Freiheit zurückgewonnen

18. Juni: „Höchste Richter: Radfahrer müssen keinen Helm tragen“

Endlich hat ein Gericht dem dreisten Vorgehen der Versicherungen Einhalt geboten, durch ihre Bedingungen und die Interpretation des Begriffs „Fahrlässigkeit“ die Menschen wie ein Gesetzgeber zu gängeln. Die Radfahrer haben ein Stück Entscheidungsfähigkeit zurückgewonnen. Aber auch dem Gesetzgeber ist deutlich gemacht worden, dass er mit seinem Fürsorgebedürfnis die Freiheit der Bürger nicht erwürgen soll. Hoffentlich ist diese Gerichtsentscheidung erst ein Anfang.

Malte C. Doenselmann

Beiersdorfer ist zu bedauern

18. Juni: „HSV-Investor Kühne wünscht sich neuen Trainer“

Es ist erschreckend und empörend zugleich, wenn ein steinreicher Mann wie Herr Kühne sich in dieser Form in die sportlichen Angelegenheiten des HSV einmischt und Trainer- und Spielerbesetzungen bestimmen will. Es ist ein unerträglicher Gedanke, dass der HSV wegen finanzieller Misswirtschaft auf die Zuwendungen dieses selbstherrlichen Gönners angewiesen ist. Herrn Beiersdorfer kann ich nur bedauern, mit dieser Zwangsjacke die Geschicke des Vereins lenken zu wollen.

Peter Kröncke

Nicht nur Krümel anbieten

Es geriert sich gönnerhaft und selbstgefällig ein Mann, der ohne Zweifel heute ein erfolgreicher Unternehmer ist. Welche zerstörerischen Kräfte treiben ihn, der seine Meinung gedeckelt und unverbindlich preisgibt, seine Wünsche nachdrücklich mit Darlehen verbindet und den Profis gar nicht hineinreden möchte und es trotzdem tut? Wenn er den HSV so richtig oben etablieren möchte, dann muss er zum Hopp, dem Mäzen von Hoffenheim, werden und wirklich Geld in die Hand nehmen, aber nicht die Krümel anbieten, die natürlich auch verzinst werden. Ein Fan ist emotional, Klaus-Michael Kühne sicher nicht. Es wäre wünschenswert, wenn sich andere reiche Menschen finden würden, dem HSV zu helfen. Mit Struktur, Empathie und Kompetenz.

Stefan Drust

Weit entfernt

18. Juni: „Senatorin und Mutter – wie geht das? Jana Schiedek ist nach Babypause zurück in der Behörde“

Solange eine Zeitung wie das Hamburger Abendblatt nicht fragt: „Senatoren und Väter – wie geht das?“, sind wir noch sehr weit entfernt von Gleichberechtigung!

Sabine Meinert

Die Mehrheit schweigt

18. Juni: „Lampedusa-Manifest. Prominente Hamburger Kulturschaffende fordern ein Bleiberecht für die Lampedusa-Flüchtlinge“

Durch den lautstarken Einsatz einiger weniger Prominenter bezüglich des Bleiberechts für die Lampedusa-Flüchtlinge wird hier die Meinungsführerschaft einer kleinen Gruppe vorgetäuscht. Ich glaube nicht, dass die schweigende Mehrheit dieser Stadt der Ansicht ist, dass Personen, die politisch nicht verfolgt wurden, die sich weigern, ihre Identität preiszugeben und aus sicheren Heimatländern stammen, bei uns ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erhalten sollten.

Ernst Mutz

Vergnügliche Gesellen

18. Juni: „Das Wandern ist des Zimmermanns Lust. Drei Jahre auf der Walz“

Es ist für mich immer ein Vergnügen, diese Wandergesellen zu „interviewen“, wenn ich in einem Restaurant bin und so ein Handwerksgeselle in seiner Kluft auftaucht, mit seinem geschwungenen Stock auf den Boden stampft und um Gehör bittet. Er sagt sein Sprüchlein auf und bittet um eine kleine Reiseunterstützung. Er geht von Tisch zu Tisch und gibt bei Nachfrage bereitwillig Auskunft, woher und wohin des Weges, wie lange schon unterwegs und vieles mehr. Ich bin immer sehr beeindruckt, in wie vielen Ländern die Gesellen schon überall waren.

Ingke Tjebbes

Vorgang wird vernebelt

18. Juni: „Die Pool-Posse von Schnelsen. Privates Schwimmbad wird abgerissen – auf Kosten der Steuerzahler: Bezirk beteiligt sich mit mehr als 74.000 Euro“

Wenn der Eimsbütteler Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke von einer „Posse“ spricht, dann verballhornt, nein, vernebelt er den „Vorgang Schwimmhalle“ in beängstigender Weise: Hier geht es nicht nur um viel, viel Geld des Steuerzahlers, sondern um die Unbestechlichkeit von Verwaltung. Genehmigungen fallen nicht so einfach vom Himmel und werden immer noch in kleinen Zirkeln „ausgeheckt“. Dass dann Investoren diese Umstände und ihre Beziehungen schamlos auszunutzen versuchen, weil ja selten ein so wacher und zielführender Widerstand seitens der Anlieger durchgestanden wird, wie dieser Fall zeigt, sollte alle roten Warnampeln aufglühen lassen.

Heinz-H. Hendrich

Kritisches Interesse

16. Juni: „Der Leserbotschafter: ‚Fleißige‘ Leserbriefschreiber“

Die Leserbriefe der sogenannten „Vielschreiber“ verfolge ich schon seit Langem sehr aufmerksam, zeugen sie doch sehr oft von thematischer Tiefe, intellektuellem Duktus und kritischem Interesse an den vielschichtigen Problemen unseres Alltags. Deshalb möchte ich die fleißigen Schreiber dazu ermuntern, sich auch künftig in gleicher Weise einzubringen und Leserbriefe zu verfassen. Vielleicht haben K., R. und ich ja auch eines Tages das Vergnügen, einen Leserbrief von der reklamierenden Leserin auf demselben Niveau, dann aber mit vollem Namen, zu genießen.

Niels Carlson

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