Hallo, geht’s noch?

17. Juli: „Musste das sein? Der Gaucho-Tanz der Weltmeister. Die Berufs-Empörer können es nicht lassen: Sie finden am WM-Sieg etwas zu meckern“

Danke für den hervorragenden Artikel, der den Nagel auf den Kopf trifft. Da freuen sich deutsche Nationalspieler und ihre Fans über den WM-Titel und es wird, nicht zum ersten Mal, dieser Gauchogate getanzt, also Freude pur! Und die Welt hat nichts Besseres zu tun, als dieses Ereignis zu kritisieren und teilweise in die nationalsozialistische Ecke zu drängen. Hallo, geht’s noch? Soll mit dieser Polemik das berüchtigte Sommerloch gestopft werden?

Harry Preusser

Eine Frage des Anstands

Hätten Sie diesen Artikel auch geschrieben, wenn der unterlegene Fußballgegner Israel gewesen wäre? Es gibt Verhaltensweisen, die sich Deutsche nicht leisten sollten, auch wenn die Hitlerei schon bald 70 Jahre zurückliegt. Das hat mit Spaßbremse nichts zu tun, sondern mit Anstand.

Herbert Both

Ausnahmezustand

In diesem emotionalen Ausnahmezustand ist die spielerische Gesangseinlage entstanden. Eine Verbindung zur Nazizeit zu konstruieren ist nicht zu fassen. Deutschlands Spieler haben sich ausdrücklich gegen Diskriminierung gewandt. In unserer wunderbaren Nationalmannschaft hat Rassismus keinen Platz. Ihr gehören Spieler verschiedener Nationen an, die sich respektvoll und auf Augenhöhe begegnen.

Margrit Ruppenstein

Auf den Punkt gebracht

Sie haben mir aus vollem Herzen gesprochen. Man könnte so viel zu dieser miesepetrigen, selbstzerstörerischen Eigenart der Deutschen sagen. Aber Sie haben es schon auf den Punkt gebracht, und jeder weitere Satz zu dieser harmlosen Freude nicht nur der besten, sondern auch der fairsten Mannschaft des Turniers würde die Angelegenheit nur unnötig erhöhen.

Ulf Meyer-Kessel

Mach den Gegner nicht klein

Was hat Sie denn so betroffen gemacht, dass Sie einen derartigen Leitartikel schreiben mussten? Ich habe meinen Kindern beigebracht: Wenn du ein Spiel gewinnst, mach den Gegner nicht klein, denn dadurch machst du dich selber klein. Wenn das Lied einstudiert und geprobt wird, um es zur Aufführung zu bringen, dann ist es überflüssig. Wut über die anderen ist immer ein schlechter Berater, auch beim Schreiben eines Leitartikels. Wenn man in den geschriebenen Zeilen noch den Schaum vor dem Mund entdeckt, tut das einem Artikel nicht gut. Und jetzt habe ich Vorfreude auf die nächste Fußballsaison.

Heinrich Reder

Schlechte Geisteshaltung

Ich bin sehr enttäuscht von der Geisteshaltung des Hamburger Abendblatts. Deutschland, wo es vor lauter Correctness keine Negerküsse und Zigeunerschnitzel mehr gibt, maßt sich an, ein lateinamerikanisches Land pauschal als niedergedrückte Gauchos zu diskriminieren, nur weil man zufällig das Glück auf seiner Seite hatte.

Angelika Gerdts

Weltmeister im Meckern

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Was ist bloß los mit den Deutschen? Sie finden immer ein Haar in der Suppe, denn gemeckert werden muss um jeden Preis. Unsere Fußballmannschaft hat den Weltmeister-Cup verdient gewonnen, sonst hätte sie ihn ja nicht. Gäbe es einen Weltmeister-Cup im Meckern, die Deutschen bekämen ihn, und zwar permanent. Es gäbe niemanden, der ihnen darin ebenbürtig wäre.

Anne Wilke

Man macht sich nicht lustig

Ich schätzte in der Regel Ihre klaren und überlegten Kommentare. Doch mit dem heutigen Leitartikel zu den Berufs-Empörern über den Gaucho-Tanz einiger Fußball-Nationalspieler stimme ich nicht überein: Man macht sich als Sieger über den Besiegten nicht lustig. Das ist ein Gebot der sportlichen Fairness!

Bernd Müller

Artikel geht unter die Haut

Bravo, bravo, bravo! Dieser Artikel ist mir unter die Haut gegangen. Der Empfang und der Auftritt der Fußball-Nationalmannschaft war grandios! Nichts, aber auch gar nichts bedarf einer Entschuldigung! So einen Auftritt hätte ich der Mannschaft und dem gesamten Team nicht zugetraut. Locker, fröhlich und ausgelassen wurde gefeiert. So bleibt dieser Empfang lange in guter Erinnerung. Danke für Ihren Leitartikel.

Dieter Kallin

Endlich Flagge zeigen

Vielen Dank für diesen absolut treffenden Artikel. Wahnsinn, diese überschwängliche Freude, diese Ausgelassenheit der Spieler. Einfach mitreißend! Die Siegesfeier in Berlin habe ich von Anfang an gesehen, auch hier diese unglaubliche Freude, alle waren selig und voller Begeisterung. Tausende deutscher Flaggen waren zu sehen.Toll! Endlich können wir Deutschen Flagge zeigen und nicht mehr hinter vorgehaltener Hand unsere Nationalhymne singen. Alle Kritiker dieses Fußballfestes sollten in sich gehen und einfach mal still sein und mitgenießen!

Ingrid Kallbach

Immer ein Haar in der Suppe

Vielen Dank für diesen Artikel! Sie sprechen das an, was viele denken. Leider gibt es immer wieder Menschen, die selbst nach so einem schönen Ereignis ein Haar in der Suppe suchen. Lasst uns doch einfach freuen und den tollen Erfolg genießen. Das würde ich den ewigen Nörglern wünschen.

Helga Jakobeit

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