Lkw raus aus dem Hafen

4. Juli: „Riesenstaus im Hafen: Senator lädt HHLA-Chef zum Krisengespräch“

Man muss endlich den Mut haben und unkonventionelle Lösungen suchen, die zu einer echten Entspannung führen und den Verkehr entzerren. Im Klartext: Lkw raus aus dem Hafen. Das teure und nicht funktionierende Lkw-Leitsystem ist ja nur Aktionismus ohne Wirkung. Weiterhin muss endlich auch die Frage beantwortet werden, warum an manchen Tagen nur zwei von geplanten fünf Brücken besetzt sind. Wo sind die Millionen aus dem Börsengang geblieben, die hier mit etwas Weitsicht hätten eingesetzt werden können? Die Prognosen sagen eine Verdreifachung des Containerumschlags in den nächsten zehn Jahren voraus. Wie soll das logistisch bewältigt werden, wenn heute schon solche Probleme auftreten?

Klaus Striegel

Ohne Maß und Verstand

3. Juli: „‚Das schönste Geschenk zu Altonas Geburtstag‘. Der Fernbahnhof soll nach Diebsteich verlagert werden“

Oh, Gott, die Stadtverwickler sind schon wieder am Werk ohne Maß und Verstand. Sie wissen noch nicht, was aus dem Bahnhof Altona werden soll, geschweige denn, wie der neue Bahnhof Diebsteich aussehen soll, aber sie sind eifrig am Planen. Wahnsinn. Der Post müssten Grundstücke abgekauft, Gewerbebetriebe, Sportflächen und auch Gräber vom Friedhof Diebsteich „umgesiedelt“ werden. Schlauer und kostengünstiger wäre es, den Bahnhof Altona bestehen zu lassen und die vorhandenen Gleisbetten zu untertunneln, um die Anbindung der geplanten Wohngebiete zu gewährleisten.

Jutta Brand

Für Pendler von Nachteil

Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Bahn ihre ursprüngliche Überlegung, vier Bahnsteige am derzeitigen Standort für Regionalzüge nach Schleswig-Holstein zu belassen, wieder aufgegeben hat. Das hätte das Wohnungsneubauprojekt kaum beeinträchtigt. Für die Pendler aber ist es von Nachteil, da ihre Wege weiter werden. Dazu könnte der neue Bahnhof mit sechs Fernbahnsteigen zu klein werden, denn dort werden dann ja auch alle Züge in und aus Richtung Norden wieder halten, die derzeit vom Hauptbahnhof an Altona vorbeifahren. Lange Bereitstellungszeiten sind dann nicht mehr möglich. Das war ja immer der Vorteil der Hamburger Fahrgäste, die in Altona immer einen Sitzplatz bekamen und nie reservieren brauchten.

Axel Jürgens

Trugschluss

1. Juli: „Beschränkter Horizont. Sylt ist überall – so wird die Energiewende misslingen“

In Ihrem Kommentar konfrontieren Sie gleich das ganze Land Schleswig-Holstein mit der vermeintlichen Entscheidungs-Alternative, „Land der Horizonte“ oder „Land des beschränkten Horizonts“ werden zu wollen. Und Ihrer Meinung nach sollte der Horizont in Zukunft dann also „beschränkt“ werden. Ihr „Trug-“Schluss sinngemäß: Wenn es schon die „Bausünden“ im Zeitgeist der 60er-Jahre in Westerland gebe, so müsse man die „Sünden“ im Zeitgeist des 21. Jahrhunderts wohl nun erst recht zulassen! Es ist nichts gegen die Meinungsabfrage der Bürger zu einem Thema einzuwenden – denn nur durch das Abwägen des Für und Wider kommt man in der Demokratie zu einem Ergebnis –, wohl aber gegen eine anschließende „Veralberung“ dieser abgefragten Meinungsäußerungen in einem extra Kommentar.

Hayo Feikes

Weit weg von Schickimicki

Soso: Ein Windpark am fernen Horizont stört den Erholungswert auf Sylt. Woanders sind 1000 Meter ausreichend, aber das ist ja weit weg von Schickimicki. Der Strom soll fließen, aber kommen soll er von woanders. Und zehnstöckige Hotels am Strand stören wohl nicht, obwohl direkt vorm Auge? Die jährlichen Sandaufspülungen auf Kosten der Allgemeinheit sind selbstverständlich. Ein künstliches Riff würde deren Notwendigkeit reduzieren, aber dann wäre die Brandung beeinflusst. Blieben dann die Gäste weg? Andere Inseln und Strände zeigen das Gegenteil. In Summe: Nicht immer nur den Rahm haben wollen, auch die übrige Milch ist genießbar.

Dr. Jürgen Koch

Eltern warten auf Einladung

2. Juli: „Gesundheitsbehörde lädt ab sofort Eltern mit Kindern zu U6- und U7-Vorsorgeuntersuchungen“

Wir Kinder- und Jugendärzte begrüßen die Einladungen zu Vorsorgeuntersuchungen, denn dadurch lassen sich die Teilnahmeraten nachweislich steigern. Allerdings liegen diese auch jetzt schon bei 94,2 Prozent (U6) und 92,6 Prozent (U7). Wir kritisieren aber, dass danach nicht weiter zu den Vorsorgeuntersuchungen U7a bis U9 mit drei, vier und fünf Jahren eingeladen wird, wie es in vielen anderen Bundesländern mit gutem Erfolg geschieht. Die Erfahrung hat dort leider gelehrt, dass die Eltern im Vertrauen auf die Einladung die Untersuchungen versäumt haben, wenn kein Schreiben kam, sodass die Teilnahmequote sank. Bei der U7a mit drei Jahren liegen wir jetzt bei etwa 75 Prozent, das heißt, dass in Hamburg allein etwa 5000 Kinder pro Jahr „durch die Maschen fallen“. Dies ist fatal, denn es geht hier besonders um Sprache und Verhalten, hier werden durch Früherkennung Weichen für die Schullaufbahn gestellt!

Stefan Renz

Der normale Bürger staunt

2. Juli: „Harley-Hauptstadt und Höllenlärm. 50.000 Motorradfahrer nehmen Kurs auf Hamburg“

Nun ist es also wieder so weit. Zehntausende von Harley-Fahrern meinen, uns mit dem Sound ihrer Maschinen erfreuen zu müssen. Diesen Sound könnte man auch als Lärmbelästigung bezeichnen. Gefühlt sind 50 Prozent aller Maschinen zu laut, also illegal manipuliert, oder mit fragwürdigen Gutachten oder Ausnahmegenehmigungen ausgestattet. Der normale, rechtskonforme Bürger kann darüber nur staunen. Hier ist eine Grauzone entstanden, die der Zubehör-Industrie satte Gewinne beschert. Gleichzeitig erlebt man eine überlastete oder überforderte Polizei, die dem Treiben hilflos zusieht. Erforderlich sind angepasste Lärmmessungen, die den Lärm-Innovationen die rechtliche Basis nehmen, sowie häufige und wirksame Kontrollen.

Thomas Zimmermann

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