Was kostet ein Krippenplatz?

14. August: „Dritter Betreuer für Kinderkrippen. Allerdings soll die Betreuung nur stufenweise eingeführt werden“

Wie hoch muss man die Leistung von Müttern einschätzen, wenn eine zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin für die Krippenbetreuung als dritte Kraft nach Auffassung der Gewerkschaft und der interessierten Initiative unzureichend ist? Und diesen Müttern gönnt man nicht einmal das Betreuungsgeld von 150 Euro im Monat. Interessant wäre zu erfahren, wie teuer damit ein Krippenplatz in Niedersachsen wird. Bei Ganztagsbetreuung dürften die Kosten etwa beim Zehnfachen des Betreuungsgeldes liegen.

Jürgen Schmidt

Die mit Vorteil sollen zahlen

15. August: „Hamburg in der Pflicht. Der längere A-7-Deckel muss gebaut werden und die Stadt ihn bezahlen“

Sicher finden alle den längeren Deckel gut, gleichwohl muss dieser bezahlt werden. Ich erinnere, dass dafür Kleingartengrundstücke in Deckelnähe verkauft werden sollten. Die Wörter „muss“ und „Pflicht“ im Zusammenhang mit einer freiwilligen Leistung finde ich verfehlt. Das, was Hamburg muss, sind Pflichtaufgaben, die das Abendblatt unter der Überschrift „Die fünf größten Probleme der Infrastruktur“ hinreichend beschrieben hat. Hinzu kommen Defizite in der Bildung und Kultur. Die Rufe der Bürgerinitiative würden leiser, wenn die Mehrkosten auf die Grundstücke umgelegt würden, die einen Vorteil haben. In dem Gebiet wohnen ohnehin keine Benachteiligten.

Hans-Roger Komsthöft

In die richtige Richtung

11. August: „Seilbahn – Fluch oder Segen für Hamburg? Das Abendblatt lud Sabrina Hirche und Herlind Gundelach zum Streitgespräch ein“

Die Seilbahn nach Steinwerder schafft vermutlich nicht den großen Sprung über die Elbe, aber sie kann ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Auch wenn einige Politiker nicht müde werden, die Unvereinbarkeit des Hafenentwicklungsgesetzes mit dem Ausbau der Strecke bis nach Wilhelmsburg zu betonen. So sei diesen Damen und Herren doch gesagt, dass die Politiker die Möglichkeit haben, dieses Gesetz zu ändern. Zudem gibt es Ausnahmegenehmigungen, ohne die beispielsweise die beiden Theater in Steinwerder nie hätten gebaut werden können.

Matthias Lloyd

Mehr Sachlichkeit als Hass

Es gibt gute Gründe für und einige Gründe gegen eine Seilbahn über die Elbe. Doch was ich in der Debatte hierzu vermisse, ist Sachlichkeit. Insbesondere der Eifer einiger Seilbahngegner, das Projekt auf Gedeih und Verderb zu skandalisieren und scheitern zu lassen, macht mich stutzig. Da verkommt sachliche Kritik zur wutentbrannten Hassrede, und die Glaubwürdigkeit geht verloren.

Felix Collath

Seilbahn-Idee ist großartig

Hamburg wird allgemein als eine schöne und weltoffene Stadt bezeichnet. Bei Neuerungen, wie jetzt bei der Seilbahn über die Elbe, tauchen aber diffuse Ängste und provinzielles Denken auf. Nach dem Motto: nur nichts ändern. In vielen Städten weltweit gibt es inzwischen Seilbahnen, und diese werden als Bereicherungen empfunden. Sicherlich wird sie nicht zu einem normalen Verkehrsmittel nach Wilhelmsburg werden, da relativ teuer und zu weit vom Zentrum entfernt, aber eine große Attraktion für alle Hamburger und Touristen wird sie werden. Die Idee ist großartig, zumal sie den Steuerzahler nichts kostet. Ich hoffe, die Seilbahnbefürworter setzen sich durch.

Konrad Ellegast

Millionen dringend gebraucht

Ich finde es interessant, wie sich die Verantwortlichen im Bezirk Hamburg-Mitte dem Angebot der Seilbahninitiatoren verweigern, 50 Cent pro verkaufter Karte für soziale Zwecke zur Verfügung zu stellen. Dass sich gerade die SPD in Hamburg-Mitte dazu berufen fühlt, die Bürgerinteressen zu wahren und laut gegen die Beeinflussung durch Wahlversprechen wettert, riecht sehr nach politischem Kalkül. Sonst haben die Damen und Herren doch auch nichts gegen Investitionen durch Unternehmer, deren Quelle im Übrigen immer Firmenerträge sind. Zumal die Millionen für soziale Projekte im Bezirk dringend gebraucht werden.

Fabian Haase

Wo ist das Geld geblieben?

15. August: „Pensionen – Hamburgs neues Milliardenproblem. Stadt muss Rückstellungen erhöhen“

Die Behörde wird häufig von unvorhergesehenen Entwicklungen überrascht. Sie entdeckt plötzlich, dass es unglaublich viele Kinder gibt, die die weiterführenden Schulen stürmen. Waren die nicht schon neun Jahre lang vorhanden? Und dass aus heiterem Himmel Pensionsverpflichtungen auftauchen... Waren diese Personen nicht schon jahrzehntelang im Dienst? Es wird hier vergessen, dass genau diese Pensionäre ihr ganzes Berufsleben Beförderungsrückstellungen, niedrigere und mit großer Verzögerung umgesetzte Lohnabschlüsse, hohe Selbstbeteiligung am Arbeitgeberanteil (der Beihilfe zur Krankenversicherung) und von heute auf morgen gestrichenes Weihnachtsgeld hinnehmen mussten. Zudem lag die Bezahlung im öffentlichen Dienst meist weit unter der des freien Marktes. Die Begründung war dabei u. a. die Notwendigkeit einer Rückstellung für die Altersversorgung. Nun lese ich mit Erstaunen, dass diese nur auf dem Papier existiert. Wo ist das ganze Geld geblieben? Das hätte jeder dann auch für eine private Altersvorsorge verwenden können und bräuchte sich heute nicht als Problem bezeichnen lassen.

Ruth Wirth

Welche Gründe denn noch?

15. August: „Falscher Gasmann. Polizei muss Trickbetrüger laufen lassen“

Wiederholt musste ich in der letzten Zeit solche Meldungen lesen. Bei Trickbetrug an einer Seniorin auf frischer Tat ertappt, Einbruchswerkzeug und offensichtliches Diebesgut im Fahrzeug – und dann wurde der Verdächtige wegen fehlender Haftgründe laufen gelassen! Welche Gründe braucht es denn noch, um in Haft zu kommen?

Jochen Folkerts

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