Er sieht nur harmlos aus

18. Juli: „Verfassungsschutz warnt vor Salafist Vogel. Sonnabend predigt der Islamist am Hauptbahnhof“

Die Macht des Bildes wird bei den Verantwortlichen des Hamburger Abendblatts anscheinend unterschätzt! Das Bild zeigt einen väterlich lächelnden Vogel vor freundlichen und aufgeschlossenen muslimischen Jugendlichen. Dass es diesem Mann darum geht, die freiheitlich demokratische Grundordnung abzuschaffen und Deutschland ins vorreformatorische Mittelalter zurückzukatapultieren, wird hier nicht ersichtlich! Wie viele Menschen haben wohl das Bild betrachtet, ohne den Artikel gelesen zu haben?

Markus Böckenholt

Das ist keine Religionsfreiheit

Es ist mir unverständlich, wieso Islamprediger wie Pierre Vogel und Dutzende seiner Glaubensbrüder öffentlich und ungestört, vor allem aber auf der Internetplattform YouTube in Hunderten von Videoclips, ihre Weltanschauung verbreiten dürfen. Mit Religionsfreiheit hat dies alles nichts mehr zu tun.

Peter Weidener

Drohung ist zahnloser Tiger

19. Juli: „Putins Verantwortung. Der Abschuss der Boeing 777 könnte zur Wende der Ukraine-Krise führen“

Sie schreiben, Putin gleiche Goethes Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nicht mehr loswerde. Putin will die Ukraine destabilisieren, um seine Großmachtwünsche umzusetzen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Er weiß, dass die Drohungen des Westens mit Sanktionen ein zahnloser Tiger sind. Spätestens wenn wir zum Heizen verstärkt auf russisches Gas angewiesen sein werden, fällt der Heißluftballon Wirtschaftssanktion mit einem leisen Pffft in sich zusammen. Vor diesem Hintergrund ist für ihn der Abschuss der malaysischen Boeing 777 bestenfalls ein bedauerlicher Kollateralschaden.

Dr. Thomas Koch

Ist Putin wirklich zynisch?

Der Leitartikel weist Russland die Verantwortung für den entsetzlichen Tod der Passagiere des malaysischen Flugzeugs zu. Obama erklärte, die Rakete sei aus einem Gebiet abgefeuert worden, das von den Separatisten kontrolliert wird. Da die im Schwarzen Meer liegende US-Flotte auch die gesamte Ukraine und die angrenzende russische Region vollständig überwacht, ist Obamas Aussage von einigem Wert. Wo befinden sich in der Ostukraine Buk-M1-Batterien und in wessen Händen? Zitat aus dem Abendblatt: „Nach Angaben der Regierung in Kiew haben die Separatisten allerdings keine Raketenflugabwehrsysteme in ihrem Besitz, die für den Abschuss einer Verkehrsmaschine in zehn Kilometern Höhe geeignet wären.“ Bekannt ist die Stationierung von drei Buk-Batterien unter der Regie der ukrainische Armee drei bis 25 Kilometer entfernt vom Absturzort der Boeing 777. Es spricht also so gut wie nichts dafür, dass die ukrainischen Separatisten die malaysische Maschine abgeschossen haben. Warum setzt das Abendblatt auf eine internationale Untersuchung wenig Hoffnung? Dass die Rebellen inzwischen die beiden Flugschreiber beschlagnahmt und vermutlich längst alle Raketenteile eingesammelt hätten, ist spekulativ bzw. schon widerlegt. Und: Sollten die USA ihre Radarbeweise für den Abschussort nicht offenlegen, dann hätten sie auch etwas zu verbergen. Kann man Putin Zynismus vorwerfen, wenn er darauf hingewiesen hat, dass dieses Ereignis durch gewaltfreie diplomatische Konfliktbearbeitung vermieden worden wäre?

Dr. Manfred Lotze

Auf das Auto angewiesen

21. Juli: „Straßen nur für Radfahrer – Senat schikaniert Autofahrer. CDU wirft der SPD ideologische Politik vor. Bürger befürchten Großbaustellen und mehr Lärm in Alster-Nebenstraßen“

Dass sich das Auto als Verkehrsmittel überlebt habe, stimmt nur für seine Verwendung zur Freizeitgestaltung im Nahbereich. Für Handwerk, Dienstleistung, Wirtschaft stimmt es nicht. Auch für ältere Menschen oder solche mit Behinderungen stimmt es nicht, sie sind auf das Auto angewiesen. Es kommt auch nicht nur auf die zurückzulegende Fahrstrecke an, sondern auf das, was zu transportieren ist. Und aufs Wetter.

Friedrich Weinhold

Die Frage der Schikane

Wer schikaniert eigentlich wen? Der Senat die Autofahrer oder die Autofahrer die Stadt und ihre Bewohner?

Dr. Boje Maaßen

Vignette für Radfahrer

Die Zunahme des Radverkehrs ist nicht nur politisch gewollt, sondern auch ökologisch sinnvoll. Dann müssen dafür die Verkehrsflächen angepasst werden, manchmal auch in Konkurrenz zum Pkw-Verkehr. Um das zu finanzieren, könnte man eine Vignette für Radfahrer ausgeben. Dann müsste sich jeder Radfahrer auch an den Infrastrukturkosten beteiligen, so wie das von Autofahrern gefordert wird. Die Autofahrer würden sonst alleine ein Straßennetz mit den Radwegen finanzieren. Ungerecht.

Willi Müller

Jedes Fahrrad verkürzt Staus

Ein schlechter Stil der CDU, Auto- und Radfahrer gegeneinander aufzubringen. Emotionen weg, Gehirn einschalten! Was spricht dagegen, den Fahrradverkehr zu fördern? Die Luftverschmutzung durch die Abgase der Verbrennungsmotoren nimmt gerade in Ballungsräumen oft gesundheitsschädigende Ausmaße an. Jeder gefahrene Fahrradkilometer vermindert die Luftverschmutzung und verkürzt Staus. Es ist doch bekannt: Wenn mehr Straßen gebaut werden, nimmt der Autoverkehr zu. So verhält es sich auch mit Fahrradstraßen. Ein komfortables Radwegenetz bringt die Leute in den Sattel.

Walter Burmester

Mir fehlte ein Turnierplan

21. Juli: „Rothenbaum vor guter Zukunft. Nicht nur Zverev begeistert beim Hamburger Tennisturnier“

Vielen Dank für die sehr schöne und emotionale Berichterstattung von dem Turnier. Leider fehlte mir, wie Sie es auch bei der WM täglich gebracht haben, eine Turnierübersicht, die ganz einfach zeigt, wer gegen wen wie gespielt hat. Diese Tabelle zeigten Sie am ersten Tag, und das war es.

Christian Enger

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