Staaten sind keine Freunde

12. Juli: „Seltsame Freunde. Wenn die Amerikaner uns nicht vertrauen, gibt es keinen Grund, ihnen zu vertrauen“

Sie beklagen in Ihrem Leitartikel, dass die Amerikaner seltsame Freunde seien, denen man nicht mehr trauen könne und solle. Sie erklären die Amerikaner zu unseren Freunden, quasi zu Busenfreunden, obgleich Sie wissen müssten, dass es keine Freunde unter Staaten gibt oder geben kann, und erklären anschließend, wie schäbig sich diese Freunde zeigten. Sie berichten nicht, was amerikanische Journalisten oder Politiker über uns denken und warum sie dies tun, sondern verbreiten nur, wie böse die Amerikaner als Freunde seien.

Carl-Erik Bühring

Unsinnige Großprojekte

15. Juli: „Fehmarnbelttunnel bietet Chancen. A-1-Anrainer-Kreise gründen in Lübeck einen Kooperationsrat“

Schon wieder wird mit der Fehmarnbeltquerung ohne Kenntnis der Sachlage ein Vorhaben bejubelt, was allein auf deutscher Seite eine Kostenerhöhung produziert, ohne dass bisher auch nur ein Spatenstich erfolgt wäre. Für immer neue und zudem volkswirtschaftlich unsinnige Infrastrukturvorhaben hat dieses Land aber kein Geld. Und nicht umsonst ist das Credo des Bundesverkehrswegeplans 2015: Erhalt vor Neubau. Doch die traurige Erkenntnis ist, dass sich Politik und Wirtschaft auch weiterhin völlig resistent zeigen, seriöser und verantwortungsbewusster mit Großprojekten umzugehen.

Malte Siegert

Sicherheit wird vorgetäuscht

16. Juli: „Schon sieben tote Motorradfahrer. Polizei und ADAC stehen vor einem Rätsel"

Die Diskussion könnte ergänzt werden durch Überlegungen über den Sinn von immer neuen Assistenzsystemen an den Fahrzeugen. Die täuschen Sicherheit vor und erziehen doch nur zum schlechteren Fahrzeuglenker. Nicht immer ist die statistisch so beliebte überhöhte Geschwindigkeit der ausschlaggebende Faktor, sondern deren mangelhafte Beherrschung. Bei neuen Zulassungsrekorden, besonders von leistungsstarken Motorrädern, sollte auch an ein Spezialtraining für diese Verkehrsteilnehmer gedacht werden.

Dr. Günter Türk

Millionen für Großreeder?

17. Juli: „Vertreibt die Elbvertiefung Löffelenten? Der zweite Verhandlungstag in Leipzig“

Es geht hier nicht nur um ökologische Problematik, sondern auch um viele Millionen Euro Steuergelder! Die sollen für Großreeder rausgeschmissen werden? Diese Handvoll Großschiffe kommen überhaupt nicht voll geladen die Elbe hoch, sondern löschen vorher in Tiefwasserhäfen wie Rotterdam.

Dirk Ramm

Gute Radwege, mehr Radler

11. Juli: „Schöne Aussicht für Radfahrer. Politiker auf Probefahrt an der Alster“

Wie schön, dass es immer mehr sichere, gut ausgebaute Radwege gibt. So steigen bestimmt immer mehr Hamburger auf das Rad. Dadurch wird nicht nur die Luft besser; ein Radler benötigt auch weniger Platz. Ich bin nicht nur ein Schönwetterfahrer, Bekleidung gibt es für jedes Wetter.

Christl Markwardt

Was soll die Aufregung?

Unverständlich, die Aufregung um die Fahrradstraßen an der Alster. Die Verwaltung handelt doch nur konsequent und dabei auch noch sozial ausgewogen: während in einfacheren Wohngebieten nachverdichtet wird, damit sich die Menschen dort über viele neue Nachbarn freuen können, kann diese Vergünstigung den beklagenswerten Anrainern der Außenalster kaum gewährt werden, ohne den Blick auf die Alster zu verbauen. Das wäre an sich egal, könnte aber dem Tourismus schaden. Da bleibt doch nur, ihnen etwas mehr Ruhe zu verschaffen und die Zufahrt zu den Tiefgaragen zu erleichtern. Was soll also die Aufregung?

Dr. Uwe J. Petersen

Steuerschraube ist grenzenlos

17. Juli: „Schäuble macht das Lesen teurer. Finanzministerium legt fest, Online-Abonnenten zu besteuern“

Klammheimlich wird hier an der Steuerschraube mittels einer Verfügung aus dem Bundesfinanzministerium gedreht. Ein Vorteil für Abo-Zeitungsleser wurde genommen. Der Ideenreichtum des Staates, die Abgabenlast des Bürgers weiter zu erhöhen, ist scheinbar grenzenlos.

Klaus-Jürgen Deichsel

Der addierte Unsinn

Dass der Finanzminister nichts gegen die Ungereimtheiten bei der Unterteilung der Produkte mit sieben Prozent und 19 Prozent Mehrwertsteuer unternimmt, ist ein Ärgernis. Jetzt weiteren Unsinn zu addieren, macht das Ärgernis noch größer: Niemand kann begreifen, warum eine Zeitung auf Papier sieben Prozent und auf einem Bildschirm 19 Prozent Mehrwertsteuer kosten kann, außer er arbeitet in der Finanzverwaltung.

Werner Kaiser

Ignoranz der Raucher

21. Juli: „Raucherwitwe erhält Milliarden. Schwurgericht verurteilt US-Tabakkonzern“

Wieder einmal zeigt sich, dass bei amerikanischen Gerichten der normale Menschenverstand keine Rolle spielt. Wer in der heutigen Zeit immer noch glaubt, er werde zu wenig auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam gemacht, hat wohl noch nie Medien zur Kenntnis genommen. Dass diese Ignoranz auch noch zu Schadenersatzansprüchen in derartiger Höhe führt, ist nicht nachvollziehbar.

Renate von Böhlen

Eigenverantwortung gefragt

Sicher ist es fragwürdig, mit der Herstellung gesundheitsschädlicher Substanzen sein Geld zu verdienen. Jedoch hat wohl niemand den Raucher gezwungen, sich diese einzuverleiben. Wo bleibt seine Eigenverantwortung? Wir müssen lernen, Gefahren zu erkennen und eigenverantwortlich zu handeln. Dazu trägt das Urteil nicht bei.

Mark Gudow

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg