Keine Plattform bieten

21. Juli: „Ein Salafist provoziert. Der bizarre Auftritt des islamistischen Predigers Pierre Vogel am Hauptbahnhof“

Mit Ihrem Artikel auf der Titelseite und dann noch zusätzlich einer ganzen Seite über die Extremisten unterstützen Sie diese Gruppierung in ihrer Entwicklung. Genau das will dieser Mann, und Sie bieten ihm die Plattform.

Dr. Norbert Herrmann

Sein gutes Recht

Dass Herr Vogel immer für ein Späßchen gut ist, wissen wir ja jetzt durch den Beitrag im Abendblatt. Gar nichts wird dort über inhaltliche Aussagen berichtet, wenn man von einem einzigen Zitat zur Rolle von Frauen absieht. Kritische Auseinandersetzung sieht anders aus. Nur Ängste, Herr Vogel könne sich in unserer Stadt niederlassen, werden bedient. Aber das ist sein gutes Recht.

Willi Müller

Das kann weg

22. Juli: „Trotz Denkmalschutz: Stadt will Abriss von Hochhäusern erlauben. Bezirksamt zieht aus. Investoren sollen Neubauten errichten können“

Die City-Hochhäuser abzureißen, wäre die beste Idee seit Errichtung des Hamburger Rathauses. Diesen Schritt auch noch mit einer lohnenden Einnahme zu krönen, wäre folglich eine Meisterleistung in ästhetischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Und um die Frage des Kommentators zu beantworten: Ja, das kann weg.

Hans-Jürgen Kuć

Bitte abreißen

Schon seit Längerem ist in der Hamburger Architekturszene eine Art schräge Hinwendung zu einer Ästhetik zu beobachten, die für einen Normalbürger nicht mehr nachvollziehbar ist. Ein gutes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass die grauen Scheußlichkeiten unter Denkmalschutz gestellt wurden und nicht wenige Architekten sie als schön bezeichnen. Wenn sie typisch für den Abschnitt einer Epoche sein sollten, könnte man das als Grund noch akzeptieren. Doch wir haben schon genug bauliche Zeugnisse der 50er-Jahre. Deshalb: bitte abreißen!

Dorothea Ehlers

Die Kassenlage entscheidet

Schön und besonders erhaltenswert finde ich die Behördenhochhäuser in der Innenstadt auch nicht. Bedenklich ist jedoch, dass in Hamburg Denkmalschutz mal wieder nach Kassenlage zur Disposition gestellt wird. Dennoch würde ein Abriss mit anschließendem Grundstücksverkauf die Akzeptanz der Öffentlichkeit finden.

Sabine Cirsovius

Vergessen, liebe Banker?

22. Juli: „Krankenkassen. Bundesbank für höheren Eigenanteil der Patienten“

Hört, hört! Wollen sich die Bundesbank-Beamten vorsorglich ein neues Betätigungsfeld suchen, weil sie fürchten, in Zukunft überflüssig zu werden? Beispiele überflüssiger Behörden gibt es ja aus der Vergangenheit genug. Nun maßen sie sich also an, das Gesundheitssystem der gesetzlichen Krankenkassen zu kennen. Meinen diese Leute, dass unsereins aus Jux und Tollerei zum Arzt oder ins Krankenhaus geht? Und wenn ich mir meine gezahlten Beiträge als Rentner anschaue, dann liege ich nicht weit von den Zahlen der Pensionäre entfernt, wenn überhaupt. Schließlich erhalten Letztere meist noch Beihilfe ihres Landes. Und wenn ich die jährlichen Pensionserhöhungen mit den Rentenerhöhungen vergleiche, tut sich für mich sowieso ein starkes Ungleichgewicht auf. Eigentlich kann sich der Staat aus Kostengründen die Pensionszahlungen schon nicht mehr leisten. Vergessen? Liebe Bundesbanker, bleibt bei euren Leisten.

Franz Sepke

Buckelwale in Blankenese

18. Juli: „Schlagabtausch über Schiffe und Brutgebiete. Dritter Verhandlungstag in Leipzig zur Elbvertiefung“

Es ist auch zu bedenken: Die Elbvertiefung ist zwar eine Gefahr für den Schierlingswasserfenchel, dagegen bietet sie den Buckelwalen eine Erweiterung ihres Lebensraumes bis nach Blankenese.

Georg Schulz

Tiere und Pflanzen wichtiger

Was würden Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg empfinden, wenn sie die Berichte über dieses Thema lesen. Hier sind Zugvögel, Sumpfpflanzen und Fische wichtiger als Menschen!

Thomas Schwieger

Wir brauchen kein Embargo

21. Juli: „Flugzeug-Abschuss: Merkel droht Putin mit Sanktionen. Russland soll Ermittlern unverzüglich freien Zugang zur Absturzstelle ermöglichen“

Nach dem Abschuss der MH17 Malaysia-Airlines-Boeing in der Ostukraine will die EU allen Ernstes ein Waffenembargo gegen Russland verhängen. Und das ausgerechnet gegen den zweitgrößten Waffenexporteur der Welt, nämlich Russland, das auch noch das viertgrößte Rohstoffförderland bzw. das zweitgrößte Gas- und Erdölförderland der Welt ist. Um es in der Sprache der Fußball-Weltmeister 2014 auszudrücken: Schießt sich die EU und speziell Deutschland damit kein spektakuläres Eigentor? Wollen wir wirklich nahtlos an die Ölkrise von 1973 anknüpfen und unserer Wirtschaft die Versorgungssicherheit mit Energie, Rohstoffen und Seltenen Erden nehmen? So dumm kann doch kein Politiker sein, der sein eigenes Land damit in den Ruin treibt, oder? Wir brauchen kein Embargo, sondern unbedingt einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss im Ukraine-Konflikt und eine neue Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die das friedliche Neben- und Miteinander in Europa verbindlich und nachhaltig regelt.

Roland Klose

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