Deutlich anspruchsvoller

3. April: „Die Stadt der Dichter und Dämmer. Viele Wohnhäuser in Deutschland sollen in den nächsten Jahren energetisch saniert werden“

Es ist ja richtig, dass viele Fehler beim Bau von Häusern gemacht werden. Moderne Häuser sind deutlich anspruchsvoller als früher und damit auch anfälliger für Fehler. Schimmel ist da nur ein Problem unter vielen. Dafür nun die gesetzlichen Vorgaben verantwortlich zu machen ist Lobbyismus der Wohnungswirtschaft. Schon heute baut jeder Selbstnutzer energetisch besser, als es der Gesetzgeber vorschreibt, weil die einmaligen Mehrkosten beim Bauen sich über die eingesparten Energiekosten rechnen. Der Wohnungswirtschaft sind die langfristigen Energiekosten jedoch egal, da diese durch die Mieter bezahlt werden. Da geht es ausschließlich darum, günstig zu bauen, nötige Investitionen werden eingespart. Was wir brauchen, sind Architekten, die mehr von der Gebäudetechnik verstehen, und Handwerker, die moderne Häuser bauen können, und ein gewerkeübergreifendes Verständnis von modernen Häusern haben.

Sören Janssen

Angst vor Krieg

3. April: „Verständnis für Putin, Wut auf Amerika. Warum schlagen so viele Deutsche auf das Land ein, das uns die Freiheit brachte?“

Der Grund dafür, dass viele Menschen Wut auf Amerika haben, ist ganz einfach: Sie haben Angst vor einem Krieg und trauen Amerika eine vorschnelle Kriegshandlung zu. Die Leute hoffen, dass die Bundeskanzlerin diese Krise ohne die USA und ohne irgendwelche Kriegshandlungen in den Griff bekommt. „Lieber ein größeres Russland als einen Krieg“, so denken viele Menschen.

Birgit Kraft

Instanzen überfordert?

2. April: „Gericht ordnet Baustopp für großes Autohaus an. Geplante ‚Wichert-Welt‘ sollte im Herbst eröffnen“

Als ich vor einigen Jahren für eine Baumaßnahme in Niedersachsen die Baugenehmigung bei der Bank vorlegte, führte das zur Beschleunigung der Kreditzusage. Welchen Wert hat eigentlich eine Baugenehmigung in Hamburg? Sind die genehmigenden Instanzen eventuell überfordert? Oder werden Genehmigungen nach dem Motto erteilt: „Mal sehen, was die Nachbarn dazu sagen.“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Investor ohne vorliegende Genehmigung und ohne Klärung der Auflagen mit den Bauarbeiten begonnen hat. Nun haben die Kläger reichlich Gelegenheit, ihre Wünsche durchzusetzen, wohl wissend, dass bei einem Investment von 35 Millionen Euro jeder Tag Baustopp richtig Geld wert ist.

Harry Adam

Niemand verzichtet freiwillig

3. April: „Ärger über Pilotenstreik. 110 Flüge in Hamburg fielen aus“

Natürlich kleben die Piloten an ihren Privilegien. Mir ist auch kein menschliches Wesen bekannt, das freiwillig darauf verzichten würde. Wenn sie es dann noch schaffen, gut organisiert den Erhalt derselben zu bewirken, dann Hut ab. Wer das nicht hinkriegt, darf dann auch gerne neidisch sein.

Gerd Reese

Personal an Kosten beteiligen

Über die streikenden Piloten kann man so oder so denken, nicht jedoch über die unverhältnismäßig großen Auswirkungen ihres Arbeitskampfes. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob man nicht künftig das streikende Personal oder die Gesamtbelegschaft der bestreikten Firmen an den finanziellen Folgen beteiligen kann. Das dürfte wohl manchen zur Vernunft bringen.

Uwe Marschner

Mehr Personal einstellen

2. April: „Weiter Ärger mit der Beihilfe. Beamte müssen im Durchschnitt 24,8 Arbeitstage auf die Erstattung ihrer Arztkosten warten“

Die aufgeführten Bearbeitungszeiten von 24,8 Arbeitstagen sind ja nur ein Teil der Wahrheit. In Wirklichkeit wartet man mit Einwurf des Antrags in den Briefkasten bis zum Geldeingang auf dem Konto bis zu acht Wochen. Es ist schon eine Unverschämtheit, was sich hier der Dienstherr leistet – und das nun schon seit über zwei Jahren. Das Problem ließe sich ganz einfach lösen, indem man mehr Personal einstellt. Dies wurde ja auch versprochen, aber geschehen ist nichts. Jetzt schiebt man es auf eine neue Software. Nur die wirklich Verantwortlichen sind natürlich vollkommen unschuldig.

Dieter Craasmann

Völlig absurd

31. März: „Mathe-Abitur: Niveau in Hamburg sinkt deutlich“

Mit Erstaunen habe ich die Kritik an den Matheaufgaben des schriftlichen Hamburger Abiturs gelesen. Als ehemaliges Mitglied der Kommission zu den von der Kultusministerkonferenz im Februar 2012 verabschiedeten „Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife im Fach Mathematik“ weiß ich, dass viele Hamburger Aufgaben als beispielhaft für eine den Kriterien gegenwärtiger Fachdidaktik genügende Aufgabenkultur diskutiert wurden. Auf alle Fälle können sich die seit Einführung des Zentralabiturs 2005 in Hamburg gestellten Abituraufgaben in Bezug auf Schwierigkeit, mathematischem Gehalt und Sinnhaftigkeit sehen lassen, dies auch im Vergleich mit den Abi-Aufgaben anderer Bundesländer, die weder schwerer noch mathematisch gehaltvoller sind. Realitätsbezogene Text- und Modellierungsaufgaben als leicht zu lösende Schema-F-Aufgaben abzuqualifizieren, hat nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun. Gerade die Kritik an früheren Schema-F-Aufgaben hat zu den existierenden Veränderungen geführt. Die Schwierigkeit einer schriftlichen Prüfung an der Anzahl der Aufgaben zu messen ist völlig absurd.

Dr. Wolfgang Löding

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