Praktische Querverbindung

11. April: „Hamburgs neue U-Bahn: Wie geht’s weiter? Senat plant Linie U5 von Bramfeld über Hauptbahnhof nach Osdorf. Das Abendblatt beantwortet elf Fragen zu dem 3,8-Milliarden-Euro-Bau“

Warum muss die Linie5 über den Hauptbahnhof fahren – egal ob über die Nord- oder Südvariante? Viel praktischer (und günstiger) wäre doch eine Querverbindung – also vom Siemersplatz über die Stationen Kellinghusenstraße, Borgweg oder Sengelmannstraße. So etwas würde Hamburg brauchen, nicht aber noch einen weiteren Anschluss an den Hauptbahnhof, der schon mit vielen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

Heike Holm

Schnelle Teillösungen

Teillösungen können tatsächlich, außerdem schneller und billiger realisiert werden, alles andere wird zu einem hundertjährigen Versprechen der SPD verkommen, für die Stadtteile im Nordosten etwa durch eine Einfädelung in die U1 zwischen den Stationen Wandsbek-Gartenstadt und Alter Teichweg mit Umsteigemöglichkeit in Wandsbek-Gartenstadt in die U-Bahn nach Barmbek; für Lurup und Bahrenfeld sowie Volksparkarenen/Trabrennbahn unter der Bahrenfelder Chaussee und Stresemannstraße mit Anschluss an die bestehenden Citylinien bei den Stationen Messehallen oder St. Pauli.

Helmut von Binzer

Rücksicht auf Haushaltslage

Der Senat bringt unter anderem eine U-Bahn-Trasse unter Grindelallee und Hoheluftchaussee ins Spiel. Dort gibt es bekanntlich eine eigene Busspur, die bis 1978 eine Straßenbahnspur war. Warum will der Senat hier keine moderne Niederflur-Stadtbahn? Sie kann dort auf Rasengleisen fahren, ist leise und abgasfrei. Die Stadtbahn lässt sich viel schneller bauen und kostet nur einen Bruchteil. Allein schon wegen der Haushaltslage der Stadt sollte die SPD über ihren Schatten springen und mit CDU und Grünen über deren Stadtbahn-Vorschläge reden.

Margarethe v. Geldern

Bedauerlich

7. April: „Das letzte Lagerfeuer ist erloschen. Drei Sendungen noch, dann ist ‚Wetten, dass..?‘ vorerst Geschichte. Das ist konsequent“

Der Kampf um die Quoten und damit im Vordergrund stehende kommerzielle Gesichtspunkte des ZDF haben „Wetten, dass..?“ letztlich den Dolchstoß gegeben. Dass am selben Tag auch RTL mit DSDS um die Gunst der Zuschauer buhlte, hat sich von Anfang an negativ auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt. Markus Lanz hat – sympathisch, gut vorbereitet und zugewandt wie immer – niveauvolle Unterhaltung geboten und wurde zu Recht mit guten Quoten belohnt. Bedauerlich, dass die Sendung eingestellt wird. Das ZDF sollte, bevor es sich dem vermeintlichen Zeitgeist beugt, die Fernsehzuschauer nach ihren Wünschen befragen. Schließlich lebt es von ihren Gebühren!

Margrit Ruppenstein

Ausgewanderte Apostrophe

7. April: „Erst sterben Apostrophe, dann die Kommata. Warum einfachere Schreibweisen auf den Straßenschildern der britischen Insel die Sprachschützer auf den Plan rufen“

Die Engländer brauchen sich keine Sorgen um Apostrophe zu machen. Die sind nicht gestorben. Die sind einfach ausgewandert – ausgewandert nach Deutschland. Wie man bei Luigi’s, Rindchen’s und Tausenden anderer Geschäfte sehen kann, haben sie es sich bei uns wohnlich eingerichtet.

Richard H. Gruber

Zahlende Verkehrsteilnehmer

5. April: „Transportbranche begehrt gegen Staukosten auf. Angekündigte Preisaufschläge von Containertruckern verschlechtern Position des Hamburger Hafens im Wettbewerb“

Häufig liest man, dass der Bund die Straßenbaumaßnahmen bezahlt. Das ist aber nur auf den ersten Blick richtig. Wir Verkehrsteilnehmer zahlen durch die sprudelnden Mineralölsteuer- und Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen die Straßenbauten letztlich selber. Ich habe monatlich 16 Euro Mehrkosten an Mineralöl- und Mehrwertsteuer durch die Baumaßnahmen an der Heimfelder Brücke und am Elbtunnel. Je länger eine Baustelle dauert, umso mehr zahlt der Verkehrsteilnehmer für diese Baumaßnahmen. Warum sollte da staatlicherseits ein Interesse an einem schnellen Baufortschritt bestehen? Da Millionen Pkw- und Lastwagenfahrer von diesen langsam vorangehenden Baumaßnahmen betroffen sind, entsteht durch den Treibstoffmehrverbrauch und den Zeitverlust im Laufe des Jahres ein wirtschaftlicher Schaden in vermutlich dreistelliger Millionenhöhe.

Wolfgang Adamek

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