Eine gute Entscheidung

28. August: „63,4 Prozent stimmen beim Bürgerentscheid gegen Seilbahn. Bauvorhaben im Hafen ist gescheitert“

Danke! Eine Entscheidung, die die Eventbeglücker à la Stage Entertainment & Co. hoffentlich begreifen lässt, dass Hamburg nicht ihnen gehört, sondern der Bevölkerung.

Michael Björnson

Zu viele Bedenkenträger

Mit Bedauern lese ich, dass die Seilbahngegner das Projekt Seilbahn über die Elbe haben scheitern lassen. Ich denke, Hamburg verpasst eine Chance, mit diesem Verkehrsmittel den Blick von oben genießen zu können. Wieder einmal gab es zu viele Bedenkenträger und Miesmacher für eine in diesem Fall kostenlose Innovation. Schade!

Ingke Tjebbes

Wahlbeteiligung zu gering

Da hatten sich also Seilbahnbauer Doppelmayr und die Stage Entertainment erhofft, die Mehrheit der Hamburger zu begeistern. Nun, in Hamburg funktioniert Demokratie wie folgt: Von 203.318 Wahlberechtigten des Bezirkes haben nur 50.081 abgestimmt, also knapp ein Viertel, so viel zum Interesse. Hochgerechnet auf alle Hamburger Wahlberechtigten von geschätzten 1,2 Millionen würde das eine Wahlbeteiligung von etwas über vier Prozent ergeben. Wo wurden denn da nun alle Hamburger ins Boot geholt? Die Seilbahn, sei man nun dafür oder dagegen, war ein Gesamtkonzept für Hamburg. Ich hätte mir gewünscht, die Gelegenheit zu bekommen, dafür oder dagegen zu sein und nicht von einem Bezirksleiter ausgegrenzt zu werden.

Uwe Bestmann

Ein toller Beitrag

27. August: „Eimsbüttel: Senat baut wieder im Gründerzeit-Stil“

Was haben unsere Architekten in der Nachkriegszeit geschaffen? Schlichte Betonklötze und energetisch unsinnige Glasfassaden nach dem Motto „quadratisch, praktisch, gut“. Dieses Design mag dem Zeitgeist der „Betonköpfe“ beim Bauamt entsprechen, aber keinesfalls dem Geschmack und den Wohnvorstellungen gerade der jungen Hamburger Bürger. Einen großen Teil der Liebe zu Hamburg machen die Stadtviertel mit Häusern der Gründerzeit aus, die das hanseatische Flair deutlich unterstreichen. Ich habe schon lange nicht mehr daran geglaubt, dass sich Architekten auf unsere Kultur und unsere historischen Bauweisen besinnen. Um so mehr bin ich aufs Angenehmste über den Neubau in der Wiesenstraße überrascht. Das ist wirklich ein toller Beitrag, unsere Hamburger Identität wieder hervorzuheben.

Werner Kratzmann

Schöne Bauweise

Es gibt sie also noch, die Bauherren, die der schönen Bauweise eine Chance geben, das Stadtbild verschönern und Häuser mit Fassaden aus der Gründerzeit, mit ihren vielfältigen Dekoren, bauen lassen. Jeder, der sie sieht, möchte gern in ihnen wohnen, weil sie mit ihrem anheimelnden Bild aus der Jahrhundertwende in Menschen ein Gefühl der Wärme erzeugen. Auch wenn die Kaltmiete etwas hoch erscheint, wird diese sicher durch die eingebaute Technik die Heiz- und Nebenkosten in vernünftigen Grenzen halten. Es müssen nun wirklich nicht die einfallslosen Kästen aus Backstein und Glas sein, wie sie in der HafenCity zu finden sind, die dort mit ihren Flachdächern und ihrem kubistischen Einheitsbrei eher an Fabrik-, Büro- und Lagerhäuser als an gemütliche Wohnhäuser erinnern.

Gotthard Kalkbrenner

Möglichst kostenlos

27. August: „Meinungsumfrage Forsa. Bürger wollen starken Staat, keine Privatisierungen“

Die widersprüchlichen Ergebnisse der Umfrage spiegeln die heute weitverbreitete Haltung wider, dass man umfängliche Leistungen kostenlos oder für möglichst wenig Geld verlangt: Die Dienstleistungen des Staates werden als selbstverständlich hingenommen und weitere im Zweifel eingeklagt, nur kosten sollen sie doch gefälligst nichts. Und wenn Angestellte und Beamte, wie alle privaten Arbeitnehmer auch, in Tarifverhandlungen Gehaltserhöhungen aushandeln, stellt sich die öffentliche Meinung stets auf die Seite der öffentlichen Arbeitgeber und lehnt selbst moderate Erhöhungen ab. Da wundert es dann nicht, wenn der notrufende Bürger selbst beim Polizeiruf in die Warteschlange geschoben wird.

Ulrich Reppenhagen

Lieber zu Hause bleiben

25. August: „Radtouren auf Landstraßen sind meldepflichtig“

Haben wir schon den ersten April? Da bleibt man als Familie am Wochenende und in den Ferien doch besser zu Hause, spontan geht da kein Ausflug mehr. Also: Autofahren ist sowieso „besser“ für die Umwelt ... Und was ist mit den sportlichen Rennrädern, die sind ja auch selten allein unterwegs?

Ulrike Niebling

Senatoren aufs Fahrrad

23./24. August: „Senat will Autoverkehr deutlich reduzieren“

Der Senat will umsteuern. Auch bei sich selbst? Wo bleibt die Ankündigung oder sogar die Tat: Große Autos abschaffen, alle dienstlichen Stadtfahrten der Behörden mit Fahrrad oder Tandem oder Fahrradrikschas. Alle Hamburg anlaufenden Containerfrachter und Kreuzfahrtschiffe jeder Größe werden im Hamburger Hafen nur noch mit elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien versorgt. Nach diesen Maßnahmen werden dann auch die kleinen privaten Autofahrer mit massiv eingeschränktem Fahren belastet. Dann wären endlich mal die Großen mit einem guten Beispiel vorangegangen, und alle könnten und würden sich auch gerne anschließen.

Dr. Peter Calais

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