Der Oberbaudirektor fehlt

1. August: „Siegerentwürfe für Neue Mitte Altona vorgestellt. Architekturwettbewerb entschieden“

Was um alles in der Welt ist an diesem Entwurf preiswürdig? Quadratisch, praktisch vielleicht, gut niemals. Mit dieser fantasielosen Bauweise wird unsere gesamte noch schöne Stadt zugeballert. Wer will das? Wer erlaubt das? Warum lassen wir uns das bieten? Wo bleibt der Oberbaudirektor?

Irene Köster

Es schadet unserer Sicherheit

2. August: „Gauck geht auf seine Kritiker zu. Pfarrer rügen ihn wegen seiner Position zu Militäreinsätzen“

Ob aus Unwissenheit oder berechnend – es schadet unserer äußeren und inneren Sicherheit enorm, weiterhin so zu tun, als ob über Krieg oder Frieden in Deutschland entschieden werden würde. Nein, die Gefahren kommen rasant aus Osten, Südosten und Süden auf Europa und Deutschland zu. Der erfreulich nüchternen Analyse von Bundespräsident Gauck fehlt noch die Umsetzung. Sowohl unsere Verteidigungsfähigkeit im Inneren wie auch im Äußeren ist nur noch auf Alibi-Niveau. Diesbezüglich lacht die Welt nur über uns. Das muss verbessert werden, mit Schwäche lässt sich unsere christlich geprägte Demokratie nicht erhalten!

Thomas Beumler

Wie bei der Elbphilharmonie

2./3. August: „Millionen-Spende für Seilbahn. Ein unmoralisches Angebot? Bezirk will das Geld nicht"

Wenn ich lese, dass eine Millionenspende die Seilbahn ermöglichen soll, frage ich mich, ob hier manche Menschen unter Gedächtnisverlust leiden. Erinnern Sie sich, dass damals versprochen wurde, die Elbphilharmonie ausschließlich durch Spenden zu finanzieren? Und heute? Das Millionengrab frisst Steuergelder ohne Ende. Und bei der Seilbahn soll es anders sein?

Ursula Plamböck

Täter sollen putzen gehen

5. August: „100 Sachbeschädigungen am Tag. Vandalismus in Bus und Bahn unvermindert hoch“

Die geringe Aufklärungsquote bei Vandalismusschäden sowie die nicht in Regress zu nehmenden Täter – aufgrund fehlender finanzieller Mittel – spornt solche Täter meines Erachtens an. Beteiligt die Täter an der Beseitigung der Schäden. Zum Beispiel mit Reinigungsmittel und Bürste! Da eine solche Arbeit bei entsprechend großen Graffiti einige Zeit dauern kann, sind die Täter in dieser Zeit beschäftigt und können keine weiteren Sprühaktionen starten.

Gerhard Dämel

HafenCity ist kein Vergleich

6. August: „Milliardeninvestitionen in der HafenCity. Fünf Großprojekte starten allein in diesem Jahr“

Es ist vielleicht noch nachvollziehbar, dass ein Vorsitzender der HafenCity GmbH durch Medienpräsenz versucht, aus einer total überteuerten, alltagsuntauglichen, architektonisch monokulturellen und profitorientiert vermarkteten HafenCity einen attraktiven und gelungenen Stadtteil zu kreieren. Jedoch diesen Stadtteil beliebter und familienfreundlicher als Eimsbüttel oder Winterhude darzustellen ist schlichtweg eine Verdummung. Vielleicht hat er ja tatsächlich eine Statistik gefunden, die dies bestätigt, aber man möchte ihm doch dringend empfehlen, zumindest ab und zu mal die touristisch und kommerziell geformte HafenCity-Brille abzunehmen. Lieber Herr Bruns-Berentelg, gehen Sie doch bitte mal abends durch die gesichtslose Straße Am Kaiserkai und am Marco Polo Tower spazieren und anschließend durch belebte Straßenzüge in Eimsbüttel oder Winterhude und berichten dann über Ihre unterschiedlichen Erlebnisse und Eindrücke, vor allem in Hinblick auf familiäre Atmosphäre und Geselligkeit.

Stefan Tiedemann

Lübeck ist dran

4. August: „Kiel oder Lübeck – wo würde Olympia segeln? Beide wollen Wassersportwettbewerbe austragen“

Ich habe den Eindruck, dass zwischen den beiden größten Städten in Schleswig-Holstein ein unsäglicher Konkurrenzkampf besteht, statt Synergie-Effekte zu nutzen. Offensichtlich: die fehlende Autobahn-Verbindung! Und jetzt Olympia! Gerade weil Kiel bereits zweimal Austragungsort war, spräche jetzt vieles für Lübeck. Dafür ebenfalls, dass bis dahin die Fehmarnbelt-Querung noch mehr Skandinavier anlocken wird.

Volker Mennicken

Russland aus der Uno raus

7. August: „Marschiert Russland jetzt in die Ukraine ein? Moskau zieht erneut Truppen an der Grenze zusammen“

Was kann die internationale Gemeinschaft gegen die russische Kriegspolitik tun? Es ist mehr als offensichtlich: Halbherzig, aus Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung mit Russland und vor Eskalation gegenseitiger Wirtschaftssanktionen, steht die internationale Gemeinschaft der russischen Invasion in der Ukraine macht- und tatenlos gegenüber. Die russische Invasion der Krim erinnert an 1939. Sie ist ein kriegerischer Akt gegenüber einem souveränen Staat, der Initiator wird üblicherweise Kriegstreiber oder Kriegsverbrecher genannt. Warum, so fragt man sich, geht die internationale Gemeinschaft nicht den Weg, Russland aus dem Sicherheitsrat der Uno auszuschließen und Russland – und damit seinen Regierungschef und die gesamte Regierung – vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzuklagen? Eine weltweite Ächtung wäre garantiert und viel wirksamer als eine halbherzige Aktion, die Russland nur zu weiteren kriegerischen Aktivitäten animiert.

Dr. Manfred Lohr

Nicht für den Krieg begeistern

Vor drei Wochen stürzte die malaysische Maschine über der Ostukraine ab. Sofort wussten westliche Politiker und Medien, wer dafür verantwortlich sein soll. Täglich die gleiche Hetze ohne Vorlage eines Beweises. An den echten Beweisen für das Geschehen fehlt es aber nicht: Flugschreiber, Stimmenrekorder, Funkverkehr mit der Maschine, Aufnahmen von Awacs-Flugzeugen und US-Spionagesatelliten. Weder Politiker noch Medien sagen uns, was die Beweise hergeben. Warum? Will man uns für einen Krieg begeistern?

Hans Dieter Böttiger

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