in der Bürgerschaft diesen Antrag auch durchwinken. Dabei läge eine Förderung des ÖPNV im Interesse aller, einschließlich der Autofahrer, die von besserer Luft, weniger Staus und weniger Problemen bei der Parkplatzsuche profitieren.

Michael J. Hußmann

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