Ein guter Anfang

23. Juni: „Muslime unterrichten christliche Religion an Hamburger Schulen. Bundesweit einmaliges Pilotprojekt“

Der Ansatz, den Religionsunterricht von der reinen christlichen Lehre zu einem breiteren Religionsbild zu führen, ist ein guter Anfang. Anhänger einer Religion, die sie lehrend vertreten, müssen eventuell mit dem Vorbehalt leben, dass ihnen missionarische Arbeit unterstellt wird. Und frei davon wird kaum jemand dieser Pädagogen sein. Also ist der Ansatz nicht konsequent. An der Akademie der Weltreligionen der Uni Hamburg wächst eine junge Generation heran, die den Masterstudiengang „Religionen, Dialog und Bildung“ belegt hat. Diese jungen Studenten werden meines Erachtens die wahren Fachkräfte sein, die für eine Umgestaltung des Religionsunterrichtes infrage kommen, da ihre Sicht im Wesentlichen wissenschaftlich geprägt ist.

Detlef Lange

Mangelnde Kreativität

21./22. Juni: „Müssen Flüchtlinge auf Schiffe und in Hotels? Hamburg braucht allein in diesem Jahr 4000 zusätzliche Plätze“

In Hamburg gibt es ein Übermaß an Problemen. Das größte ist mangelnde Kreativität. Einem Flüchtling, der drei bis neun Monate auf einen Entscheid über seinen Asylantrag wartet, darf zugemutet werden, dass er zumindest in den Sommermonaten in einer gut ausgestatteten Zeltstadt untergebracht wird. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass im Rahmen der angedachten Zusammenarbeit zwischen den Häfen Hamburg und Wilhelmshaven Flüchtlinge in Wilhelmshaven bis zum Entscheid über ihren Asylantrag untergebracht werden. Dort gibt es laut Hamburger Abendblatt jede Menge freien Wohnraum zu günstigen Mieten. Und wenn beides zu kompliziert ist, dann sollte es möglich sein, die noch 1600 unklaren Plätze für eine Unterbringung von Flüchtlingen in Gastfamilien zu finden. Das wäre nicht nur kostengünstig, sondern auch eine hervorragende Integrationsmaßnahme.

Hans-Peter Hansen

Unwürdiges Geschacher

21./22. Juni: „Gabriel, der Stratege. Der SPD-Chef macht Europapolitik gegen Merkel“

Wie immer geht es den Selbstversorgern nicht um die Lösung der selbst verursachten Probleme in dieser zum Scheitern verurteilten EU, sondern lediglich um die Postenverteilung. Vor der Wahl war es eindeutig, wer Kommissionspräsident werden sollte. Nach der Wahl ein unwürdiges Geschacher, eine Zumutung und Volksverdummung der Wähler. Die logische Folge: Es werden bei der nächsten Wahl noch weniger Menschen zur Wahl gehen.

Hartmut Arnaszus

Runter vom Olymp

21./22. Juni: „‚Man muss mehr um Zuschauer kämpfen‘. Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier über ihr erstes Jahr in Hamburg und ihre Pläne“

Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass Karin Beier die Intendanz des Schauspielhauses übernimmt, war ich sehr hoffnungsvoll und hatte große Erwartungen. Jetzt bin ich bitter enttäuscht. Ähnlich wie seit fünf Jahren im Thalia wird jetzt auch im Schauspielhaus am Publikum vorbei inszeniert. Es ist zur Gewohnheit geworden, dass Regisseure ihre eigenen Interpretationen derart ausleben, dass man als Zuschauer mit den Stücken nichts mehr anfangen kann. Ist es zu viel verlangt, ein Stück so inszeniert zu sehen, wie es der Autor einmal gedacht hat? Muss alles bis zur Unkenntlichkeit verfremdet werden? Und kann die Auswahl der Stücke nicht etwas näher am Zuschauer stattfinden? Ja, ich möchte Ibsen, Shakespeare, O'Neill sehen. Zufällig finden zurzeit die Privattheatertage statt. Dort gelingt der Spagat. Wenn das private Theater heute die Theaterform ist, die es schafft, Klassiker und zeitgemäße Stücke so zu spielen, dass man als Zuschauer nicht gleich hoffnungslos überfordert ist, dann hallo Privattheater und tschüs Schauspielhaus. Auch wenn es wehtut. Aber vielleicht steigen die Intendanten vom Schauspielhaus und Thalia ja doch noch einmal aus dem Olymp herab und kommen ihrem Publikum etwas näher.

Jens Bruenger

Bessere Bildqualität

21./22. Juni: „‚Servus Journal‘ statt ‚Hamburg Journal‘. Wegen eines Rechtsstreits kann in der Metropolregion das Hamburger Regionalprogramm nicht mehr empfangen werden“

Nach guter Beratung in einem Elektromarkt haben wir für insgesamt 60 Euro einen DVBT-Receiver mit kleiner Antenne und Scart-Kabel gekauft, innerhalb von zehn Minuten umgesteckt und seitdem bessere Programme und weitaus bessere Bildqualität als vorher bei Kabel Deutschland zur Verfügung. Auch das „Hamburg Journal“ ist wieder dabei.

Gabriele Ebert

Irrsinn verhindern

20. Juni: „Elbe-Seilbahn – jetzt entscheiden die Bürger“

Rathausplatz, Jungfernstieg, Gänsemarkt und Dammtorstraße sind Schmuckstücke in der Innenstadt, die jetzt schon übergebührlich mit den vielen Events belastet sind. Nun soll auch das einzigartige Hafenpanorama mit der bald fertiggestellten Elbphilharmonie ohne zwingende Notwendigkeit dermaßen verschandelt werden, dass bei dem Anblick eher an Disneyland als an eine traditionsreiche Hafenstadt gedacht wird. Wünschen wir unseren Mitbürgern im Bezirk Mitte, dass sie im Namen der gesamten Stadt am 24. August diesen Irrsinn verhindern.

Manfred Weinhold

Wirklichkeitsfremd

20. Juni: „Piraten fordern Abschaffung der Gefahrengebiete im Norden“

Selten habe ich eine wirklichkeitsfremdere Aussage gelesen als diese, die für mich auch noch Ursache und Wirkung verwechselt. Ich meine, dass ein „Normalbürger“ keine Kontrollen der Polizei fürchten muss, die ja schließlich zu seiner Sicherheit vorgenommen werden. Für mich muss die Polizei auch wirksame Mittel an der Hand haben, um uns vor Kriminalität zu schützen. Und mit dem Ausdruck „verdachtslose Kontrollen“ wird das Ganze auch noch in eine politische Richtung gedrängt, der ich so nicht folgen kann und will.

Wolfgang Schneider

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