Gewinn gegen Moral

Freitag, 22. August: „Hamburger Zahngold-Skandal kommt Täter teuer zu stehen“

Ein kluges Urteil! Nachdem das Verhalten des skrupellosen Haupttäters nach der strafrechtlichen Verurteilung nunmehr auch zivilrechtlich sanktioniert worden ist, stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass die Täter offenbar ohne jedes Unrechtsbewusstsein sich des Zahngoldes der eingeäscherten Personen bemächtigten. Dieser Fall zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, dass moralische Grundsätze hinter schäbigem Gewinnstreben zurücktreten.

Dr. Claus Rabe

Alles gehört in die Urne

Ich dachte bisher, der Tote wird verbrannt, die Überreste kommen in die Urne. Es kann doch nicht sein, dass ein Krematoriumsmitarbeiter in der Asche meiner Angehörigen rumwühlt und auch noch vor Gericht den Anspruch erhebt, ihm gehöre etwas davon. Ich bin erschüttert, was da vom Gericht aufgedeckt wurde. Alles, was an dem Toten dran war, gehört in die Urne und nicht in die Kasse des Friedhofs und schon gar nicht in die Kasse der Mitarbeiter.

Peter Meyer

Zu wertvoll fürs Grab

Unter allen Möglichkeiten, wie mit dem Zahngold aus Einäscherungen zu verfahren ist, ist die Beigabe im Urnengrab sicherlich die schlechteste. Gold, das oft mit großen Umweltschäden unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen für die Minenarbeiter und Bewohner der Minenregionen gewonnen wird, ist zu schade, um es auf deutschen Friedhöfen zu versenken. Die Erben sollten einen Anspruch haben, und im Falle des Verzichts wäre die Veräußerung und Spende des Erlöses für wohltätige Zwecke für alle Seiten das Beste.

Tim van Goos

Zeit zum Handeln

Freitag, 22. August: Zum Terror der IS. „Das perverse Geschäft mit den Entführungen“

Ein Journalist, der geköpft wurde: Ich bin absolut geschockt und kann es nicht fassen, dass es möglich ist, dass eine Gruppierung, die sich IS nennt, nahezu die ganze Welt terrorisiert. Wo bleiben die Demonstrationen, wo bleibt der Widerstand? Wann wird gehandelt? In meinen Augen verbreitet der Islam Angst und Schrecken. Ich war immer der Meinung, dass jeder seinen Glauben leben kann, egal ob Christ, Muslim, Buddhist, Zeuge Jehovas oder was auch immer. Aber einen Glauben mit Gewalt zu vertreten, mit Mord, Angst und Schrecken, da fehlt mir jegliches Verständnis, und ich vermisse den Aufschrei der gläubigen Muslime in unserem Land, die hier einfach nur friedlich leben wollen. Warum gehen diese nicht auf die Straße?

Susanne Lüders

Koblenz nicht vergleichbar

Freitag, 22. August: „Wie die Koblenzer ihre Seilbahn lieben lernten“

In Ihrem Artikel über die Seilbahn in Koblenz vernachlässigen Sie einen Fakt: Die Festung Ehrenbreitstein liegt auf einem Berg. Da der Gipfel eines Berges mit Fähren nicht erreichbar ist, die Musiktheater im Hafen aber schon, ist der Sachverhalt in Koblenz mit der Situation in Hamburg nicht vergleichbar.

Kay Ohl

Bitte Tah behalten

Donnerstag/Freitag, 21./22. August: „Cléber ist da – doch was wird aus Tah?“/ „Tah-Ausleihe möglich – Ilicevic angeschlagen“

Sehr geehrter Herr Beiersdorfer, wenn ich die Artikel der letzten zwei Tage im Hamburger Abendblatt lese, hoffe ich, dass das nur Spekulationen der Zeitung sind. Ich hoffe, dass es der HSV unter Ihnen besser macht, als immer weiter seine besten Nachwuchsspieler zu verkaufen, die heute Stammspieler bei Schalke, Bayer Leverkusen etc. sind. Halten Sie Tah und sorgen Sie dafür, dass er eine Chance hat – gegen alle Neueinkäufe.

Dieter Hoffman

Atomkraft ist unbeherrschbar

Donnerstag, 21. August: „Atomfässer ohne Boden“ und „Atomfässer 30 Jahre lang verrottet“

Spätestens nach den neuesten Meldungen über marode Stahlfässer für radioaktiven Abfall im Brunsbütteler Zwischenlager müssten auch die hartgesottensten Kernkraftbefürworter einsehen, dass die Energiegewinnung durch die Kernspaltung eine technologische, organisatorische und ethische Grenzüberschreitung darstellt und für den Menschen unbeherrschbar bleibt! Das gilt für die Zwischenlager, die für ein paar Jahrzehnte konzipiert sind, und noch mehr für künftige Endlager, die praktisch ewig halten müssen.

Horst Mahl

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