Keine Abschaffung von Noten

28. Juli: „Wie Torsten Albig seine Wiederwahl gefährdet. Für Eltern ist die Bildungspolitik entscheidend“

Ihr Kommentar zu Schleswig-Holsteins neuer Schulpolitik hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Er überzeugt durch Sachkunde und spricht einem Lehrer so sehr aus dem Herzen, wie es nur geht. In meinem Kollegium an einer Gemeinschaftsschule mit 60 Lehrern sind maximal fünf Prozent für die weitere Abschaffung von Noten. Wir sind frustriert, wie von oben gegen den Willen von Eltern, Kindern und Lehrern Bestimmungen durchgedrückt werden. Interessant, dass Frau Wende und die sogenannten Bildungsexperten mit einer Arroganz alles beurteilen können, ohne wirklich an Schulen tätig zu sein. Die GEW ist überhaupt nicht unser Sprachrohr, und das sollte auch nicht so wahrgenommen werden. Wir brauchen dringend vernünftige Unterstützung, denn dieses Durchdrücken gegen den Willen und die Ansichten einer großen Mehrheit der Praktiker, Eltern und Schüler ist einfach kaum auszuhalten.

Verfasser der Redaktion bekannt

Radeln auf Gehweg verboten

30. Juli: „Polizei kontrolliert Radler – und stellt 290 Verstöße fest“

Endlich, endlich. Immer dieses Getue um die armen Radfahrer, die keinen Platz haben. Und deshalb auf dem Gehweg fahren? Schon lange vermisse ich bei dieser Diskussion, dass den Problemen der Fußgänger mit den Radfahrern auf den Gehwegen dieselbe Aufmerksamkeit zuteil wird. Die Fußgänger werden gefährdet, beschimpft und bedroht. Umso mehr, wenn sie darauf hinweisen, dass das Fahrradfahren auf den Gehwegen verboten ist. Zu diesem Thema würde ich gerne mehr lesen.

Tine Fischer-Zernin

Seit 30 Jahren ein Tollhaus

Ich biete der Polizei an, innerhalb von sieben Stunden während der Hauptverkehrszeit mindestens 500 Verstöße feststellen zu können. Dafür sind sechs Polizisten in Zivil erforderlich. Für jeden Verstoß weniger entrichte ich an eine soziale Stelle der Polizei einen Euro. Ort: die etwa 40 Meter zwischen Verkehrsampel Eppendorfer Weg/Mansteinstraße und Mansteinstraße/Gärtnerstraße. Was sich da zunehmend seit 30 Jahren aufbaut, ist ein Tollhaus. In diesem Zusammenhang die Frage: Ist es politisch gewollt, dass die Polizei Radfahrern gegenüber die Augen zumacht? Die gelegentlichen Großaktionen sind Spektakel, sonst nichts.

Rolf Giesecke

Nicht in fremde Hände geben

29. Juli: „Betreuungsgeld – Schwesig hofft auf Erfolg von Hamburgs Klage“

Als Mutter von vier Kindern, die dafür bewusst auf Berufstätigkeit verzichtet hat, ärgert es mich maßlos, dass die Entscheidung von Familien für eine häusliche Betreuung in den ersten Lebensjahren so schlechtgeredet wird. Es könnte doch sein, dass Eltern ihre Kinder einfach nicht schon im Kleinkindalter in fremde Hände geben wollen. Denn 100 bzw. 150 Euro Betreuungsgeld im Monat sind doch nicht wirklich eine Alternative zur wesentlich höheren Entlohnung, durch welche Art von Erwerbstätigkeit auch immer. Natürlich gibt es viele Negativbeispiele von prekären Familienverhältnissen. Und die Sorge der Gesellschaft um eine angemessene Altersversorgung der Bevölkerung, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber um Kinder in eine optimale vorschulische Förderung einzubinden, wäre es meiner Meinung nach viel sinnvoller, den Kindergartenbesuch nach dem Beispiel anderer europäischer Nationen ab dem vierten Lebensjahr für alle Kinder verbindlich zu machen. Dann bliebe bei qualitativ und personell gut ausgestatteter Betreuung ausreichend Zeit, Kinder motorisch, sozial und sprachlich optimal auf den Schulstart vorzubereiten.

Edda Ewers

Rentner: Wacht auf!

30 Juli: „Urteil: Höhere Lasten für Rentner sind rechtens“

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass der Gesetzgeber die Renten- und Gesundheitssysteme funktionsfähig halten muss. Dagegen stellt sich die Frage: Wieso ist das nur eine Frage der Kassenpatienten und Rentner? Während die Renten durch den Nachhaltigkeitsfaktor zurückgefahren werden und der anteilige Kassenbeitrag um 0,9 Prozent erhöht wird, können sich Pensionäre darüber freuen, das Pensionen doppelt so schnell wachsen. Rentner haben inzwischen 53 Prozent des Kassenbeitrags zu zahlen und müssen Mehrkosten künftig alleine tragen. Ist das der Preis, den wir zahlen müssen, weil in allen Parlamenten und Regierungen mehrheitlich Pensions- und Beihilfeberechtigte sitzen? Wie lange wollen sich Arbeitnehmer und Rentner diese soziale Schieflage noch gefallen lassen? Ich appelliere an alle Arbeitnehmer und Rentner: Wacht auf und rührt euch!

Joachim Süme

Möglichst viel erledigen

29. Juli: „Senat in der Sackgasse. In der Verkehrspolitik macht die Landesregierung viele Fehler – und sich angreifbar“

Offenbar hat man schon vergessen, dass die Anzahl der Baustellen doch erst durch die Nichtreaktion auf marode Straßen des Vorgängersenats entstanden ist. Ob die Busbeschleunigung Sinn macht oder nicht, wird sich zeigen. Auf jeden Fall werden bei dieser Maßnahme die entsprechenden Kreuzungen und Haltestellen überholt. Ich meine, besser möglichst viel in einem Jahr erledigen als jahrelang damit herumhökern. Auch eine optimale Koordinierung der Baustellen, wenn das überhaupt machbar ist, wird trotzdem immer Kritiker und unzufriedene Nörgler auf den Plan rufen. Natürlich kritisiert die Opposition auch die Gebühren für die Park-and-ride-Plätze. Genauso natürlich würden sie aber als Regierungspartei diese Gebühren nicht abschaffen, sondern weiterhin gerne einziehen.

Fritz Bahr

Es gibt zu wenig Schulplätze

30. Juli: „Zu viele Erstklässler in Eimsbüttel. Trend: Familien bleiben in der Stadt, statt ins Umland zu ziehen“

Wer hat sich denn die merkwürdige Überschrift ausgedacht? Vielleicht gibt es ja zu wenig Schulplätze, obwohl ich lese, dass alle untergebracht werden können. Zu viele Erstklässler gibt es ganz sicher nicht! Und die Schulbehörde wird sich sicher schon etwas einfallen lassen. Ich sage: Toll, dass wir so viele Kinder in unserem Stadtteil haben!

Hans-Werner Kienitz

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