Auch Radler zahlen Steuern

21. Juli: „Straßen nur für Radfahrer – Senat schikaniert Autofahrer“

Beim Lesen von manchen Leserbriefen überkommt mich der Wunsch, das Abendblatt möge mal einen Grundsatzartikel über Steueraufkommen schreiben. Manche Autofahrer scheinen dem Missverständnis zu unterliegen, mit ihrer Kfz-Steuer unsere Verkehrsinfrastruktur allein zu finanzieren. Leider verhalten sich Autofahrer oft so, als wenn unsere Verkehrswege nur für Autos errichtet wurden. Auch Radfahrer müssen beim Erwerb eines Rades 19 Prozent Mehrwertsteuer entrichten. Sie fahren mitunter damit zur Arbeitsstelle, um mit ihrer Lohnsteuer dazu beizutragen, dass der Staat seine infrastrukturellen Aufgaben erfüllen kann. Mit der Kfz-Steuer leisten Autofahrer ihren Beitrag, die durch Nutzung entstehenden Schäden zu beheben – denn würden alle Rad fahren, hielten unsere Straßen 50 Jahre länger. Schön, dass Sie mit Ihren regelmäßigen Beiträgen zum Thema Radfahren zu einer notwendigen Diskussion beitragen, die helfen kann, einem Verkehrskollaps in Hamburg entgegenzuwirken und unsere Stadt lebenswerter zu machen.

Carsten Hagemann

Auf der falschen Seite

22. Juli: „Lebensgefahr. 93-Jähriger bei Unfall mit Radfahrer verletzt“

Die Radfahrwege Eppendorfer Weg und Eppendorfer Baum sind für Fußgänger und Radfahrer wahrlich lebensgefährlich, da die Fußwege und die Radwege viel zu schmal und kaum erkennbar sind und man auch nicht auf die Straße ausweichen kann, da diese nur zweispurig und viel befahren ist Außerdem fahren hier viele Radfahrer auch mit Kindern oft auf der falschen Seite. Hier wären Radstraßen viel sinnvoller als rund um die Alster und am Leinpfad, wo mir mittags auf ganzer Strecke nur drei Autos entgegengekommen sind und Platz für alle da ist. Und die Klostersternumgestaltung ist der nächste Schildbürgerstreit einer überforderten Verwaltung.

Reinhard Kupfernagel

Konkurrenz ausschalten

23. Juli: „Ein Recht auf Cannabis. Drei Schwerkranke dürfen Marihuana jetzt in ihren Wohnungen anbauen“

Das Verbot des Hanfanbaus wurde 1937 nicht aus medizinischen, sondern rein wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen erlassen. Treibende Kraft für die Durchsetzung des Gesetzes war der amerikanische Medienmogul William Randolph Hearst, der viel Geld in den US-amerikanischen Chemieriesen DuPont für die Entwicklung eines neuen Papiers gesteckt hatte. Um die lästige Konkurrenz der Papierherstellung aus Hanf auszuschalten, ließ er seine Beziehungen zur Regierung spielen, die dann das Gesetz erließ. Warum Europa sich diesem Unsinn angeschlossen hat, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.

Dr. Udo Fuchs

Retter am Atlantik

23. Juli: „Ostsee – die unterschätzte Gefahr. Viele Menschen kennen nicht die gefährliche Unterströmung, die sie hinaus aufs Meer treibt“

Das leichtsinnige Verhalten stößt bei mir auf trauriges Unverständnis. Aber auch die Reglements, der sich die Retter unterwerfen müssen. Wer einmal in Südfrankreich die Retter an der Atlantikküste erlebt hat, weiß, dass es auch anders geht. Zwei Retter stehen immer direkt am Brandungssaum mit ihren Rettungsbrettern unterm Arm. Hält sich jemand nicht an die Regeln, wird er rigoros wieder herausgeholt. Sicher gibt es auch dort trotzdem Badeunfälle, aber insgesamt wird die Autorität der Retter weit mehr anerkannt.

Regine Wilms

Umfassender warnen

Leider wird von den zuständigen Stellen viel zu spät und nicht mit dem nötigen Nachdruck vor den Gefahren gewarnt. Aus den Wettervorhersagen war schon seit Tagen deutlich, welche besondere Gefahrenlage sich durch den starken Nordostwind ergibt. Während im Radio über jeden auf der Autobahn verloren gegangenen Gegenstand gewarnt wird, soll allein eine rote Flagge am Strand auf die Gefahr hinweisen. Viele Touristen werden die Bedeutung gar nicht kennen. Ich meine, das Thema sollte über die breit wirkenden Medien klarer kommuniziert werden, um weitere Opfer zu vermeiden.

Christian Gontard

Aus dem Wasser pfeifen

Die Unvernunft und Unbekümmertheit mancher Urlauber an Nord- und Ostsee und die Machtlosigkeit der DLRG-Rettungsschwimmer macht einen schier fassungslos. Das es auch anders gehen kann, kennen wir von Gran Canaria. Am Strand von Playa del Ingles bis Maspalomas gibt es sehr strenge Regeln. Sobald rote Signalfahnen an betroffenen Strandabschnitten gehisst werden, heißt das: totales Badeverbot. Das wird überwacht durch die Rettungsstationen sowie durch die Guardia Civil, die regelmäßig Kontrollfahrten am Strand durchführt und Unbekümmerte rigoros aus dem Wasser pfeift. Bei Zuwiderhandlung gilt seit Anfang dieses Jahres ein Gesetz, dass es zu einer Bestrafung von bis zu 1200 Euro führen kann.

Jürgen Kristandt

Rachegefühl besänftigt

23. Juli: „5000 Prokon-Anleger stimmen in Hamburg Rettungsplan zu. Gläubiger verlieren bis 70 Prozent“

Als einer der vielen Prokon-Anleger habe ich Ihren Artikel mit Interesse gelesen. Daneben verfolge ich aus der Ferne auch interessiert die Ergebnisse der Versammlung in der Hamburger Messehalle. Am schönsten ist dazu auch noch das große Foto auf Seite 19, wie er an der Hand eines Justizbeamten in die Messehalle geführt wird. Das mag zwar meine heimlichen Rachegefühle wegen des verlorenen Einsatzes von 10.000 Euro besänftigen, aber wichtiger ist das künftige Ergebnis des Insolvenzverfahrens. Und ich hoffe auf hohe Quote für die privaten Gläubiger – als Rentner im Alter von fast 80 Jahren wäre ein Verlust doch schmerzlich.

Helge Schmidt

Schon lange überfällig

23. Juli: „Bremens Senat will von Werder Geld für Polizeieinsätze“

Das ist schon lange überfällig! Wer riesige Ablösesummen und exorbitante Summen für Spieler zahlt, sollte die Kosten für die Polizeieinsätze zahlen.

Margret Herrmann

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