Milchmädchenrechnung

26. Juni: „Mehr Bedürftige trotz Erhöhung der Renten 2013“

Ich bin erstaunt, zu welchen Resultaten man bei doch so offensichtlichen Tatsachen kommt. Wer einen Mindestlohn von 8,50 Euro für angemessen hält und sich dann über die steigende Bedürftigkeit bei den Rentnern wundert, kann nicht rechnen. Selbst bei einem Mindestlohn von zehn Euro brutto ist man bei Rentenbeginn nur knapp oberhalb der Grundsicherung. Welcher Arbeitnehmer hat es verdient, nach 45 Jahren zum Sozialamt zu gehen und um Grundsicherung zu „betteln“? Wer kann bei zehn Euro brutto noch privat vorsorgen bei all den steigenden Kosten? Vielleicht kann mir ein schlauer Politiker diese Milchmädchenrechnung erklären. Zu diesen Rentnern zählen nicht nur ungelernte Arbeitnehmer. Eine Physiotherapeutin, die 40 Stunden pro Woche arbeitet, liegt bei Rentenbeginn nach 45 Arbeitsjahren knapp oberhalb der Grundsicherung. Vielen Dank an unsere Politiker.

Sonja Starke

Ärgerlich

25. Juni: „Lampedusa-Flüchtlinge: Wir wollen arbeiten. Afrikaner trotzen der Fristsetzung des Senats und beharren auf Bleiberecht in Hamburg“

Wieder einmal fordern die Mitglieder der Lampedusa-Gruppe eines der vielen Rechte, die ihnen hier angeblich zustehen, und das Hamburger Abendblatt räumt dem viel Platz ein. Ich finde das ärgerlich, denn diese „Flüchtlinge“ hatten einen Aufenthaltsstatus in Italien und könnten auch jetzt problemlos in ihre Herkunftsländer zurückkehren, wo sich ihre Familien aufhalten und ihnen keine Verfolgung droht. Diese Männer sind illegale Einwanderer, die diese Tatsache sowie möglicherweise ihre „Arbeit“ als Gaddafi-Söldner durch die hartnäckige Verweigerung einer Identitätsfeststellung verschleiern wollen. Dieses Vorgehen darf nicht durch staatliche Stellen belohnt werden, wenn in unserer Stadt Offenheit für tatsächlich Verfolgte und Schutzbedürftige hergestellt werden soll.

Wolfgang Altvater

Keine Sonderregelung

Die Unterstützer der Lampedusa-Gruppe tun so, als ob es nur diese Flüchtlinge in Hamburg gäbe. Dabei verdrängen sie, dass es in Hamburg tatsächlich ungefähr 10.000 Flüchtlinge gibt, die sicher zum großen Teil Schweres erlebt haben. Im Interesse dieser großen Zahl der Asylsuchenden ist der Hamburger Senat unbedingt verpflichtet, alle Flüchtlinge im Rahmen des geltenden Rechts gleich zu behandeln. Eine Sonderregelung für eine kleine Gruppe, nur weil diese sich lautstark präsentiert, wäre allen anderen Flüchtlingen gegenüber absolut unfair.

Beate Hille

Geltende Gesetze anwenden

Wann werden endlich die geltenden Gesetze auch für die Lampedusa-Flüchtlinge angewendet? Es kann doch nicht länger hingenommen werden, dass diese Gruppe von Flüchtlingen glaubt, Sonderrechte für sich herausnehmen zu können, und den Hamburger Senat und damit unseren Rechtsstaat vorführt. Der Hamburger Senat darf weder einen Präzedenzfall schaffen noch sich erpressbar machen.

Hinrich Reinecke

Verfahren akzeptieren

Mit großer Empörung lese ich die wiederholten Berichte über die Lampedusa-Flüchtlinge. Wir leben in einem Rechtsstaat, folglich haben sich auch diese Personen einem rechtsstaatlichen Verfahren zu unterwerfen. Dazu gehört nun einmal die Anmeldung bei der Ausländerbehörde. Ich kann keine Forderungen stellen, wenn der Staat nicht einmal weiß, um wen es sich handelt.

Harald Krüger

Wehrmacht unter Verdacht

24. Juni: „Theater gegen das Vergessen. Der Hamburger Regisseur Ulrich Waller realisiert ein Stück über ein Kriegsverbrechen deutscher Soldaten“

Auch ich bin gegen das Vergessen, verurteile alle Greueltaten der Zeit von 1933 bis 1945. Aber wie oft soll dieses Thema noch aufgewärmt werden? Wie viele kommende Generationen sollen noch Buße tun? Besonders verstörend stellt sich für mich die Tatsache dar, dass auch in diesem Fall die Wehrmacht unter Generalverdacht gestellt wird und somit auch mein Vater als ehemaliger Wehrmachtssoldat. Das möchte ich mir doch aufs Schärfste verbitten!

Klaus Rakowski

Alle Religionen einbeziehen

24. Juni: „Schulsenator für gemeinsamen Religionsunterricht. Viele positive Reaktionen auf Pilotprojekt“

Schön, dass es an Hamburgs Schulen zukünftig interreligiösen Unterricht geben soll. Das fördert die Allgemeinbildung und die Toleranz. Bedauerlich nur, dass die Liste der betreffenden Konfessionen sehr kurz ist. Was ist mit den 20.000 Buddhisten in der Stadt? Wo bleiben die Hindus, von denen es ebenfalls Tausende bei uns gibt? Immerhin sind das Religionen, die bereits seit über 100 Jahren in der Hansestadt praktiziert werden. Es ist höchste Zeit, dass diese Lehren auch bei uns an den Schulen vermittelt werden.

Nils Clausen

Spaß auf Kosten anderer

23. Juni: „Anwohner beklagen ‚Lärmterror‘ in der Neustadt“

Dass die Bewohner von St. Pauli und Neustadt inzwischen regelmäßig mit unterschiedlichsten Formen von Lärm überzogen werden, ist nicht mehr akzeptabel. Hier manifestiert sich ein exorbitantes Ungleichgewicht zwischen einem rücksichtslosen Freizeitverhalten von Spaßfanatikern und dem Ruhebedürfnis heimgesuchter Bewohner. Wer seinen Spaß nur auf Kosten anderer realisieren kann, dem gehört Einhalt geboten.

Rainer Müller-Broders

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